Martina Janßen untersucht in der vorliegenden Arbeit zur Pseudepigraphiefrage der Pastoralbriefe die Konsolidierung der aktuell umstrittenen Corpus-These. Vor dem Hintergrund antiker Briefbücher entwickelt sie eine neue Lesart der Pastoralbriefe als fiktionales Briefbuch, wobei gerade die unterschiedlichen Nuancierungen der drei Briefe als Schlüssel zur Interpretation der Corpus-Komposition dienen. Das Zusammenspiel der einzelnen literarischen Elemente zeugt von dem innovativen und kreativen Potenzial frühchristlicher Pseudepigraphie, deren Fiktionalität für einzelne Rezipientengruppen erkennbar sein konnte und sollte. Das Corpus Pastorale will im Paulusdiskurs des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts seine Interpretation von Person und Tradition des Paulus als die einzig allgemeingültige etablieren und literarisch inszenieren.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-163467-3 (9783161634673)
DOI
10.1628/978-3-16-163467-3
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1971; Studium der Ev. Theologie an der Georg-August-Universität Göttingen; 2000 Promotion; 2019 Habilitation; Pastorin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers; Privatdozentin an der Georg-August-Universität Göttingen (Venia Legendi für Neues Testament).
1. Einleitung
2. Anfragen an die These eines pseudepigraphischen Corpus und erste Antworten
3. Das Corpus Pastorale vor dem Hintergrund antiker Briefcorpora
4. Funktionen literarischer Namen im Corpus Pastorale
5. Analyse der einzlenen Briefnarrative und ihre Zusammenschau
6. Das Corpus Pastorale als Corpus Pastorale catholicum und seine historische Einordnung
7. Das Corpus Pastorale - Fälschung oder Fiktion?
8. Corpus Pastorale catholicum - ein neuer Interpretationsansatz