Leben mit den Verstorbenen | Präexistenz und Postexistenz in moderner Literatur | Leben lernen mit den Verstorbenen - konkrete Anregungen | Anhang: Rudolf Köhler, >Weihe des Sterbens< (1934)
»Wie wenig wissen wir heute davon, woher wir kommen und wohin wir gehen. Und wenn wir etwas davon wissen: Fühlen wir es, ist es Tragegrund unseres Lebens geworden, Schutz, Stärke und geistige Sicherheit? Geburt und Tod - woher wir kommen und wohin wir gehen - sind die Geschehnisse unseres Erdenlebens, in denen der Geist innerhalb der Sinnenwelt fast greifbar erlebt werden kann - wenn man dafür einen Sinn hat. In unserer Zeit wandeln Geburt und Tod allmählich ihren Charakter. Sie werden von vielen nicht mehr als geschlossene Wände erlebt, bei denen man nicht weiß, was dahinter ist, sondern als Tore, die sich langsam öffnen. Wir beginnen zu ahnen, woher wir in Wahrheit kommen und wohin wir in Wahrheit gehen. Das Erdenleben des Menschen bekommt >Flügel<, es erweitert sich in ein Leben vor der Geburt und nach dem Tode.«