Man schätzt, dass heutzutage etwa 80% aller Unternehmen konzernverflochten sind. Dementsprechend hat sich auch die Konzernhaftung, die den mit der Konzernverbundenheit einhergehenden Gefahren angemessene Rechnung tragen soll, zu einem Brennpunktthema des deutschen Gesellschaftsrechts entwickelt. Die Diskussion zur Konzernhaftung beschränkt sich weitgehend auf das Verhältnis zwischen herrschenden Unternehmen und abhängigen Unternehmen, sog. vertikales Verhältnis. Für dieses Verhältnis wird proklamiert, dass "Herrschaft gleich Haftung" sein müsse Das Verhältnis zwischen den Schwestergesellschaften, das sog. horizontale Verhältnis, bleibt aber bei der Diskussion zur Konzernhaftung weitgehend außer Betracht. Erfolgen indes Einflussnahmen auch unter Schwestergesellschaften oder sind sie zumindest Begünstigte von Maßnahmen auf horizontaler Ebene, dann drängt sich aber auch der Gedanke auf, das Problem dort zu lösen, wo es auftritt, nämlich auf horizontaler Ebene. Dazu bedarf es einer sog. horizontalen Haftung. Eine solche ist allerdings im deutschen Recht bislang nicht kodifiziert. Die horizontale Haftung führte lange Zeit eine vernachlässigte Existenz und wurde, was Herbert Wiedemann aufdeckte, durch den ganz auf die vertikale Haftung gerichteten Blick überlagert. Ziel dieser Arbeit ist daher, ein wenig Licht in dieses stiefmütterlich behandelte Rechtsgebiet zu bringen, und die einfache und daher ebenso schwere Frage zu beantworten, ob und unter welchen Voraussetzungen Schwestergesellschaften im Konzern füreinander haften. Dabei orientiert sich die Arbeit an dem in der Rechtswirklichkeit dominierenden faktischen GmbH-Unterordnungskonzern.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2008
Universität Münster
Auflage
Sprache
Zielgruppe
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8300-4081-1 (9783830040811)
Schweitzer Klassifikation