Vjatscheslav Dreier überwindet die verbreitete Verengung der Figurenanalyse auf Einzelfiguren, indem er konsequent nach der Bedeutung der Gruppen(zugehörigkeiten) fragt. Anhand seiner Untersuchung des masoretischen Estherbuches entfaltet er eine gruppenorientierte Hermeneutik. Für die Entwicklung des Gruppenbegriffs rekurriert er primär auf die sozialwissenschaftliche Theorie des "Social Identity Approach". Die neue hermeneutische Perspektive wird für die Figurenanalyse, die Exegese, die Theologie und die historische Verortung des Estherbuches fruchtbar gemacht. In dieser Verbindung von klassischer Exegese und sozialpsychologischer Forschung kommt die Identität der Gruppen im Estherbuch schärfer in den Blick.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-163777-3 (9783161637773)
DOI
10.1628/978-3-16-163777-3
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1987; 2006-17 Studium der Ev. Theologie und Judaistik in Bonn, Jerusalem, Heidelberg; 2022 Promotion; Lehrvikariat in der Evangelischen Kirche in Baden.
A: Einleitung
B: Die Gruppen im masoretischen Estherbuch
1. Ahasveros und das Perserreich
2. Mordechai, Esther und die Juden
3. Haman und die Judenfeinde
4. Weitere Gruppen
C: Jüdische Loyalitäten und Hamans Vernichtungsedikt - Exegese von Est 2,21-4,3
D: Ganz Jude und ganz Perser - Theologische Botschaften in Est
1. Zum Theologiebegriff
2. Zur Darstellungssystematik der Theologie in Est
3. Zur Nichterwähnung Gottes
4. Gruppenorientierte Hermeneutik: Theologische Botschaften als Kommunikation zu und über relevante Gruppen
E: Historische Verortung von Est
F: Ertrag