Dieses Buch untersucht psychosoziale Risikofaktoren, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Psychopathologien im frühen Kindesalter beitragen. Es stützt sich auf Theorien und Forschung der Entwicklungspsychopathologie, um verschiedene Ansätze zur Klassifikation emotionaler und verhaltensbezogener Störungen zu diskutieren. Dabei wird die Bedeutung multidimensionaler Risikomodelle für spezifische Diagnosen hervorgehoben und die Entwicklung transdiagnostischer Konzepte beleuchtet. Das Buch zeigt, wie sich diese Modelle kombinieren lassen, um die Entwicklung allgemeiner Psychopathologie, internalisierender und externalisierender Symptome sowie typischer Symptomcluster - etwa bei oppositionellen Störungen, ADHS, Angst und Depression - besser zu verstehen. Zudem werden die Implikationen für klinische Behandlung, Ausbildung von Kindertherapeut:innen und öffentliche Politik dargestellt.
Zentrale Themenbereiche:
- Ein entwicklungspsychopathologischer Zugang zu psychischen Störungen im frühen Kindesalter und die Entwicklung multidimensionaler Risikomodelle
- Risikofaktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung emotionaler und verhaltensbezogener Symptome im frühen Kindesalter
- Transdiagnostische Ansätze und Risikofaktoren für allgemeine Psychopathologie sowie spezifische Symptomtypen
- Aktuelle Behandlungsansätze für frühkindliche Störungen und ein neuartiger integrativer Therapieansatz auf Basis empirischer Befunde
- Ausbildung von Kindertherapeut:innen und sozialpolitische Implikationen der im Buch dargestellten Forschung
Dieses Buch ist eine unverzichtbare Ressource für Forscher:innen, Kliniker:innen, Wissenschaftler:innen in der Praxis sowie Studierende in Bereichen wie Entwicklungspsychologie, Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Sozialarbeit, Familienwissenschaften, Frühpädagogik und verwandten Disziplinen.
Reihe
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Verlagsort
Verlagsgruppe
Springer International Publishing
Illustrationen
20
20 s/w Abbildungen
XVI, 254 S. 20 Abb.
ISBN-13
978-3-032-04680-2 (9783032046802)
Schweitzer Klassifikation
Karen R. Gouze, Ph.D., arbeitete über 40 Jahre als klinische Kinderpsychologin in der Pritzker-Abteilung für Psychiatrie und Verhaltensmedizin am Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital in Chicago. Derzeit ist sie Professorin Emerita in der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University. Über 35 Jahre lang war Dr. Gouze Direktorin der psychologischen Ausbildung, erbrachte klinische Leistungen für Kinder und Familien und forschte im Bereich der Entwicklungspsychopathologie, der Behandlung frühkindlicher Störungen und der schulbasierten psychischen Gesundheit. Gemeinsam mit zwei Kolleg:innen ist sie verantwortlich für die im Buch dargestellte Forschung. Dr. Gouze engagiert sich seit Langem für das Verständnis der Faktoren, die zu einer gesunden kindlichen Entwicklung beitragen, sowie für die Umsetzung und Verbreitung empirisch gestützter Behandlungsansätze in pädiatrischen und gemeindenahen Einrichtungen. Zudem arbeitet sie seit zehn Jahren im Center for Childhood Resilience des Lurie Children's Hospital, wo sie sich der Förderung von Resilienz bei Kindern durch die Entwicklung und Umsetzung traumainformierter Praktiken in frühkindlichen und außerschulischen Programmen widmet.
Joyce Hopkins, Ph.D., ist klinische Kinderpsychologin und Professorin Emerita am Fachbereich Psychologie des Illinois Institute of Technology. Dort war sie 29 Jahre lang tätig, unter anderem als stellvertretende Direktorin und Direktorin der klinischen Ausbildung, und unterrichtete fortgeschrittene Graduiertenkurse zur Entwicklungspsychopathologie sowie zur Diagnostik und Behandlung von Kindern. Neben der im Buch beschriebenen Forschung zur Entwicklungspsychopathologie leitete sie ein aktives Forschungsprogramm zu mütterlicher Bindung und Risikofaktoren in der frühkindlichen psychischen Gesundheit. Sie betreute 28 Dissertationen im Bereich der Entwicklungspsychopathologie mit Fokus auf das frühe Kindesalter. Vor ihrer Tätigkeit am Illinois Tech war Dr. Hopkins Co-Direktorin des Parent-Infant Development Service in der Kinderpsychiatrie des University of Chicago Medical Center. Seit 1987 ist sie in der frühkindlichen psychischen Gesundheitsversorgung in Illinois aktiv. Sie war Präsidentin der Illinois Association for Infant Mental Health, saß mehrfach im Vorstand und ist derzeit aktives Mitglied des Forschungsausschusses.
John V. Lavigne, Ph.D., ist leitender Psychologe in der Pritzker-Abteilung für Psychiatrie und Verhaltensmedizin am Ann & Robert H. Lurie Children's Hospital in Chicago, Professor für Psychiatrie und Pädiatrie an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University und Diplompsychologe der American Board of Examiners in Clinical Psychology. Sein Interesse an der Entwicklung von Psychopathologien im frühen Kindesalter entstand durch seine Arbeit in der kollaborativen Primärversorgung, insbesondere mit Kinderärzt:innen, die häufig erste Ansprechpartner:innen für Eltern bei Verhaltensauffälligkeiten ihrer Vorschulkinder sind. Neben der im Buch beschriebenen Forschung zur Entwicklungspsychopathologie war Dr. Lavigne an Studien zur empirischen Fundierung der kollaborativen Versorgung beteiligt. Dazu zählen vom National Institute of Mental Health geförderte Projekte zur Identifikation psychischer Probleme bei Vorschulkindern in der Primärversorgung, zur Behandlung oppositioneller Verhaltensstörungen und zur Verbesserung der ADHS-Behandlung in pädiatrischen Einrichtungen.