Philipp Morten Martin beschäftigt sich mit Grundstücksveräußerungen von Juden im Nationalsozialismus in den Jahren 1938 und 1939. Dazu hat er über 40.000 Notarurkunden aus den Landgerichtsbezirken Düsseldorf, Köln und Wuppertal untersucht. Ziel war es, die in der historischen Forschung bisher wenig berücksichtigte Frage nach der Wirksamkeit dieser Veräußerungen zu erfassen. Der Autor arbeitet heraus, an welchen vertraglichen Regelungen und Umständen des Vertragsschlusses sich der Einfluss der nationalsozialistischen Verfolgung darstellen lässt. Dies betrifft etwa die erzwungenen Veräußerungen von Grundstücken oder solche Veräußerungen, die unter Drohungen gegen die Veräußerer zustande kamen. Auch wird untersucht, wie die jüdischen Eigentümer an den Veräußerungen beteiligt wurden, wenn sie selbst nicht mehr bei der Beurkundung erscheinen konnten, weil sie geflohen waren.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-163685-1 (9783161636851)
DOI
10.1628/978-3-16-163685-1
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1991; Studium der Rechtswissenschaft in Mainz und Helsinki; 2018 Erstes Staatsexamen; Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Referendariat am Landgericht Darmstadt.
A. Einleitung
I. Fragestellung
II. Untersuchte Veräußerungen
III. Methodik
IV. Quellenlage
V. Forschungsstand
B. Die Entstehung der Regelungen zu Grundstücksveräußerungen von Juden
I. Allgemeine Regelungen hinsichtlich der Veräußerung von Grundstücken
II. Die einsetzende Verfolgung von Juden
III. Die Genese spezieller Regelungen für Grundstücksveräußerungen von Juden
C. Die Benachteiligung der Veräußerer
I. Die Bestellung von Grundpfandrechten
II. Die Abgabe der Willenserklärung
III. Der Kaufpreis
IV. Die Genehmigung der Veräußerung
V. Die Abführung des Kaufpreises an den nationalsozialistischen Staat
VI. Das Verhalten der Parteien nach dem Abschluss des Kaufvertrag
VII. Rechtliche Folgen der Gewalterfahrungen der Veräußerer
Fazit