Die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen ist regelmäßig durch Interessenkonflikte geprägt, bei denen sekundäre Interessen persönlicher oder institutioneller Art seitens der Wertpapierdienstleistungsunternehmen die primären Interessen der Kunden zu beeinträchtigen drohen. Ein besonderer Interessenkonflikt ist Zuwendungssachverhalten inhärent, bei denen die Interessen der Wertpapierdienstleistungsunternehmen mit den Anlagezielen der Kunden kollidieren. Der Gesetzgeber versucht diesen Interessenkonflikt seither mit einem Zuwendungsverbot zu begegnen, wonach die Annahme und Gewährung von Zuwendungen Dritter nur ausnahmsweise gestattet ist. Die vorliegende Arbeit untersucht dieses Zuwendungsregime in rechtsdogmatischer und rechtspolitischer Hinsicht insbesondere mit Blick auf die Vermeidung zuwendungsbedingter Interessenkonflikte bei Erbringung von Finanzportfolioverwaltung, für welche der Gesetzgeber mit der MiFID II ein besonderes Zuwendungsverbot eingeführt hat.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2024
Universität Marburg
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 229 mm
Breite: 155 mm
Dicke: 27 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19410-0 (9783428194100)
Schweitzer Klassifikation
Steffen Gewehr studied law and economics at Goethe University in Frankfurt am Main with a scholarship from the Konrad Adenauer Stiftung after successfully completing his training as a banker. He worked as a student assistant at the Chair of Monetary and Central Bank Law at the Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) and was employed as a compliance officer at an investment firm - most recently as an associate partner. He received his doctorate from the Philipps University of Marburg under Professor Dr. Sebastian Omlor, LL.M. (NYU), LL.M. Eur. He is currently completing his legal clerkship at the Higher Regional Court of Frankfurt am Main.
1. Zulässigkeit der Annahme und Gewährung von Zuwendungen de lege lata
Entwicklung des Zuwendungsregimes in der Europäischen Union - Allgemeines Zuwendungsverbot nach § 70 Abs. 1 WpHG - Besonderes Zuwendungsverbot bei Erbringung von Finanzportfolioverwaltung nach § 64 Abs. 7 WpHG - Einschränkungen bei Bereitstellung von Analysen durch Dritte - Aufsichtsrechtliche und bußgeldrechtliche Rechtsfolgen bei Verstoß gegen das Zuwendungsverbot
2. Auswirkungen des Zuwendungsregimes auf das Zivilrecht
Entwicklung der zivilrechtlichen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs - Rechtsnatur der Wohlverhaltenspflichten - Ausstrahlungswirkung der Wohlverhaltenspflichten - Zivilrechtliche Rechtsfolgen bei aufsichtsrechtlich unzulässigen Zuwendungen - Zivilrechtliche Rechtsfolgen bei aufsichtsrechtlich zulässigen Zuwendungen
3. Rechtspolitische Erwägungen zum Zuwendungsregime de lege lata et ferenda
Geeignetheit der Zuwendungsregelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten - Erforderlichkeit der Zuwendungsregelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten - Angemessenheit der Zuwendungsregelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten - Wirtschaftlichkeit der Zuwendungsregelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten
4. Zusammenfassendes Gesamtergebnis