Schweitzer Fachinformationen
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Einen bestimmten Nachmittag kann ich nicht aus meiner Erinnerung löschen. Wir tranken etwas, während wir uns die Platte von Doña Concha Piquer anhörten, die du mir geschenkt hattest (Ah, Grüne Augen, Tätowierung, der schattige Palast in der Calle de Alcalá .). Während ich trank, sah ich dich an. Du warst niedergeschlagen, furchtbar niedergeschlagen. Den Grund deines Kummers wolltest du mir nicht sagen. Sicherlich hattest du Ärger mit deiner Mutter; über sie hast du nie viel gesprochen. Mit verlorenem Blick setztest du dich aufs Bett und vergrubst das Gesicht in den Händen. Ich bot dir einen Cognac an.
«Nimm noch einen Schluck», sagte ich. «Es wird dir gut tun.»
Du brachst in Tränen aus. Ich rückte näher an dich und umarmte dich. Die Wärme deines Körpers erregte mich. Ich küßte dich, trank deine Tränen. Deine Lippen schmeckten salzig. Ich legte dich mit dem Rücken aufs Bett, und während ich dich weiter küßte, steckte ich dir die Hand unter den Rock. Du schobst sie beiseite.
«Nein. Laß mich. Ich will nicht. Jetzt nicht.»
Ich nahm deine Hand und legte sie auf mein Glied, so daß du es von oben durch die Hose drücktest. Angewidert zogst du sie fort.
«Ich habe dir gesagt, daß ich jetzt nicht will. Laß mich zufrieden.»
Du warst sehr schön. Die Tränen verliehen deinen Augen eine schwermütige und düstere Schönheit. Du weintest. Conquering eyes ging es mir durch den Kopf, und ich mußte an Andrew Marvells Gedicht denken. Du löstest dich von mir und vergrubst das Gesicht im Laken. Ich stand auf, zündete mir eine Zigarette an, legte ein Band mit Ray Charles ein und setzte mich wieder neben dich aufs Bett. Es steigerte meine Erregung noch, deinen Körper von hinten zu sehen - der Rock war ein wenig hochgerutscht, so daß ich den Ansatz deiner Schenkel erkennen konnte -, die Wölbung deines Hinterns unter dem geblümten Stoff, der an deiner Haut zu kleben schien. Ich kniete mich aufs Bett und küßte deine Kniekehlen. Heftig drehtest du dich mit vor Wut blitzenden Augen zu mir um: «Laß mich zufrieden! Dummkopf!»
Du versuchtest aufzustehen, ich aber gab dir einen heftigen Stoß, so daß du aufs Bett zurückfielst. Ein Anflug von Furcht trat in dein Gesicht, womit es aber noch schöner und noch begehrenswerter aussah. Schweigend sahst du mich an.
Ich öffnete meine Hose.
«Zieh dir den Slip aus, Schätzchen.»
«Ich will nicht!»
Ich stürzte mich auf dich und riß ihn dir mit einem Griff herunter. Du schriest mich an: «Du tust mir weh! Grobian!» Mit einem Sprung warst du vom Bett und stürzest zur Tür. Ich holte dich ein.
«Ich gehe! Ich will dich nie wieder sehen!» schleudertest du mir entgegen.
Ich umarmte dich. Mit aller Kraft wehrtest du dich. Ich wollte dir die Hand zwischen die Schenkel schieben, du aber preßtest, so fest du konntest, die Beine zusammen. Ich wollte dich küssen, du aber entzogst mir deinen Mund mit zusammengepreßten Lippen.
«Komm ins Bett», befahl ich.
«Ich will nicht! Ich will nicht! Ich will nicht!»
Ich versuchte dich zum Bett zu ziehen.
«Laß mich! Laß mich, du Schweinekerl!» riefst du.
Ich gab dir eine Ohrfeige. Du stürzest rücklings gegen die Tür.
Dann geschah etwas Magisches, Bestürzendes, Gewalttätiges. In deinen Augen leuchtete etwas, das keine Angst mehr war, sondern Herausforderung und Begierde. Ein kaltes Schweigen trat ein und schien in der Luft zu schweben. Ich hörte, wie dein Atem schneller ging.
In deinen Augen blitzte es auf. Dann sagtest du: «Schlag mich. Schlag mich.»
Es war, als zerberste eine Granate in meinem Kopf. Ich gab dir zwei Ohrfeigen und merkte, daß es mir gefiel. Es erregte mich. Ich packte dich am Arm, zog dich zum Bett und stieß dich auf das Laken. Deine Schenkel glänzten. Ich sah dein Geschlecht aufblitzen. Ich packte dich an den Haaren und küßte dich.
«Hör mal», sagte ich, «jetzt wird gefickt, ob dir das paßt oder nicht. Hast du mich verstanden?»
Du richtetest dich auf wie eine Kobra. Ohne mich eines Blicks zu würdigen, und mit einem Lächeln, in dem eine animalische Entschlossenheit lag, zogst du dir das Unterhemd aus. Deine Brustwarzen waren hart und fest. Ich spürte, daß du glühtest. Deine Augen sprühten Feuer. Du öffnetest den Mund und lecktest dir die Lippen. Ich ergriff meinen Schwanz, der sich wie glühende Kohle anfühlte, und präsentierte ihn vor deinem Gesicht. Ich näherte ihn deinem Mund, den Augen, in denen tierhafte Brunst lag, und den Lippen, von denen Begierde troff: «So magst du ihn, was? Es gefällt dir, wenn er so dick ist, was?»
Du sahst ihn an wie Parzival den Heiligen Gral. Tief aufseufzend legtest du dich auf den Rücken, spreiztest die Beine, und deine Schenkel umspannten meinen Kopf. Saugend fuhr ich mit der Zunge durch dein Innerstes. Ich trank, trank dich, während sich in meinem Kopf die Ereignisse überstürzten. Aufstöhnend schlugst du mir die Nägel in die Kopfhaut, und ich sah mich, wie ich als kleiner Junge vor verschlossenen Schranktüren stand und vor Neugier verging, sah dich an jenem Tag, an dem du aus dem Schwimmbecken stiegst. Dann begriff ich, daß ich nicht mehr ich war, und du nicht mehr du, sondern daß wir etwas waren, das wir mit jedem Stück der Welt gemeinsam hatten, daß wir an einem geheimnisvollen und wunderbaren Pulsen des Lebens teilhatten.
«Komm her, du Rabenaas!» rief ich, faßte dein Gesicht mit beiden Händen und drückte deinen Mund auf meinen Schwanz. «Leck ihn mir, leck ihn mir.»
Mit wilder Hingabe begannst du, ihn mir zu lecken. Meine Lust war kaum noch erträglich, und ich merkte, daß es mir jeden Augenblick kommen würde. Ich zog ihn dir aus dem Mund und schob deine Beine auseinander. Kaum steckte ich ihn dir hinein, als es mir schon kam. Du schriest bei seinem Eindringen auf wie ein Folteropfer. Ich rammelte und schnaubte wie ein Tier, während du schriest: «Ja, tu mir weh, du Scheißkerl! Schieb ihn mir bis zum Hals! Mach mich fertig! Oh, großer Gott, wie dick er ist, wie dick und wie heiß! Mach mich fertig! Komm schon, du Scheißkerl, komm! Komm!»
Du lachtest und schriest durcheinander. Ich hörte mich keuchen, hörte mein wildes und beglücktes Stöhnen. Das Pochen in unserem Innern steigerte sich bald so, als rolle ein Zug über unsere Köpfe hinweg. Voll Leidenschaft wandest du dich. Deine Nägel krallten sich in meine Schultern, du drücktest dich an mich und verschmolzest mit mir. Mein Glied war so hart, daß es fast schmerzte. Mit einer Kraft und Gewalt, die ich nie für möglich gehalten hätte, stieß ich in dich. Als hätte dich etwas erschreckt, rissest du die Augen auf. Unverwandt sahst du mich an, dein Mund hechelte, schrie und bebte zugleich.
«Jetzt! Jetzt! Jetzt! Jetzt! Jetzt! Jetzt!» schriest du. «Jetzt! Jetzt! Jetzt! Jetzt!» Während dir ein Schwall entströmte, wie ich ihn noch nie gesehen hatte, küßtest du mich lange und bissest mich in die Lippen. Mein Samen schoß heiß in meinem Glied empor, und ich spürte, wie er sich in dich ergoß. Etwas wie ein Mantel der Vernichtung legte sich auf uns, löschte alles aus, was wir waren, mit Ausnahme dessen, was wir im höchsten Augenblick des gemeinsamen Orgasmus gewesen waren.
Ich schmeckte Blut in meinem Mund. Du warst wie tot.
All das war reiner Wahnsinn und gleichzeitig wunderschön. Wir waren erschöpft, als hätten wir es viermal hintereinander getrieben. Jenem Akt der Notzucht haftete etwas für unser Leben Symbolisches an: der Wahnsinn der fleischlichen Begierden, die Lockung, die vom Chaos und der Hölle ausging, die Übersteigerung von Sehnsüchten. All das ist tief in unser Fleisch eingebrannt und stammt sicherlich aus der Zeit des Höhlenmenschen. Jedenfalls sind diese Mächte da, und wie! Wir hatten ihren Überfall gespürt, ihren wilden und berauschenden Sturm erlebt.
In deinem jüngsten Brief berichtest du von deinem Besuch in Fricks Jagdschloß, und wie sehr es dich bewegte, das Porträt Philipps IV. zu sehen, das dort hängt. Du irrst dich nicht: möglicherweise hat Velázquez seine Farben nie wieder so effektvoll eingesetzt.
Etwas, das du über Velázquez sagst, halte ich für eine der einfühlsamsten Beobachtungen, die ich je über ihn gehört habe: «Nie erniedrigt er die Hingabe der von ihm dargestellten Liebenden.» In ihm sehe ich, wie du weißt, den Maler, der mich am meisten von allen bewegt und mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Ich bin seinen Bildern durch die ganze Welt nachgereist.
Im Verlauf weniger Jahre und mit fast noch weniger Gemälden bringt er es fertig, den Edelsten den Rang abzulaufen, die unser Kulturerbe ausmachen. Mit zwei Pinselstrichen, bisweilen sind es auch einfach Flecken, macht er aus einem Raffael einen Meister von gestern. Manche seiner Bilder wirken unvergänglich und geheimnisvoll. So weit erhebt er sich über alles Überlieferte, daß es aussieht, als habe er die Malerei erfunden; wie so mancher Quell, der mit einemmal aufsprudelt und wieder schwindet, hinterläßt er nichts als Verwunderung.
Jemand hat von ihm einmal gesagt, seine Aufgabe habe ihn nicht übermäßig begeistert, und er habe eine höhere Stellung angestrebt. Das kann gut sein, entspricht es doch dem Wunsch aller klugen Menschen, und sie bemühen sich, ihr Ziel mit den Mitteln zu erreichen, die sie am besten verstehen. Allerdings hat seine Zeit, diesbezüglich weiser als unsere, die Schönen Künste nicht aus ihrem natürlichen Zusammenhang herausgerissen. Innerhalb dieser Grenzen weiß Velázquez sehr wohl, was er malen will, wie er es malen will und welche Art von Geschichte er hinterlassen wird. Noch einen Gedanken will ich dir nahebringen: er wußte, daß man nicht alles bis ins kleinste vorausberechnen kann, daß die Augen anderer...
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