Die Rede vom 'Volk' hat Konjunktur. Seit der Französischen Revolution gilt es als letzter Grund politischer Legitimität. Es ist damit an jene Stelle getreten, die zuvor mit 'Gott' besetzt war. Und weil das Volk ebenso wenig greifbar ist, bedarf es einer Stellvertretung auf Erden. Somit kann man ein Verständnis des Politischen heute nur über ein Verständnis der 'Logik politischer Repräsentation' erlangen: Keine politische Forderung, kein Urteilsspruch, kein parlamentarischer Beschluss, kurz: kein politischer Akt, kann auf die Behauptung verzichten, den eigentlichen Allgemeinwillen zu artikulieren. Damit wird der politische Streit zum Streit darum, wer mit der Stimme des Volkes spricht - und wer stattdessen nur partikulare Interessen vertritt. Der Band fragt, wo dieses 'Volk' zu finden ist und wer mit welchem Recht in seinem Namen handelt.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-158220-2 (9783161582202)
DOI
10.1628/978-3-16-158220-2
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
research associate at the German Advisory Council on the Environment (SRU) and a visiting scientist at the Helmholtz Center for Environmental Research (UFZ).
Studied Philosophy, Greek studies and cultural studies in Leipzig, Basel and Heidelberg; doctoral candidate at the Faculty of Philosophy, Philosophy of Science and Religious Studies at LMU Munich; editor of Philosophisches Jahrbuch.
ist Rechtsreferendarin am Landgericht Leipzig und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig.
ist Student der Kulturwissenschaften und der Geschichte an der Universität Leipzig.
Marvin Neubauer, Max Stange, Charlott Resske, Frederik Doktor: Zur Volksfrage. Einleitende Überlegungen
Danksagung
I. Zum Wesen der Repräsentation
Oliver W. Lembcke: Repräsentation und Demokratie - Gerhard Göhler: Politische Repräsentation in systematischer Perspektive - Winfried Thaa: Vermittlung durch Repräsentation - Pirmin Stekeler-Weithofer: Wer besorgt unsere Interessen? - Trevor Wedman: We, the People (bound to each other) - Marco Haase: Repräsentation als Artikulation des Geistes
II. Volk als Fiktion, Volk als Ideologie?
Maud Meyzaud: Wer spricht den Satz "Wir sind das Volk"? - Marina Martinez Mateo: Das Problem des Volkes - Beatrice Kobow: 'Volk' als 'Fiktion' - Christian Schmidt: Der fiktive Souverän
III. Im Maschinenraum der repräsentativen Demokratie
Caroline Maria Kalkreuth: Agonistische Repräsentationstheorie - Marc André Wiegand: Repräsentation, Parität, Identität - Michael Rose: Proxy-Repräsentation - Nejma Tamoudi: Zukünftige Generationen im Spiegel des sozialen Imaginären