Einstieg
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ufgrund der Corona-Pandemie hält die ganze Welt aktuell die Luft an. Die Menschheit steht schlagartig ohne Warnung einer der größten globalen Herausforderungen gegenüber. Zu Beginn des Jahres 2020 entsteht eine weltweite und einfach übertragbare Krankheit - Covid 19. Da es die Lungenerkrankung in dieser Form noch nicht zuvor gab, haben auch Experten, Virologen, Ärzte und Co. kein Gegenmittel für die Krankheit.
Diese breitet sich immer weiter aus und hat einige Todesfälle zur Folge. Während sich im ersten Quartal des Jahres 2021 bereits einige Länder, wie zum Beispiel England, Frankreich oder auch die Niederlande, der allgemeinen Öffnung und vollständigen Beendigung des Lockdowns gegenüberstehen, so werden Länder wie Indien mit der unkontrollierten Ausbreitung der lebensbedrohlichen Krankheit konfrontiert. Fakt ist, die Covid-19-Erkrankung und ihre Mutationen lassen sich nicht mehr aufhalten. Das Ziel muss es sein, sie kontrollieren zu können, und dies gelingt mit Impfstoffen und der Beschränkung der menschlichen Grundrechte durch Ausgangsperre, Lockdown etc.
In ganz Europa und vor allem in Deutschland wurden die einschneidenden Folgen der Pandemie in Bezug auf die Wirtschaft zu Beginn nicht wirklich ernst genommen. Mittlerweile sind aufgrund einer mangelnden finanziellen Unterstützung des Staates und vor allem des allgemeinen Lockdowns einige Unternehmen an ihren Belastungsgrenzen angekommen. Gerade die Zukunft von kleineren Betrieben, Gasthäusern und Einzelläden ist ungewiss und die verantwortlichen Menschen stehen massiven finanziellen Herausforderungen gegenüber. Allgemein werden die Menschen in der Gesellschaft darauf aufmerksam gemacht, wie massiv sich die eigene Lebenssituation auch durch äußere Einflüsse verändern kann, ohne selbst dafür verantwortlich zu sein.
Hierfür soll und muss vorgesorgt werden und mal ehrlich, wem würde nicht ein finanzielles Polster guttun, um für den Fall der Fälle etwas besser vorbereitet zu sein? Das Bedürfnis nach diesem Sicherheitsgefühl steigt und begründet sich dadurch, dass einigen Menschen vor Augen gelegt wurde, wie die eigene Existenz sich durch die Pandemie, politische Ereignisse und Entscheidungen verändern kann. Durch die globale Krise stieg das Bestreben bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung stark an und sind wir doch mal ehrlich, wer hätte denn nicht gerne etwas mehr eigenes Vermögen?
Nun stellt sich Ihnen, völlig zurecht, die Frage - Wie soll das funktionieren? Denn in der Schule bekommen wir keine finanziellen Grundkenntnisse vermittelt und erhalten allgemein keine Kompetenzen, welche uns in Bezug auf unsere Finanzen und den eigenen langfristigen Vermögensaufbau vorbereiten. Darauf konzentrieren wir uns in diesem Buch. Sie sollen dazu befähigt werden, den eigenen Vermögensaufbau auch mit geringen Sparbeträgen und geringem Einkommen beginnen zu können und so langfristig ein finanzielles Polster zu erlangen.
Dafür ist es von großer Bedeutung, dass Sie die Grundzüge der Abläufe aus der Finanzwelt kennenlernen und somit den Zugang zum Handel an der Börse sinnvoll finden. Sie werden hierzu einiges über die Börse und das Prinzip des Geldes und deren Funktion erfahren.
Zudem werden Sie mit der Auseinandersetzung zu Ihrer Rolle in diesem System konfrontiert und dazu angeregt, dieses Verhalten möglicherweise zu verändern. Doch dieses Buch richtet sich nicht ausschließlich an Einsteiger, sondern ist mit Sicherheit auch von großem Nutzen für diejenigen unter Ihnen, die bereits seit langem an der Börse tätig sind. Denn eine Grundregel bezüglich Ihres Wissens rund um die Finanzen ist, dass Sie niemals auslernen und man sich an der Börse generell stetig weiterbildet. Zur Unterstützung für diejenigen unter Ihnen, die noch keinerlei Kenntnisse aus dem Bereich der Finanzen haben, werden Begriffe der Börse immer direkt im Anschluss erklärt. Zudem finden Sie am Ende des Buches eine Art Wörterlexikon, in welchem Sie diese Begriffe zusammengefasst aufgelistet bekommen. Somit wird es Ihnen möglich sein, dass Sie auch im Alltag nicht an einzelnen Begrifflichkeiten hängen bleiben. Zudem können Sie diese Liste nach Belieben weiter ergänzen, denn wie Sie bereits gelernt haben, die Börse verändert sich ständig und Sie müssen sich mit ihr verändern und sich weiterbilden.
Des Weiteren besagt ein altes Sprichwort des Kapitalmarktes:
"An der Börse wird die Zukunft gehandelt."
Deshalb ist es auch von großem Wert, dass Sie sich stets auf dem aktuellen Kenntnisstand befinden.
Die Börse im Aufschwung
Der Handel an der Börse befindet sich im Aufschwung, der Handel am Kapitalmarkt verändert sich aktuell stark. Dies belegen auch die Zahlen des "Deutschen Aktieninstitutes". So haben im direkten Vergleich zum Jahre 2019 über 2,7 Millionen Menschen den Weg an die Börse gefunden und legen ihr Geld in die verfügbaren Wertpapiere an.
- Wertpapier: Ein Wertpapier kann als Dokument verstanden werden, welches mit bestimmten Rechten verbunden ist. Dieses Recht kann grundsätzlich von jedem ausgeübt werden, der im Besitz des Wertpapiers ist. Letztlich berechtigt sie auch ein Sparbuch dazu, dass Sie die Auszahlung eines Geldbetrages bei der jeweiligen Bank durchführen können.
Insgesamt gibt es in Deutschland nun über 12,4 Millionen Anleger, welche sich an der Börse engagieren. Diese Zahl bezieht sich auf alle Menschen der Bevölkerung, welche älter als 14 Jahre sind. Das Besondere an dem Aufschwung ist, dass sich unter den Neulingen der Börse ungefähr eine Million neue Aktiensparer*innen befinden, welche jünger als 40 Jahre sind.
Der Wandel der Finanzbranche und der Börse
Die Börse wird geflutet von neuen Teilnehmern am Markt und es entsteht ein großer Zuwachs in den jüngeren Generationen. Die Zahlen sprechen hierbei für sich - über eine Million neue Anleger unter 40 Jahren, eine Steigerung von fast 50 Prozent in dieser Sparte. Die Zahlen der Gesamtanleger sind so hoch wie zuletzt vor 20 Jahren.
Das ist auch bitter nötig, denn in Zeiten der aktuell eingeschlagenen "Nullzinspolitik", welche sich in der Kombination mit der jährlichen "Inflation" sowie der allgemeinen Unsicherheit rund um die Altersvorsorge in Deutschland befindet, macht es unumgänglich, etwas bezüglich Ihres eigenen Vermögenaufbaus zu unternehmen.
- Nullzinspolitik: Bei der Nullzinspolitik handelt es sich um ein sehr vielschichtiges Vorgehen, welches von den europäischen Zentralbanken initiiert wird. Dabei geht es um die Kontrolle und Regulierung der sogenannten Leitzinsen, welche aktuell auf einem Niveau von ca. 0 Prozent gehalten sind.
Durch dieses finanzielle Instrument bzw. diese Anpassungsmöglichkeit, welches der europäischen Zentralbank obliegt, kann der Wachstum der Wirtschaft gesteuert werden. Für uns heißt dies im Alltag, dass es uns durch die günstigen Leitzinsen möglich ist, sehr billige Kredite aufnehmen zu können. Allgemein bedeutet dies, je mehr Geld im aktiven Umlauf ist, desto höher sind die Umsätze in der Wirtschaft. Wir Privatanleger profitieren einerseits davon, dass wir uns durch das günstige Erlangen von Krediten Wünsche erfüllen können und insgesamt eine höhere Bereitschaft bezüglich unseres Konsumverhaltens an den Tag legen. Für die Unternehmen sind die höheren Umsätze von großer Bedeutung. Denn durch volle Auftragsbücher und somit auch Einnahmen steigt das Wachstum einer Firma. Zudem profitieren auch die Banken, da viele Menschen einen Kredit bei diesen aufnehmen. Ähnlich wie bei jedem anderen Unternehmen, können somit langfristig höhere Profite verbucht werden.
Dadurch kann die jeweilige Firma wieder das erhaltene Geld reinvestieren, wodurch wiederum andere Unternehmen Aufträge erhalten. Wie Sie bemerken, das alles ist letztlich ein Kreislauf, der sich von selbst ins Positive drehen kann, durch diese Wechselwirkungen allerdings eben auch rasch ins Negative. In der Vergangenheit lag oft eine Korrespondenz zwischen der allgemeinen Senkung der Leitzinsen und einem darauffolgenden Abschwung der Wirtschaftskonjunktur - einer sogenannten Rezession - vor.
- Rezession: Bei einer Phase mit einem negativen Wirtschaftswachstum bzw. einem allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung ist die Rede von einer Rezession. Grundsätzlich kann dies durch das Bruttoinlandprodukt bzw. dessen Zahlen messbar gemacht werden - und zwar, wenn dieses in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den vorherigen nicht mehr ansteigt bzw. sogar rückläufig ist.
- Inflation: Bezüglich des Aufschwungs der Börse wurden Sie bereits mit dem Begriff der Inflation konfrontiert. Der Begriff der Inflation wird in den sozialen Medien und den Nachrichten oft verwendet, doch nur Wenige wissen wirklich, was darunter zu verstehen ist. Von einer Inflation ist die Rede, wenn "eine Geldentwertung durch Preiserhöhungen stattfindet, man erhält für dieselbe Geldeinheit weniger Waren als bisher" (https://debitoor.de/lexikon/inflation).
Bei einer Inflationsrate von jährlich ca. 2 Prozent bedeutet dies, dass Sie theoretisch nach 50 Jahren, in welchen Sie Ihr Geld lediglich auf der Bank herumliegen lassen, nun nicht mehr in der Lage wären, mit diesem etwas zu bezahlen. Das Geld verliert durch die Ausgangssperre an Kaufkraft und die Menschen werden dadurch langfristig in ihren Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt.
Doch es gibt noch einige weitere Gründe, warum es von großer Bedeutung ist, etwas mit seinem eigenen Geld zu machen, um langfristig nicht vom vorgegebenen System um sein Vermögen gebracht zu werden....
