Zwischen wirtschaftlichen Interessen und politischen Einflüssen und Abhängigkeiten spiegelt sich an der Mitropa AG in über 70 Jahren ein Stück spannender deutscher Rechts- und Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts wider.
Von ihrer Gründung im I. Weltkrieg, um «... den Eisenbahnverkehr nach dem Balkan und ... dem weiteren Orient, wo große Entwicklungsmöglichkeiten für die deutsche Wirtschaftspolitik liegen, dem französischen Einfluß zu entreißen ...», über die Tätigkeit in der Weimarer Republik unter den Auswirkungen von Reparationsleistungen, einem Erstarken mit «politischer Rückendeckung» im Nationalsozialismus und einer über 40-jährigen Tätigkeit in der Zentralverwaltungswirtschaft der ehemaligen DDR bis hin zur Fusion mit der westdeutschen «Schwestergesellschaft» DSG nach der deutschen Wiedervereinigung im marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem ist die Mitropa AG bis heute als privatrechtliches Unternehmen in ihrem Kerngeschäft des Schlafwagen- und Speisewagenverkehrs tätig.
Anhand umfangreicher Quellenmaterialien wird das Bild eines traditionsreichen deutschen Wirtschaftsunternehmens aufgezeigt, in dessen Geschichte politische, ökonomische und rechtliche Einflüsse eine komplizierte Gemengelage bilden.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-36036-1 (9783631360361)
Schweitzer Klassifikation
Die Autorin: Gudrun Bechtloff wurde 1957 geboren. Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg; Studienaufenthalt in Washington D.C.; 1985 Große Juristische Staatsprüfung. Seitdem ist sie als Rechtsanwältin und Geschäftsführerin einer Fluggesellschaft tätig gewesen. Seit 1994 ist sie Partnerin einer auf die Bereiche des Luftverkehrs und des Schienenverkehrs spezialisierten, international tätigen Rechtsanwaltskanzlei. Promotion 1999.
Aus dem Inhalt: Gründungsverhandlungen - Politische, rechtliche und wirtschaftliche Interessen bei der Kriegsgründung am 24.11.1916 - Kapital- und Beteiligungsverhältnisse, die Mitropa im Spannungsfeld privater und öffentlicher Einflüsse - Differenzen zwischen privatem Bankenkonsortium und Deutscher Reichsbahn-Gesellschaft - Auseinandersetzungen mit dem französisch/belgischen Konkurrenten «Wagons Lits» - Die Mitropa im Nationalsozialismus - Spaltung des Unternehmens nach Ende des 2. Weltkriegs - Die Mitropa als formell privatrechtliches Unternehmen im Zentralwirtschaftssystem der DDR - Fusion mit der «DSG» nach der deutschen Wiedervereinigung.