Der Monolog in Römer 7 hat für den christlichen Westen große Bedeutung erlangt. Interpreten wie Augustinus und Martin Luther haben den Text als ein Musterbeispiel für die Notlage des Menschen verstanden, der zwischen den Forderungen von Gottes Güte und der eigenen sündigen Natur hin und her gerissen wird. Emma Wasserman zeigt dagegen in ihrer historischen Studie, daß der Monolog im Kontext intellektueller Diskurse verstanden werden muß, die zur Zeit des Paulus bestimmend waren. Im Licht platonischer Traditionen in bezug auf die Seele erweist sich der Monolog als die Stimme der Vernunft oder des Geistes, der seine eigene Niederlage schildert, wie sie ihm durch die Leidenschaften und das Verlangen als Auswüchse der Sünde zugefügt wird.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-151599-6 (9783161515996)
DOI
10.1628/978-3-16-151599-6
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Born 1975; 2005 PhD from Yale University; 2006-2008 visiting assistant professor of Religious Studies at Brown University and Reed College; from fall 2008 assistant professor of Religion at Rutgers University, New Brunswick, New Jersey.