Schweitzer Fachinformationen
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Glaube immer an dich selbst und deine Träume – und steh immer einmal mehr auf, als du hinfällst! Ben Zuckers Weg an die Spitze des deutschen Schlagers war geprägt von Höhen und Tiefen: in seiner Kindheit flieht die Familie aus der DDR, eine Gitarre entfacht seine Leidenschaft für Musik, er feiert erste Erfolge als Sänger – und dann kommt Corona und Ben Zucker fällt in ein tiefes Loch. Doch trotz unzähligen Gründen, aufzugeben, kämpft sich Ben Zucker zurück. Mit unbändigem Willen findet er den Glauben an sich, seine Fähigkeiten und seinen großen Traum wieder und ist heute so erfolgreich wie nie zuvor. Ein Weg, der Mut macht, immer an die eigenen Träume zu glauben. Sich von Rückschlägen niemals entmutigen zu lassen. Immer einmal mehr aufzustehen, als zu fallen.
In seiner Autobiografie gewährt er Einblicke und offenbart Persönliches, das selbst seine größten Fans noch nicht von ihm wissen.
KAPITEL 1: Rein ins Rampenlicht
21.03.2017 09:11 Uhr
Berlin, Kopenhagener Straße, Ein-Raum-Wohnung. Es klingelt. Meine TV-Promoterin Kathrin Lang steht vor der Tür und will mich wie vereinbart abholen. Abholen zu einer Reise, auf die ich über zwanzig Jahre lang hingearbeitet habe und die mein Leben für immer verändern wird. Eine Reise mit One-Way-Ticket, die mich, Benjamin Fritsch, innerhalb von zwei Minuten und neunundfünfzig Sekunden endgültig in Ben Zucker verwandeln wird .
Mit einem entspannten Lächeln erwartet mich Kathrin vor dem Haus, um mich für unseren kleinen Roadtrip nach Oldenburg abzuholen. In meinem gesamten Körper macht sich der erste Knall an Aufregung breit. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst, dass dieser Knall auf der Aufregungsskala der kommenden vier Tage lediglich ein leises Tönchen darstellt, wäre ich wahrscheinlich im Bett geblieben. Hätte mir die Decke über den Kopf gezogen, meine Lieblingsplatte von Nirvana aufgelegt und mich tot gestellt.
»Kathrin, schön dich zu sehen. Ich sterbe vor Aufregung. Was, zum Teufel, machen wir hier eigentlich? Nach Oldenburg? Allererste TV-Show? Live? In der ARD? Vor sieben Millionen Zuschauern? Bin ich bekloppt?«
Kathrin hält mir meinen geliebten Latte Macchiato vom Haferkater entgegen und beruhigt mich, wenn es einer packen würde, dann ich. Also, einsteigen und Abfahrt.
Es ist genau diese Aussage, die mir seit Jahren immer wieder begegnet ist und die ich auch in Zukunft noch häufig hören werde: Wenn es einer packt, dann du.
Auf den 450 Kilometern in Richtung neues Leben geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf. Ich frage mich, woher das denn immer alle wissen wollen. Woher kommt dieser Glaube an einen Typen, der auf dem Weg bis zum 21. März 2017 nun wahrlich kein Engel war? Dieser unbändige Glaube an einen Straßenbengel, geboren in Ueckermünde und bereits im Alter von einem Jahr mit der Familie nach Berlin (Ost) umgezogen, der sich früh zum Ziel setzte, mit seiner Musik einfach nur die Miete zahlen zu können. An den Schlawiner Benni Fritsch, der permanent leere Taschen und Schulden hatte und gelbe Briefe magisch anzog. Dessen Gardinen auch mal schwedische waren. Der bis heute mit dem Alkohol kämpft.
Kathrin will wissen, worauf ich mich in den kommenden Tagen am meisten freue, und holt mich damit aus meinen Gedanken.
Aber ehrlicherweise habe ich überhaupt gar keine Ahnung. Ich werde es einfach wie immer machen und es auf mich zukommen lassen. Eine innere Einstellung, die ich als meinen persönlichen Kompass nutze und die ich schon seit meiner frühesten Kindheit habe. Klar, man kann im Vorfeld alles rauf und runter analysieren, das Bevorstehende zerdenken, alle Konjunktive erwägen. Ein Leben führen getreu dem Motto: »Was wäre, wenn .? Sollte ich vielleicht nicht lieber .? Hätte ich doch mal .« Aber am Ende des Tages gibt es aus meiner Sicht nur eine einzige Strategie, und die lautet: Machen.
Das Leben leben.
Tag für Tag.
Nicht in der Vergangenheit.
Nicht in der Zukunft.
Das Hier und Jetzt ist alles, was ich aktiv beeinflussen kann, also beeinflusse ich es.
»Aber Kathrin«, bricht es plötzlich aus mir raus. »Eine Sache weiß ich zu eintausend Prozent. Wir sind auf dem direkten Weg zur größten Challenge meines Lebens.« Und genau diese Challenges - und seien sie noch so klein - liebe ich so sehr. Eine Herausforderung, klare Spielregeln und im Idealfall mich als Sieger. Jeder aus meinem engsten Umfeld weiß, was ich neben der Musik und meiner Familie über alles liebe: Challenges. Egal ob intensive Fußball-Tennis-Matches gegen meinen Fitness-Coach Nico, ausgedachte Pool-Spiele gegen die Familie im Urlaub oder hochemotionale Kämpfe gegen Dämonen und Promille - ich muss gewinnen. Was passiert, wenn das nicht der Fall ist? Mein Bruder Manuel hätte da bestimmt eine interessante Brettspiel-Story von Weihnachten zu erzählen. Doch auch wenn der Fight bei Monopoly damals episch war, deutet mir ein Ortseingangsschild mit den Buchstaben O L D E N B U R G etwas noch viel Größeres an.
Oldenburg, 13:11 Uhr
Passiert das gerade wirklich? Ich stehe vier Tage vor meinem allerersten Live-Auftritt. Im Fernsehen. Vor einem Millionenpublikum. Samstag ist Showtime. Und glücklicherweise habe ich bis dahin noch genügend Zeit, mich mit der neuen Umgebung vor Ort vertraut zu machen, ausreichend zu proben und irgendwie runterzukommen. Wie ein freudiges kleines Kind, das den letzten Schultag vor den Sommerferien fest im Blick hat, male ich mir aus, wie ich in den kommenden Tagen erstmals und ganz offiziell mit einem Künstlerpass in eine Arena gehen und Legenden wie Helene Fischer, Roland Kaiser oder Jürgen Drews aus nächster Nähe sehen werde.
Als wir am Hotel ankommen und ich aus dem Auto erste Autogrammjäger vor der Lobby stehen sehe, begreife ich es langsam: Das ist real. Voller Vorfreude und Euphorie steige ich aus und muss doch erst mal kapieren, dass auf mich hier gerade niemand wartet. Ich sehe die großen Stars der Branche vorbeihuschen, nehme das aufgeregte Tuscheln der Fans in der Lobby wahr, doch keiner der Wartenden interessiert sich auch nur annähernd für mich. Das wird sich schon sehr bald und in einem so unvorstellbaren Maße ändern, dass ich mir diesen Zustand noch das ein oder andere Mal zurückwünschen werde: unsichtbar sein, entspannt durch Hotellobbys schlendern, ungestört in Bars abhängen oder einfach nur am Strand spazieren gehen.
»Wie kann ich Ihnen helfen?«, reißt mich die nette Dame an der Rezeption aus meinen Gedanken.
»Ich würde gerne einchecken.«
»Auf welchen Namen?«
»Benjamin Frit. Ben Zucker. Ich bin Ben Zucker.«
Und dieser Ben Zucker wird morgen seine allererste Probe für seinen allerersten Fernsehauftritt in der ARD haben, geistert es zum x-ten Mal durch meinen Kopf. Unfassbar.
Während ich mit dem Fahrstuhl auf dem Weg in die dritte Etage bin und einen kurzen Moment allein mit meinem Spiegelbild habe, platzt es aus mir raus. »Junge, exakt dafür hast du jahrelang geackert, hast dich ohne einen einzigen Cent in der Tasche Monat für Monat durchgeschlagen, bist bei deiner kleinen Schwester in einer Mini-Bude untergekommen, hast von Mama immer wieder Geld geliehen .« BING, der Aufzug öffnet sich.
Von der einen auf die andere Sekunde fahre ich meine Emotionen runter. Bloß nicht auffallen, denke ich, während ich ein wenig verlegen über den langen Hotelflur zu meinem Zimmer gehe. Dort angekommen, kann ich ein wenig durchatmen. Auf diesen dreizehn Quadratmetern fühle ich mich schlagartig wohl. Alles ist ein wenig spartanisch, irgendwie vertraut: ein einfaches Bett, eine Kommode und ein kleines Bad - ein Stückchen Kopenhagener Straße mitten in Oldenburg.
Endlich habe ich etwas Zeit und Ruhe für mein tägliches Ritual: den heiligen FaceTime-Call mit Mama. Sie ist mein Anker, mein äußerst ehrlicher, wenn auch manchmal zu ehrlicher Ratgeber und mein immerwährender Ruhepol. Mama kann nichts aus der Fassung bringen, ohne Mama wäre ich nicht hier. Mama hat immer an mich geglaubt. Und daran lässt sie auch niemanden zweifeln. Bestes Beispiel: die Feier anlässlich meines 40. Geburtstags am 4. August 2023. Familie, Freunde, Wegbegleiter, Band, alle waren da - als Rockstars verkleidet. Ein Bild für die Götter. Ein Abend, den ich so oder so niemals vergessen hätte, doch Mama wusste natürlich noch einen draufzusetzen. Still und heimlich hatte sie im Vorfeld mit meinem musikalischen Leiter und Band-Häuptling Christoph Papendieck ein absolutes Highlight einstudiert.
Und ganz ungewollt hätte es an diesem Abend auch kein passenderes Timing für ihr ganz besonderes Geschenk geben können. Meine Laune war noch Minuten zuvor minimal, aber wirklich auch nur minimal gesunken. Mit meiner Idee und der meines guten Kumpels Ramon Roselly, für alle Gäste einen Rummel aufzubauen, hatte ich mein eigenes Spielerherz im Vorfeld in Ekstase versetzt, doch die äußerst knappe Niederlage wurde für mich dann eher zur Euphoriebremse: Beim Wettkampf aus »Hau-den-Lukas«, Boxmaschine, Dosenwerfen, Torwandschießen und vielem mehr hatte ich nicht gewonnen. Eine Frechheit, und das an meinem Ehrentag.
Spiele sind schließlich zum Gewinnen da.
Nach der Siegerehrung wurden alle Gäste zur Bühne gebeten.
Als Mama selbstsicher das Mikro in die Hand nahm, dachte ich nur: Klar, ein paar Worte an ihren Jungen zum Vierzigsten, das ist Pflicht, das lässt sie sich nicht nehmen. Doch als Christoph, am Flügel sitzend, per Videoübertragung zugeschaltet wurde, hatte ich eine leise Vermutung, was geschehen könnte. Die Gänsehaut, die sich über meinen ganzen Körper ausbreitete, bestätigte meine Vorahnung.
Direkt bei Christophs erstem Tastenanschlag kullerten die Tränen. Mama hatte doch tatsächlich meinen Song »Ich hab' immer an uns geglaubt« zu meinem Geburtstag für mich umgeschrieben und ihre ganz persönliche Mama-Version daraus gezaubert, die sie nun vor allen Gästen sang.
»Ich hab' immer an dich geglaubt« (Umgeschrieben von Mama)
Unser Glück kommt nicht von ganz allein
Ich weiß, wovon ich erzähl'
Nichts wird im Leben einem leicht gemacht
Doch schau dich an, jetzt stehst du hier
Und habe immer an dich geglaubt
Habe niemals aufgegeben
Wir hab'n...
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