Alles klingt hier zunächst ganz leicht. Die Töne hüpfen durch- und übereinander wie von einem Zauberer beschworen. Doch so ganz glatt läuft es nicht, hier und da hakt es, Noten kommen sich in die Quere, irgendwie läuft die Sache aus dem Ruder. Unser kleiner Harry Potter muss noch einiges lernen. Meisterlich versteht es Ligeti, diese Szene musikalisch einzufangen. Und so treibt der Komponist mit viel Witz und Anklängen an die "minimal music" eines Steve Reich die Geschichte vorwärts und erschafft in aller Leichtigkeit eines der schwierigsten Stücke der gesamten Klavierliteratur. Tempo und Hektik, Getriebenheit und slapstickhafte Stolpern, das alles illustriert "Der Zauberlehrling".
Schwierigkeitsgrad: 6
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 30.3 cm
Breite: 23.1 cm
Spieldauer
Gewicht
ISBN-13
978-3-7957-9524-5 (9783795795245)
Schweitzer Klassifikation
Komponist*in
"Künstlerische Freiheit bedeutet Frei-Sein von jeder Scheuklappe, auch von der der ,Modernität'". Ohne Scheuklappen betreibt György Ligeti (1923-2006) wie kein anderer zeitgenössischer Komponist die Auseinandersetzung mit zeitlich und räumlich entfernten Wirklichkeiten: mit bedeutenden Werken der gesamten europäischen Musikgeschichte ebenso wie mit den Musiken nicht-europäischer, vor allem südostasiatischer und afrikanischer Ethnien. Dem Blick über Zeiten und Räume hinweg korrespondiert der Blick über die Grenzen des eigenen Metiers hinaus: auf Literatur und auf Malerei ebenso wie auf verschiedene Bereiche der Naturwissenschaften. Dabei geht es ihm nie um eine einfache Übernahme des Kennengelernten: Nach der genauen Erforschung der Phänomene schmilzt er die empfangenen Anregungen in einem Prozess der "Transkulturation" in unverwechselbar ligetische Materie um.
VII Galamb borong (1988/89) - VIII Fém (1989) - IX Vertige (1990) - X Der Zauberlehrling (1994) - XI En suspens (1994) - XII Entrelacs (1993) - XIII L'escalier du diable (1993) - XIV Coloana infinita (1993) - (Anhang) XIVa Coloana fara sfârsit (für mechanisches Klavier) (1993)