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Die Entwicklung erster eigener Flugzeuge nahm die Flugzeugbau-Abteilung der DMG im Spätherbst 1915 mit der Überarbeitung des Entwurfs der Union G.I auf. Vermutlich fanden diese Arbeiten noch im Werk Untertürkheim statt. Grundlage hierfür war ein Bauauftrag der Inspektion der Fliegertruppen für sechs Großflugzeuge 112/15 - 117/15. Später wurde dieser Bauauftrag durch zwei Bestellungen 450/15 und 451/15 für ein Riesenflugzeug Daimler R.II ersetzt.
Da die Werksanlagen in Sindelfingen 1916 noch im Bau waren, erfolgte die Teilefertigung für die beiden ersten Daimler-Flugzeuge beim Pianohersteller Scheidmaier in Stuttgart. In Sindelfingen erfolgte im Herbst 1916 der Zusammenbau der vorgefertigten Teile. Den Erstflug eines DMG-Flugzeugs absolvierte die 450/15 im November 1916 in Sindelfingen. Ursprünglich hatte die IDFLIEG bereits 1915 drei Vorserienflugzeugen 476/15, 478/15 und 480/15 bestellt. Auf Grund der schlechten Flugeigenschaften der beiden R.II Prototypen wurden diese Flugzeuge aber weitgehend modifiziert und als Daimler R.I, sowie G.I und G.II in Sindelfingen gebaut, von denen allerdings nur die R.I und G.II fertiggestellt wurden. Eine weitere Daimler G.III wurde 1916 als 584/16 in Auftrag gegeben. Sie absolvierte im Juli 1917 ihren Erstflug, konnte aber auch keine befriedigenden Ergebnisse erzielen. Die Entwicklung von Groß- und Riesenflugzeugen wurde daraufhin bei DMG nach sechs gebauten Prototypen aufgegeben.
Stattdessen beschäftigte man sich im DMG-Entwicklungsbüro ab Herbst 1917 mit dem Bau von Versuchsträgern für die neuen Daimler V8-Motore. Hieraus entstanden in Sindelfingen eine Reihe von Jagd- und Aufklärungsflugzeugen, an denen auch Hanns Klemm mitwirkte, nachdem er im April 1918 die Leitung des Konstruktionsbüros übernommen hatte. Für das Jagdflugzeug Daimler L6 erteilte die Inspektion der Fliegertruppe im Juli 1918 einen ersten Serienauftrag über 20 Flugzeuge, von denen allerdings nur 4 Maschinen fertiggestellt wurden. Die beiden ersten Klemm-Flugzeugentwürfe Daimler L11 und Daimler L14 kamen über das Prototypenstadium bis Kriegsende nicht hinaus und blieben Einzelstücke. Abgesehen von der kleinen L6-Vorserie gelang es DMG bis Kriegsende nicht, eine Serienfertigung mit eigenen DMG-Flugzeugen aufzulegen.
Daimler L6 Prototypenbau im DMG-Werk Sindelfingen (Mercedes-Benz Archiv)
Nach dem Krieg beschäftigte sich Hanns Klemm bei der DMG in Sindelfingen mit der Entwicklung eines Leichtflugzeugs. Obwohl Hanns Klemm bereits 1919 ein erstes Versuchsflugzeug Daimler L15 fertiggestellt hatte, untersagte der DMG-Vorstand weitere luftfahrttechnische Entwicklungen in den DMG-Werkstätten.
Erst 1922 gelang es Hanns Klemm, den DMG-Vorstand zur Freigabe der Entwicklungen eines kleinen preiswerten Leichtflugzeugs zu bewegen. Über zwei weitere Versuchsflugzeuge Daimler L17 und Daimler L18 entstand bis 1924 der Prototyp eines serientauglichen Leichtflugzeugs Daimler L20. Für den Deutschlandflug 1925 entwickelte Klemm das zweimotorige Wettbewerbsflugzeug Daimler L21, das als Sieger aus dem Deutschlandflug hervorging.
Obwohl mit der Daimler L20 erstmals 1925 ein Daimler-Flugzeug einen serienreifen Zustand erreicht hatte, entschied sich die aus der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Benz Cie hervorgegangene neu formierte Daimler-Benz AG gegen eine Fortsetzung des Flugzeugbaus.
Daimler L20 Prototyp im Rohbau vor der DMG-Halle in Sindelfingen (Mercedes-Benz Archiv)
Damit endete 1926 die etwa 10-jährige Geschichte des Daimler-Flugzeugbaus in Sindelfingen. Die Aufnahme einer Serienfertigung eigener DMG-Flugzeuge in Sindelfingen durch die Daimler-Motoren-Gesellschaft fand nie statt. Insgesamt entstanden im DMG-Werk in Sindelfingen nur 25 Daimler-Flugzeuge als Versuchs- und Prototypenbauten.
Der gesamte Flugzeugbau der Daimler-Motoren-Gesellschaft wurde 1927 von der Leichtflugzeugbau Klemm GmbH (LFK) übernommen. Die Serienfertigung der Daimler L20 wurde im gleichen Jahr bei der LFK aufgenommen. Sie bildete den Grundstock der erfolgreichen Klemm-Sportflugzeug-Reihe, die Hanns Klemm mit seinen Ingenieuren bis Mitte der 30er Jahre in Böblingen entwickelte.
Daimler-Flugzeuge 1915-1925
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