Die Rechtsfiguren der
punitive
und
multiple damages
geben den amerikanischen Zivilgerichten unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, den Schädiger zu einer über den Schadensausgleich hinausgehenden Zahlung an den Geschädigten zu verurteilen.
Dirk Brockmeier stellt die in den USA geltenden
punitive
und
multiple damages
dar. Er überprüft ihre Verfassungsmäßigkeit in den USA, ihre ökonomische Berechtigung und ihre Berührungspunkte mit dem deutschen Recht. Außerdem untersucht er die Vereinbarkeit dieser Rechtsfiguren mit dem deutschen ordre public im Erkenntnis-, Exequatur- und Rechtshilfeverfahren. Durch eine verfahrensübergreifende Darstellung gelangt er zu einem geschlossenen System, mit dessen Hilfe die Behandlung von
punitive
und
multiple damages
durch deutsche Gerichte und Behörden erläutert werden kann. Zur Veranschaulichung wendet Dirk Brockmeier die dabei gewonnenen Ergebnisse auf den US-amerikanischen RICO-Act an, der zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität geschaffen wurde und die Möglichkeit beinhaltet,
treble damages
(dreifacher Schadensersatz) zu verhängen. Als prominentes Beispiel führt er die 1996 eingereichte Klage von General Motors und Opel gegen VW und López an, mit der die Kläger Forderungen in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar geltend machten.
Im Ergebnis zeigt sich, daß die Zuerkennung von
punitive
und
treble damages
mit dem deutschen
ordre public
nicht vereinbart werden kann.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-158377-3 (9783161583773)
DOI
10.1628/978-3-16-158377-3
Schweitzer Klassifikation