Schweitzer Fachinformationen
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"Doll!" sagte Rosina beeindruckt. "Du hast eben gesagt, irgend Etwas hat ihre Neugier geweckt, als Du sie das letzte Mal gesehen hast. So sehr, dass sie, obwohl sie sich eigentlich gerade erst versteckt hatten, wieder aus der Erde gekommen sind."
"Ja. Da muss Etwas gewesen sein. Aber ich weiß nicht, was."
"Das ist ja interessant." entgegnete Rosina. "Aber Du weißt wirklich nicht, was das gewesen sein könnte?"
"Leider nein!"
"Wie weit ist es denn genau bis zum See?"
"Nicht mehr weit! Kommt natürlich drauf an, wie schnell Du bist."
"Ich kann ziemlich schnell laufen!" antwortete sie.
"Und ich beeile mich auch, weil ein Freund von mir auf mich wartet, ein Stückchen weiter zurück von hier. Da ist der Bach auch schon ziemlich dunkel, und er kann nicht mehr genug erkennen, um weiter zu schwimmen. Das ist zu gefährlich für ihn. Er ist ein Fisch, musst Du wissen. Schwupp ist sein Name! Vielleicht kennst Du ihn?"
"Schwupp? Nein, den kenne ich leider nicht."
"Wieso ist der Bach eigentlich so dunkel?" fragte Rosina.
"Das weiß ich nicht." antwortete Peter. "Das kam ganz plötzlich. Ich vermute, es kommt vom See. Der war nämlich innerhalb weniger Minuten komplett schwarz. Deswegen bin ich überhaupt in den Bach zurück geschwommen. Eigentlich wohne ich im und am See, und ich möchte auch unbedingt wieder dorthin zurück!"
"Mmmmh." machte Rosina. "Ich glaube, ich mache mich jetzt mal auf den Weg."
"Was willst Du eigentlich beim See, Rosina?"
"Gucken, was da los ist. Ich habe gehört, da soll ein Monster im See sein!"
"Das habe ich auch gehört!"
"Und? Stimmt das? Ist da ein Monster im See?"
"Gut möglich." antwortete Peter. "Irgend Etwas muss ja der Grund für all' das sein, was dort geschieht. Gesehen habe ich das Monster allerdings nicht."
"Das ist wirklich alles sehr mysteriös!" sagte Rosina.
"Mysteriös" war eines ihrer Lieblingswörter. Es klang so geheimnisvoll und aufregend und nach etwas Unerklärlichem, fand sie.
"Hast Du denn gar keine Angst?" fragte Peter. "Vor dem Monster, meine ich?"
"Bis jetzt noch nicht!" antwortete Rosina. "Bisher steht ja noch nicht einmal fest, ob es überhaupt ein Monster gibt! Wie soll ich mich dann davor fürchten? Zugegeben, Alles, was ich gehört habe, klingt nicht gut, und was ich sehe, wirkt ziemlich bedrohlich. Aber solange ich nicht weiß, was da los ist, weigere ich mich, mich zu fürchten! Und auf keinen Fall verstecke ich mich in der Erde oder so, wenn es Etwas zum Fürchten gibt. Ich hab' mir vorgenommen, ganz laut "Uaaaaargh!" zu schreien, wenn es nötig sein sollte. Damit das Monster sich gleich erstmal zurückerschreckt! Und dann sehen wir weiter!"
"Ich finde Dich echt mutig, Rosina!" rief Peter. "Ich wünsche Dir alles Gute! Und hoffentlich bis ganz bald und dann an Land! Ich probier' jetzt mal den Strohhalm aus!"
"Viel Glück damit!" rief Rosina zurück. "Und bis bald!" Sie schnappte sich ihr Bündel und lief los.
* * *
Schwupps Gedanken kreisten ununterbrochen um Rosina und um den See. Wo sie jetzt wohl war? Ob sie den See schon erreicht hatte? Ein Jammer, dass er sie nicht begleiten konnte. Wie weit der See wohl weg sein mochte? War es überhaupt möglich, ganz bis dorthin zu kommen? Was, wenn Rosina unterwegs Etwas passierte? Wenn sie sich ein Bein brach zum Beispiel? Wie sollte sie weitergehen, geschweige denn zurückkommen? Wie konnte sie ihn dann benachrichtigen?
Schwupp wurde unruhig. "Vielleicht hätte ich sie doch nicht alleine weitergehen lassen sollen!" dachte er. "Vielleicht hätte ich einen Weg finden sollen, sie zu begleiten! Vielleicht hätte ich mich doch trauen sollen, durch das dunkle Wasser zu schwimmen!"
"Ach, Mann!" rief er. "Hier so rumzuliegen macht mich ganz huschig!"
Plötzlich sah er Etwas, dass er noch nie zuvor gesehen hatte.
Rosina lief schnellen Schrittes am Ufer entlang. Immer wieder schaute sie zum Bach, aber es war nichts weiter Auffälliges zu sehen. Der Bach war nach wie vor sehr dunkel und sah fast aus wie Stein.
Rechts und links am Ufer wuchs jetzt gar nichts mehr, nicht mal der allerkleinste Grashalm.
Am Eigenartigsten jedoch fand sie, dass ihr Niemand begegnete. Kein einziges lebendiges Wesen kreuzte ihren Weg, nicht einmal eine Fliege. Mehr als einmal dachte sie, dass in dem dunklen Bach doch eigentlich Tiere lebten. Wo waren die Alle?' Lagen sie tot auf dem Grund des Baches? Es fröstelte sie bei der Vorstellung.
Sie dachte gerade an Schwupp und wie es ihm wohl ging, da sah sie ihn: den See. Er lag wie eine schwarze Scheibe da. Die Vorstellung, dass jeden Augenblick rechts und links riesige Berge aus der Erde auftauchen konnten, machte das Ganze nicht gerade angenehmer.
"Sonderbarer Anblick!" dachte Rosina. "Es sieht so aus, als wenn Jemand einen großen schwarzen Spiegel dort hingelegt hat, einen Spiegel, in dem man sich allerdings nicht spiegeln kann. Sehr eigenartig!"
Sie ging auf den See zu. Jetzt, da sie ihn direkt vor sich sah, klopfte ihr Herz wie wild. "Was ist hier bloß los?" flüsterte sie. Es kam ihr so vor, als wenn sie das einzige Lebewesen weit und breit war. "Es ist totenstill hier. Hoffentlich ist das nicht wörtlich zu nehmen!"
Sie ging auf den See zu. Plötzlich geschah es: Sie war nur noch wenige Schritte vom See entfernt, da begann die Erde unter ihr zu vibrieren. Gleich darauf wackelte der Boden. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Rosina den Impuls, wegzulaufen.
Doch dann entschied sie sich, stehen zu bleiben, so gut das bei dem wackeligen Untergrund möglich war. Und dann sah sie sie: Bergspitzen. Das mussten die Spitzen der FürchteBerge sein! Rechts und links am Ufer des Sees tauchten sie auf. Die Erde begann zu beben. Dennoch hatte das Ganze etwas eigenartig Zaghaftes an sich, wie Rosina fand. Hatte sie sich im ersten Moment erschreckt, so freute sie sich jetzt regelrecht über das Auftauchen der Berge.
Irgendwie hatte sie den Eindruck, als wenn Diese keine Bedrohung darstellten.
"Hallo?" rief sie, so laut sie konnte. "Hört Ihr Berge mich? Könnt Ihr mich verstehen?"
"Vermutlich können sie das nicht." dachte sie.
Die Berge hielten in ihrer Bewegung inne. Es vergingen ein paar Sekunden, dann noch eine und noch eine - und weg waren die Bergspitzen.
"Halt!" rief Rosina. "Nicht verschwinden!" Sie rannte auf eine der Bergspitzen zu, genauer gesagt rannte sie dorthin, wo die Spitze eben noch zu sehen gewesen war. "Nicht wieder verschwinden!" rief sie.
Ich muss Euch ganz dringend sprechen!"
"Menno!" rief sie ärgerlich und blieb stehen. "Was ist DAS denn jetzt? Versteckt Ihr Euch vor mir?
Vor mir, einem winzig kleinen Schaf? Also, wenn alle Berge so sind, dann bleibe ich lieber dort, wo keine sind!" "Berge sind mir echt zu anstrengend!" fügte sie in Gedanken hinzu.
"Sind wir nicht!" hörte sie zwei Stimmen gleichzeitig sagen.
"Ah, Ihr könnt sprechen!" rief Rosina. "Und Ihr könnt mich verstehen! Prima!"
Stille.
"Nanu? Was ist denn jetzt schon wieder?" rief sie.
"Hab ich mir das nur eingebildet?" dachte sie.
"Nein, hast Du nicht!" hörte sie dieselben beiden Stimmen sagen.
"Öh? Was denn nun?" rief Rosina. "Hört Ihr mich oder hört Ihr mich nicht?"
Wieder Stille.
"O nee!" dachte Rosina. "Was wird DAS denn jetzt?"
"Möglicher Weise ein Gespräch." hörte sie die beiden Stimmen.
"Gespräch nennt Ihr das?" rief sie. "Zum Einen habt Ihr Euch versteckt, und ich kann Euch nicht sehen, was ich persönlich bei einem Gespräch ziemlich doof finde. Zum Anderen sagt Ihr immer genau dann nichts, wenn ich was gesagt habe!"
"Hoppla!" dachte Rosina. "Habe ich sie jetzt beleidigt?"
"Nein, hast Du nicht."
"Na, Ihr seid mir aber eigenartige Gesellen!" rief sie. "Antwortet mal und mal nicht!" Stille.
"O.k." dachte Rosina. "Erstmal tief atmen." Sie schloss die Augen und atmete mehrmals tief ein und aus. "Irgendwo muss doch ein Trick sein!" dachte sie weiter. "Wieso antworten die Berge nicht, wenn ich gesprochen habe? Aber wenn ich nicht gesprochen habe, dann antworten sie mir!"
"Wir antworten nur auf Deine Gedanken." hörte sie die Stimmen.
"Wie, Ihr hört meine Gedanken?" entfuhr es Rosina. Stille.
"O.k., nochmal!" dachte sie. "Jetzt nur denken und nicht laut sagen: Ihr...
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