WILLKOMMEN IN NIGHT CITY von Christian Endres
Die polnische Videospielschmiede CD Projekt RED, die uns bereits die The Witcher-Games bescherte, hat einen neuen Hit am Start: Das Science-Fiction-Rollenspiel Cyberpunk 2077, eines der am meisten herbeigesehnten Videogames der letzten Jahre. Die gigantische, kriminelle, stark digitalisierte und vernetzte Zukunftswelt scheint geradezu grenzenlos. Sogar Schauspieler Keanu Reeves ist in das Game involviert, und das stellt eine nur allzu treffliche Verbindung dar. Schließlich war Reeves bereits 1995 in Vernetzt - Johnny Mnemonic zu sehen, ein Film nach einer Kurzgeschichte von Autor William Gibson. Und der gilt wegen seiner Neuromancer-Romantrilogie aus den 1980ern wiederum als Wegbereiter und Godfather des Cyberpunk-Genres. Gibson prägte unsere Vorstellung virtueller Welten, aber auch Begriffe wie Cyberspace oder Matrix - und ein gewisser Keanu Reeves verkörperte später ja die Hauptfigur in der Matrix-Filmreihe, einem der größten Cyberpunk-Werke überhaupt.
Doch was heißt Cyberpunk eigentlich? Man spricht dann von Cyberpunk, wenn Technologie, Computer, Hacker und Digitales alles dominieren, die Grenze zwischen Mensch und Tech immer mehr verwischt, die Symbiose von echtem und künstlichem Leben immer stärker wird. Ein greller Style in Sachen Mode, Kultur und Gesellschaft gehört ebenso dazu, oftmals gepaart mit einem dystopischen Grundton. Cyberpunk schlug sich in Romanen, Filmen, Manga, Anime und Spielen nieder und zieht gleichzeitig konstant Inspiration aus eben diesen. Umso passender, dass Cyberpunk 2077 von Anfang an ein multimediales Franchise ist.
Dieser erste coole Comic zum Game entführt Zocker und Neugierige gleichermaßen in den Moloch Night City im Freistaat Kalifornien, wo das Spiel angesiedelt ist. In der für sich zu lesenden Story von Cullen Bunn und Miguel Valderrama steht das Trauma Team International im Fokus, dessen waffenstarrende Spezialeinheiten spontane medizinische Rettungseinsätze in der hart umkämpften futuristischen Metropole durchführen .