Wie behandelt die Privatrechtsordnung eine Person, deren rechtlich bedeutsames Verhalten auf einem Rechtsirrtum beruht? Wie sollte sie mit ihr umgehen? Anders als der Verbotsirrtum im Strafrecht hat der Rechtsirrtum im BGB keine ausdrückliche gesetzliche Regelung erfahren. Dennoch bleibt der Umgang mit dem Rechtsirrtum eine fortwährende Herausforderung für eine kohärente Privatrechtsordnung, die die Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtigt. Ausgehend von einer grundlagenwissenschaftlichen Untersuchung des Rechtsirrtums sowie einer systematischen Analyse der zivil- und gesellschaftsrechtlichen Rechtsprechung und Literatur entwickelt Johanna Stark einen Erklärungsansatz für die unterschiedliche Behandlung des Rechtsirrtums in den verschiedenen Bereichen des deutschen Privatrechts. Zudem entwirft sie ein Abwägungsschema, das die Berücksichtigung des Rechtsirrtums als Anfechtungsgrund, als Ausschlussgrund für Verschulden sowie als Voraussetzung für eine sachen- oder bereicherungsrechtliche Privilegierung des Irrenden ermöglicht.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-164495-5 (9783161644955)
DOI
10.1628/978-3-16-164495-5
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1984; Studium der Philosophie, Logik & Wissenschaftstheorie in München und Oxford; Studium der Rechtswissenschaften in München; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Internationales Recht an der LMU München; 2011 Erste Juristische Staatsprüfung; 2015 Promotion; 2017 Zweite Juristische Staatsprüfung; Wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen; 2024 Habilitation.