Die Erzählung von der "Bindung Isaaks" zählt zu den anstößigsten Texten des Alten Testaments: Wie kann Gott den einzigen Sohn fordern und wie Abraham darauf eingehen? Jonathan Rodrian nimmt eine detaillierte, narratologisch fundierte Neulesung des von hoher Erzählkunst geprägten Textes vor. Trotz des kargen Erzählstils zeigen sich Spuren, dass Gott retten wird und Abraham genau darauf hofft.
Über Stichwortbezüge und narratologische Gemeinsamkeiten kommt sodann zunächst der nähere, dann der weitere Kontext in den Blick: Der Großteil der Abrahamerzählungen und deren Aussagen über Gott ist in der Erzählung mitzudenken. Für den Textbereich Gen 20-22 erschließt sich daher am ehesten eine nachpriesterliche Einschreibung als zusammenhängender Block, der als Ziel der mit Gen 12,1ff beginnenden Abrahamerzählungen das Vertrauen herausstellt: Auf Gottes Verheißung lässt sich auch dann noch vertrauen, wenn er selbst sie zu falsifizieren scheint.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-163479-6 (9783161634796)
DOI
10.1628/978-3-16-163479-6
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1992; Studium der Ev. Theologie; 2023 Promotion (Ludwig-Maximilians-Universität München); Vikar in der Ev.-Lutherischen Kirche in Bayern.
Einleitung: Grundlagen und Methoden
1. Zentraler Text: Gen 22,1-19
2. Ausweitung: Gen 21,1-21
3. Ausweitung: Gen 20; 21,22-34
4. Ausweitung: Gen 12-25
Literarhistorische Schlussfolgerungen für Gen 12-25