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Der klassische Liberalismus ist eine philosophische Tradition, die auf die Aufklärung zurückgeht. Der klassische Liberalismus vertritt die Grundsätze der individuellen Freiheit, einer begrenzten, dem Recht unterworfenen Regierung und der freien Märkte. So wie er in den Schriften von Denkern wie John Locke, Adam Smith und John Stuart Mill verwurzelt ist, gehen Klassisch-Liberale davon aus, dass der Einzelne über angeborene Rechte und Freiheiten verfügt, die von einer Regierung mit begrenzten Befugnissen geschützt werden sollten. Das Vertrauen in die selbstregulierende Natur freier Gesellschaften und Märkte als spontane Ordnungen bildet ein Fundament. Damit verbunden ist die Überzeugung, dass der freiwillige Austausch zwischen Individuen ohne Privilegien zu wirtschaftlichem Wohlstand und bestmöglicher, aber nicht perfekter sozialer Harmonie führt. Das schließt Frieden ein, ohne dass ein konfliktfreies Miteinander möglich wäre.
Die österreichische Schule der Wirtschaftswissenschaften, die ihre Wurzeln in den Werken von Ökonomen wie Carl Menger, Ludwig von Mises und Friedrich A. von Hayek hat, bietet eine besondere Sichtweise auf wirtschaftliche respektive politikökonomische Phänomene. Die österreichische Schule betont die Bedeutung des menschlichen Handelns und der subjektiven Präferenzen; ihre Vertreter konzentrieren sich auf die dynamische und sich ständig verändernde Natur des Marktes als dezentraler Prozess. Die österreichische Betonung von Unternehmertum, Ungewissheit und der Rolle des Wissens bei der Entscheidungsfindung bietet eine einzigartige Perspektive innerhalb des wirtschaftlichen Denkens. Österreicher sind skeptisch, was politische Interventionen und wirtschaft - liche Steuerungsversuche betrifft, nicht zuletzt von Makrogrößen wie Arbeit (slosigkeit), Zinsen, Angebot und Nachfrage; sie betonen das begrenzte Wissen sowie die unbeabsichtigten Konsequenzen.
Während der klassische Liberalismus und die österreichische Schule in Bezug auf Grundsätze wie individuelle Freiheit und begrenzte staatliche Eingriffe erhebliche Gemeinsamkeiten aufweisen, unterscheiden sie sich u. a. in ihren methodologischen Ansätzen. Klassische Liberale würden utilitaristische Argumente für freie Märkte anführen, während Österreicher die subjektive Natur des Wertes und die Grenzen der wirtschaftlichen Planung betonen. Zugleich lassen sich Österreicher dem klassischen Liberalismus zuordnen, auch wenn sie selbst erst in der Dekade ab 1937 herausfinden mussten, dass sie sich von der Klassik der Wirtschaftswissenschaften unterscheiden. Es gibt Befürworter beider Denktraditionen, die weitere Schulen hinzuziehen, darunter die Virginia School mit ihrem politikökonomischen und verfassungsrechtlichen Erkenntnissen, die Public Choice Schule, Anhänger eines Sonderwegs auch den Anarchokapitalismus.
Beide Traditionen plädieren für eine lediglich begrenzte Einmischung des Staates in wirtschaftliche Angelegenheiten, aber ihre Begründungen und spezifischen politischen Empfehlungen können sich unterscheiden. Klassische Liberale betonen häufig den Schutz von Eigentumsrechten und die Rechtsstaatlichkeit, während die österreichische Schule die Unmöglichkeit zentraler Planung betont (sozialistische Kalkulationsdebatte) und vor begrenztem Wissen warnt sowie eine spontane Marktordnung als Mechanismus für die Ressourcenallokation thematisiert. Beide verbindet häufig das Eintreten für einen Minimalstaat, der vor allem hoheitliche Aufgaben wahrnimmt. Wenn Ökonomen Marktversagen diagnostizieren, sehe sie diese in der Pflicht, auch Staatsversagen zu untersuchen. Beide sehen im Staats- wie im Privatsektor private Präferenzen als handlungsleitend an und nicht das öffentliche Interesse, das für Angehörige des Staatssektors als Alleinstellungsmerkmal häufig herausgestellt wird.
Im Unterschied zur (Neo) Klassik berufen sich Österreicher auf eine universale Theorie menschlichen Handelns, den handelnden Menschen homo agens statt den homo oeconomicus, und damit einen Wissen schöpfenden, kreativen Unternehmer als Protagonist im Marktprozess. Zudem betonen sie die Bedeutung von subjektiven Informationen und Wissen, das dezentral verstreut ist und koordiniert werden muss, ferner, dass Wissen und auch Kapital organisations- und branchengebunden sind, schließlich, dass Märkte als Entdeckungsverfahren Ausdruck dynamischer Komplexität sind.
In den heutigen Wirtschafts- und Politikwissenschaften beeinflussen die Grundsätze des klassischen Liberalismus und der österreichischen Schule nur marginal politische Debatten und wenn, dann vor allem in den USA sowie personenabhängig in einigen Staaten, aktuell teilweise in Argentinien mit Präsident Milei. Historisch hat Ludwig von Mises Einfluss auf die Wirtschaftspolitik der Zwischenkriegszeit in Österreich ausüben können. Margret Thatcher und rhetorisch auch Ronald Reagan wurden von Friedrich A. von Hayek und Milton Friedman inspiriert. Letzterer war medial, auch im Fernsehen, weltweit präsent.
Drei aktuellere zeitgenössische Beispiele dienen der Illustration.
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