Eva Günther untersucht den Einfluss der jüdischen Weisheitstradition auf die Gestaltung der frühen Christologie. Während weithin bekannt ist, dass die Rolle der Weisheit als Schöpfungsmittlerin in frühen christlichen Quellen wie 1 Kor 8:6 oder Joh 1:1-3 auf Jesus übertragen wurde, gibt es eine weitere wichtige Funktion der Weisheit, die sich im irdischen Dienst Jesu spiegelt. Die Autorin zeigt, dass die Weisheit in verschiedenen Schriften der Periode des zweiten Tempels als ein im geschichtlichen Raum handelndes Subjekt dargestellt wurde, so dass ihre Aufgabe, Israel zu leiten und zu retten, in der "Wehklage über Jerusalem" (Matth. 23, 37-39 par.) auf Jesus übertragen werden konnte. Allerdings wird Jesus hier nicht als Inkarnation der präexistenten Weisheit dargestellt, sondern als ein Repräsentant Gottes in Analogie zur Weisheit, welche ihrerseits in den frühjüdische Texten Wesensmerkmale eines "älteren" Repräsentanten Gottes, des Engels des Herrn, angenommen hatte. In der "Wehklage über Jerusalem" wird Jesus als die aktuelle Form dieses Mittlers dargestellt.
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Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.6 cm
Dicke: 1.5 cm
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ISBN-13
978-3-16-156730-8 (9783161567308)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Born 1964; 2018 PhD in Theology, University of Nottingham.