In dem vorliegenden Buch entwickelt Sergio Genovesi einen neuen Ansatz zur ontologischen Bestimmung von Ereignissen, den er als "Empirischen Realismus der Ereignisse" bezeichnet. Ereignisse sind demzufolge Veränderungen, die von einem erlebenden Subjekt bewusst wahrgenommen werden und nur im Rahmen der Erfahrung existieren. In Auseinandersetzung mit Claude Romanos Ereignishermeneutik lehnt der Autor all jene Ereignisdefinitionen ab, die spezielle phänomenologische Aspekte der Ereigniserfahrung als wesentliche Merkmale von Ereignissen ansehen. Darüber hinaus kritisiert er Ereignistheorien, die Ereignisse nur auf der Grundlage qualitativer Aspekte ihrer Erfahrung definieren, ohne sie in einem empirischen Rahmen zu kontextualisieren. Schließlich bestimmt Sergio Genovesi präzise Mindestanforderungen, die ein bewusstes Wesen erfüllen muss, um Ereignisse erleben zu können. Dabei bestreitet er die These Romanos, der zufolge nur Menschen Ereignisse erfahren könnten.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-161924-3 (9783161619243)
DOI
10.1628/978-3-16-161924-3
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1991; 2012 BA in Philosophie, Università di Pisa, Italien; 2015 MA in Philosophie, Università di Torino, Italien; 2019-021 Wissenschaftliche Hilfskraft am Käte Hamburger Kolleg "Recht als Kultur" der Universität Bonn; 2021 Promotion, Universität Bonn (Forschungsaufenthalte an der Université Paris I und University of Chicago); Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Science and Thought der Universität Bonn.
Vorwort
1. Einleitung: Das Ereignis in der zeitgenössischen Philosophie
1.1 Über die unterschiedliche Deutung des Begriffs "Ereignis"
1.2 Theoretische Ziele der Untersuchung
1.3 Gliederung der Arbeit
2. Claude Romano und die Ereignishermeneutik
2.1 Theoretisches Vorfeld
2.2 Ereignis, Welt und Möglichkeit
2.3 Ereignis und Zeit
2.4 Die Grundereignisse
2.5 Ereignishermeneutik, Erfahrungsholismus und Realismus
2.6 Theoretische Schwerpunkte und Einwände
2.7 Fazit
3. Das Ereignis als Untersuchungsgegenstand der Ontologie, der Erkenntnistheorie und der modalen Philosophie
3.1 Die Ontologie des Ereignisses
3.2 Das Ereignis als Gegebenes im Rahmen einer holistischen Erfahrung
3.3 Ereignis und Möglichkeit
4. Hin zu einer Neubestimmung des Begriffs "Ereignis"
4.1 Entwurf eines empirischen Realismus des Ereignisses
4.2 Das Ereignis im Rahmen der heutigen Realismus-Debatte
5. Zusammenfassung und Ausblick
Bibliographie