Im Fokus der Arbeit steht eine von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur federführend organisierte Jubiläumsausstellung. An dieser besonderen und gleichermaßen signifikanten Form staatlicher Geschichtspolitik interessiert vor allem das Wie der Darstellung des Kommunismus, wobei verschiedene sozialwissenschaftliche Abstraktionsebenen eingepreist werden. Zunächst entwickelt die Autorin eine kulturwissenschaftlich informierte und gleichsam für Politik sensible postkonstruktivistische Gedenkanalytik. Auf die zentrale Begrifflichkeit der Inszenierung zulaufend grundiert diese Analytik eine systematische Beschäftigung mit dem Zurschaustellungsprozess sowie mit der fertigen Schau. Bei der doppelten Dekonstruktion wird die Ausstellung in ihrer Multimedialität und -modalität ernstgenommen. Auch verschiedene Kontexte und Ambivalenzen finden Berücksichtigung. Am Ende kann die Fallstudie zeigen, dass die von der Bundesstiftung verfolgte, plakative geschichtspolitische Strategie in verschiedener Hinsicht problematisch ist. Den staatlich formulierten Anspruch, die innere Einheit des vereinigten Deutschlands mittels der Aufarbeitung des Kommunismus zu fördern und zu festigen, muss sie regelmäßig verfehlen.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Verlagsgruppe
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Zielgruppe
Illustrationen
9
9 s/w Abbildungen
XII, 389 S. 9 Abb.
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 22 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-658-48396-8 (9783658483968)
DOI
10.1007/978-3-658-48397-5
Schweitzer Klassifikation
Kristina Chmelar ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator Forum für Migration und Demokratie an der TU Dresden. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Erinnerung/Gedächtnis, Migration, Diskurstheorie und -analyse sowie qualitative Forschungsmethoden.