W.F. List Unter einer praoperativen Ambulanz soll eine Organisationsform verstanden werden, die eine fruhzeitige praoperative Befunderhebung zur Feststellung der Anasthesiefahigkeit und des Anasthesierisikos durch Anasthesiologen ermoglicht. Chirurgische Patienten mit elektiven Eingriffen sollen entweder noch vor ihrer Spitalsaufnahme oder aber unmittelbar nachher in einer derartigen Ambulanz gesehen werden. Die Untersuchungen werden in eigenen Raum- lichkeiten der Anasthesieabteilung bzw. des Anasthesieinstitutes oder der Anasthesieklinik durchgefuhrt. Dadurch ist die Gewahr gegeben, dass der Anasthesiologe schon fruhzeitig mit dem chirurgischen Patienten in Kontakt kommt und alle notwendigen Befunde zur Feststel- lung der Anasthesiefahigkeit (Narkosetauglichkeit) und des Anasthesierisikos erheben kann. Zwischen 25 und 40 % unserer Patienten zeigen neben der chirurgischen Erkrankung noch medizinische Befunde, die beachtet werden mussen (Kyei Mensah et al. 1974). Das operative Risiko und die Operationsletalitat wird durch medizinische Begleiterkrankungen deutlich er- hoht (Goldman et al. 1977).
Bisher war es doch so - jedenfalls in meiner Institution - dass praoperative Befunde vom chirurgischen Patienten selbst in mehreren Ambulanzen und Labors zusammengetragen werden mussten. Dann wurde sehr oft vom Chirurgen ein Internist angefordert, der die Ope- rationstauglichkeit meist bei "schonender Narkose" feststellt. Der Anasthesiologe sah die Pa- tienten erst am Vorabend der Operation. Eine oft sehr lange Liste von Patienten musste in kur- zester Zeit beurteilt und pramediziert werden. Nicht selten musste die Anasthesiefahigkeit auch noch mit unzureichenden Befunden abgeklart werden. Ein Absetzen der Operation fuhrte zu Schwierigkeiten mit dem Patienten, mit dem Operationsprogramm und dem Chirurgen.
Reihe
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Verlagsort
Verlagsgruppe
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
Research
Illustrationen
17
17 s/w Abbildungen
XXXIV, 684 S. 17 Abb.
Maße
Höhe: 244 mm
Breite: 170 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-540-10942-6 (9783540109426)
DOI
10.1007/978-3-642-68188-2
Schweitzer Klassifikation
Panel III Die präoperative Anaesthesieambulanz (Vorsitz: W.F. List).- Einführung.- Präoperative Diagnostik und operatives Risiko.- Ausma? und Wert präoperativer Voruntersuchungen zur Abklärung der Anaesthesietauglichkeit.- Kleine Spirometrie, Ruhe- und Belastungsblutgase als präoperative Kriterien für die respiratorische Funktion.- Die Anästhesieambulanz - Konzept, Organisation, Realisierung.- Die anaesthesiologische Ambulanz.- Die präoperative Ambulanz in Graz.- Die präoperative Diagnose des cardiovasculären Risikos.- Rechtliche Aspekte der präoperativen Untersuchung.- Freie Themen Präoperative Vorsorge (Vorsitz: W.F. List).- Wertigkeiten verschiedener Parameter bei der praeoperativen Beurteilung des Anaesthesie-Risikos.- Die Anamneseerhebung in der Anaesthesielogie - ein Vergleich zwischen Fragebogen und Interview.- Untersuchungen zur präoperativen Angst.- Das hohe Lebensalter als Risikofaktor in der Neuroanaesthesie.- Comparative Study of Long-acting Tranquilizers for Oral Administration as a Hypnotics on the Day Before Operation.- Freie Themen Allgemeinanaesthesie (Teil 1) (Vorsitz: K.H. Weis und A. Benke).- Ist eine Allgemeinanaesthesie bei Schrittmacherimplantation gerechtfertigt?.- Althesin-Effekt auf dem Ketamin-induszierten erhohten Liquordruck.- Rohypnol/Ketanest Kombinationsanaesthesie bei kleinen und mittleren gynäkologischen Eingriffen.- Anaesthesie bei Skolioseoperationen.- Anaesthesie für computerisierte Tomographie des Schädels: 5 Jahre Erfahrung mit EMI Scanner.- Continous Infusion of Ketamine for Thoracic Surgery Using One-lung Ventilation.- Wann hat Fentanyl einen atemdepressiven Effekt?.- Freie Themen Allgemeinanaesthesie (Teil 2) (Vorsitz: H. Lutz und H.W. Opderbecke).- Gegenüberstellung der Plasmakatecholaminwerte beiHalothan-N2O-Anaesthesie und NLA.- Zur Frage des Einflusses einer Enflurananaesthesie auf das intra- und postoperative Verhalten der Plasma-Renin- Aktivität sowie von Plasma-Aldosteron und Plasma-Cortisol bei orthopädischen Eingriffen.- Evaluation of Butorphanol (Stadol) as a Supplement to Balanced Anesthesia in Cesarian Section.- Das Verhalten der Stre?thormone hGH und Cortisol unter verschiedener Fentanyl-Dosierung.- Anaesthesieprobleme bei Bifurkationsresektionen der Trachea.- Anaesthesierisiko bei urologischen Eingriffen an der Restniere.- Combined Hypothermia and Barbiturate Therapy for Cerebrovascular Surgery.- Kombinationsanästhesien mit Flunitrazepam.- Freie Themen Postoperative Nachsorge (Vorsitz: P. Günter und J.M. Kapferer).- Tramadol bei postoperativem Patientengut.- Clinical Experience with Epidural Pressure Monitoring: The Relevance of Transducer Location.- Postoperative Hypertension nach Neuroleptanasthesie.- Antiplasmin- und Antithrombin-Spiegelveränderungen bei cholecystektomierten Patienten.- Verlängerung der Aufwachphase durch das Zentral-Anti-Cholinergische Syndrom: ein Vergleich von Atropin und Glycopyrrolate.- Postoperative Reaktionsfähigkeit nach Ethrane- bzw. Halothan-Kurznarkosen.- Komplikationen nach Naloxon.- The Value and Effects of Neurotropin on the Control of Postoperative Pain.- Verhalten der freien Fettsäuren bei der Primärversorgung von Femurfrakturen durch Marknagelung in der prä-, intra- und postoperativen Phase.- Panel V Anaesthesieletalität (Vorsitz: E. Rugheimer).- Statistik der Anästhesieletalität.- Systematik und Erfassung der Anästhesieletalitat.- Rechtsmedizinische Aspekte des tödlichen Anaesthesiezwischenfalls.- Rechtliche Wertung des tödlichen Anästhesiezwischenfalls.- Technische und organisatorischeSicherheitsma?nahmen zur Prophylaxe von Anaesthesie-Zwischenfällen.