Identität ohne Abgrenzung von dem, was außerhalb liegt, kann es kaum geben. Dies trifft nicht nur auf minoritäre Gruppen und Minderheiten zu, sondern auch auf die jeweilige Mehrheit, die sich von Abweichendem distanziert. Identität hebt Differenzen hervor, die positiv oder negativ gedeutet werden. Gegenüber anderen, im Spätmittelalter zunehmend an den Rand gedrängten Gruppen unterschieden sich die Juden durch ihre eigenständige und umfassende, vor allem religiös strukturierte Kultur, die ihnen auch Zusammenhalt und Selbstbehauptung bot. Die Sorge, in der Diaspora unterzugehen, blieb immer präsent.
Vor allem im Laufe des Spätmittelalters errichteten und festigten die christliche Kirche und christliche Obrigkeiten Barrieren und Abgrenzungen. In einer Zeit zunehmender Anomie, in welcher herrschende Normen ins Wanken gerieten und bestehende Werte und Orientierungen an Verbindlichkeit verloren, wurde immer mehr als abweichend Empfundenes als Bedrohung wahrgenommen, schärferer Repression unterworfen und an den Rand gedrängt. Identität, Differenz und Abgrenzung versammelt zehn Studien von Hans-Jörg Gilomen zu christlich-jüdischen Beziehungen im Mittelalter, die unterschiedliche Aspekte dieses Spannungsfeldes thematisieren.
Reihe
Abteilung A: Abhandlungen
34
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Illustrationen
23 Tabellen, 11 Tafeln, 1 Karte
Maße
Höhe: 247 mm
Breite: 178 mm
Dicke: 41 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-447-12319-8 (9783447123198)
Schweitzer Klassifikation