Ein Verstoß gegen die guten Sitten kann die Erlangung eines Immaterialgüterrechts verhindern. Svenja Maria Schenk wagt eine bereichsübergreifende Untersuchung entsprechender sitten- und moralbezogener Generalklauseln im Immaterialgüterrecht. Auf der Grundlage einer umfassenden Analyse der Systematik des europäischen und deutschen Immaterialgüterrechts arbeitet sie die Funktion und besondere Bedeutung dieser Normen für die Angemessenheit der Schutzrechtssysteme und den freien Wettbewerb in Anbetracht immer neuer (technologischer) Entwicklungen heraus. Sie befasst sich mit bestehenden Unklarheiten, Unterschieden und Spannungsfeldern und trägt durch den Vorschlag konkreter Anwendungsgrundsätze für die Praxis zur Rechtssicherheit für Anmelder und Rechtsanwender bei. Im Anschluss unterbreitet sie ein neues, einheitliches Verständnis des Begriffs der guten Sitten im Immaterialgüterrecht und geht dabei auch auf die prozessrechtlichen Konsequenzen dieses Vorschlags ein.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-161828-4 (9783161618284)
DOI
10.1628/978-3-16-161828-4
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1993; Studium der Rechtswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Hitotsubashi University Tokyo, Japan; Bachelor of Science, Wirtschaftswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt am Main; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt im internationalen Immaterialgüterrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main; 2022 Promotion; Rechtsreferendariat am Landgericht Frankfurt am Main.
Einleitung
A. Ausgangsproblematik
B. Ziele der Arbeit, Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands und Stand der Forschung
C. Gang der Untersuchung
§ 1 Zweck des Schutzhindernisses
A. Formale Ausgestaltung der Immaterialgüterrechte und Implikationen für die Funktion absoluter Schutzhindernisse
B. Sonderrolle des Urheberrechts
C. Aktueller Meinungsstand zum Zweck des Schutzhindernisses der guten Sitten in den einzelnen Teilbereichen des gewerblichen Rechtsschutzes
D. Stellungnahme: Zweck des Schutzhindernisses im Kontext der Schutzrechtsfunktionen
§ 2 Prüfungsmethoden und -maßstäbe
A. Enge Auslegung von Ausnahmetatbeständen?
B. Maßgeblicher Prüfungsgegenstand
C. Maßgebliche Perspektive für die Beurteilung
D. Maßgeblicher Beurteilungszeitpunkt
§ 3 Der Begriff der guten Sitten im Immaterialgüterrecht
A. Die guten Sitten im europäischen Mehrebenensystem: Harmonisierter (unions-)autonomer Begriff?
B. Definition des Begriffs im immaterialgüterrechtlichen Kontext
Zusammenfassung in Thesen