Die Ökonomische Analyse des Rechts entwickelte sich in den 1960er Jahren in den USA und hat sich inzwischen einen Platz in der deutschen juristischen Methodenlehre gesichert. Eng mit ihr verwandt ist die wirtschaftswissenschaftliche Strömung der Neuen Institutionenökonomik. Während die Ökonomische Analyse einzelne juristische Probleme untersucht, widmet sich die Neue Institutionenökonomik den Einflüssen ganzer politischer und gesellschaftlicher Systeme auf die Durchsetzung rechtlicher Regeln. Damit ist sie grundsätzlich geeignet, interessante neue Erkenntnisse auch für die Rechtswissenschaft zu liefern. Inwiefern rezipieren Juristen die verschiedenen rechtsökonomischen Ansätze seit ihrem Aufkommen? Welche verfassungsrechtlichen Aspekte sprechen gegen eine Rezeption? Und in welchen Bereichen ist ein Erkenntnisgewinn besonders vielversprechend?
Autor*in
Geboren 1991; Studium der Rechtswissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt am Main; 2017 Erstes juristisches Staatsexamen; Magisterstudium im europäischen und internationalen Wirtschaftsrecht (LL.M. Eur.) in Frankfurt am Main; Rechtsreferendariat im Bezirk des OLG Frankfurt am Main; 2020 Zweites juristisches Staatsexamen; Rechtsanwältin in Frankfurt am Main.
I. Einleitung
II. Das wissenschaftsgeschichtliche Verhältnis zwischen Recht- und Wirtschaftswissenschaften
III. Einige philosophische und rechtshistorische Hintergründe und ihr Einfluss auf die Entwicklung der modernen Rechtsökonomik des 20. Jahrhunderts und ihre Rezeption
IV. Die Rezeption der wichtigsten rechtsökonomischen Analyseinstrumente und Grundannahmen in der Rechtswissenschaft
V. Der ökonomische Imperialismus: ein begründeter Vorwurf an der modernen Law-and-Economics-Bewegung?
VI. Der Konflikt zwischen der Allokationseffizienz und der Verteilungsgerechtigkeit als Hindernis der Rezeption?
VII. Die Neue Institutionenökonomik und ihre Bedeutung für das Rechtssystem: Das Recht als formale Institution im Fokus der Analyse
VIII. Einige konkrete Rechtsprobleme als Feld für rechtsökonomische Überlegungen?
IX. Der rechtsökonomische Ansatz als Instrument für den Gesetzgeber
X. Der rechtsökonomische Ansatz als Methode für die Rechtsanwendung
XI. Relevanz des rechtsökonomischen Ansatzes für die juristische Ausbildung
XII. Besondere Herausforderungen im Zusammenhang mit der ökonomischen Analyse des Öffentlichen Rechts und des Strafrechts
XIII. Folgerungen und Ausblick