Schweitzer Fachinformationen
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Symptome
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Zunächst einmal gilt, dass die Angst an sich vollkommen natürlich ist und unserem Überleben dient. Ohne Angst würden wir ständig unübersehbare Risiken eingehen und unser Leben gefährden.
Erst wenn unsere Leistungsfähigkeit entscheidend eingeschränkt ist, unsere Angst in keinem Verhältnis mehr zu ihrem Auslöser steht oder sogar gar kein Auslöser zu erkennen ist, spricht man von einer Angststörung. Jeder Angststörung liegt eine Wahrnehmungstäuschung zugrunde: Wir fürchten uns vor etwas, obwohl uns dieses Etwas eigentlich gar keine Angst machen sollte. Typisch hierfür ist die Katzenphobie: Objektiv gesehen besteht keinerlei Veranlassung für einen Menschen, Angst vor einer Katze zu haben, und dennoch können Katzenphobiker ihre Furcht trotz guten Zuredens nicht unter Kontrolle halten.
Wichtig!
Schwere chronische Ängste, sogenannte Phobien oder Angststörungen, bei denen die Ursache vom Betroffenen selbst nicht ermittelt werden kann, gehören in therapeutische Behandlung. Zuständig sind Psychiater, Psychoanalytiker und Verhaltenstherapeuten.
Die körperlichen Symptome der Angst tragen selbst zur Angst bei. Beispiel Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen; in der Umgangssprache Platzangst genannt): Ein Mensch befindet sich in einem voll besetzten Aufzug. Auf einmal kommen die ersten Angstsymptome in ihm hoch, der Puls steigt, der Atem beschleunigt sich und die Hände werden feucht. Gerade die Pulssteigerung wird von ängstlichen Menschen häufig als Warnsignal interpretiert im Sinne von »Hilfe, mein Herz jagt. Ich habe Angst, bin in Gefahr!«. Die Konsequenz: Die Panikgefühle verstärken sich, treiben noch einmal den Pulsschlag hoch, was wiederum die Erregung steigert usw. Wer also seine Ängste in den Griff bekommen will, muss auch an den körperlichen Symptomen und an seinen Gefühlen diesen Symptomen gegenüber arbeiten.
Johanniskraut wirkt beruhigend und entspannend.
Angst aus dem Ohr
Es gibt Mediziner, die einen Großteil der Ängste auf einen Defekt im Innenohr zurückführen. Zumindest bei solchen Phobien wie Höhen-, Fall- und Platzangst erscheint diese These gar nicht so abwegig, da im Innenohr unser Gleichgewichtssinn geregelt wird. Hier empfiehlt sich also durchaus ein Gang zum Ohrenarzt oder Neurologen.
Ängstliche Menschen kommen häufig aus ängstlichen Familien oder aber aus Familien, in denen ein starker Druck ausgeübt wurde. Einer ihrer typischen Charakterzüge ist ihr Perfektionismus. Sie wollen alles zur vollen Zufriedenheit erledigen, Fehler empfinden sie als persönlichen Angriff gegen sich selbst. Klar, dass sie sich dann vor allem in Prüfungen unter großen Druck setzen und eine starke Versagensangst empfinden.
Wer angsterregende Situationen vermeidet, wird seine Angst nicht überwinden können, da er nicht lernt, sein Verhalten zu ändern. Ebenso falsch ist es jedoch, die Angst unter allen Umständen zu suchen, wenn man sie nicht bewältigen kann. Wer etwa Angst vor engen Räumen hat, sollte nicht absichtlich überfüllte Kneipen aufsuchen - nur um sie dann doch wieder dem Zusammenbruch nahe zu verlassen. Vermeiden Sie angsterzeugende Situationen nicht krampfhaft, aber suchen Sie sie nicht unbedingt bewusst auf.
Wichtig ist es, die angsterregenden Situationen als Selbstverständlichkeit des Alltags hinzunehmen und sie im Vorfeld bereits gedanklich zu bewältigen. Sprechen Sie leise oder unhörbar mit sich selbst, machen Sie sich Mut, indem Sie sich Formeln der eigenen Stärke vorsagen: »Ich werde in diese Kneipe gehen und mit meinen Freunden Spaß haben.« - »Ich bin ruhig und gelassen, meine Muskeln sind entspannt.« - »Dort, in der Kneipe, sind freundliche Menschen, die mich mögen.«
Vermeiden Sie negative Trotzformeln wie »Ich werde in diese Kneipe gehen und keine Angst haben«, »Die Menschen dort werden mir nichts anhaben können«, denn solche Sätze lenken Ihre Aufmerksamkeit nur noch stärker auf das Angstproblem.
Wie Goethe seine Angst bezwang
Der große Dichter litt unter starker Höhenangst. Er bewältigte sie, indem er immer wieder die Turmspitze des Straßburger Münsters bestieg und sich dabei ständig vorsagte, dass ihm nichts passieren könne.
Kaum ein anderes Gefühl bringt unseren Körper derart in Aufruhr wie die Angst. Auf der anderen Seite lässt sie sich sehr gut durch körperliche Entspannung beeinflussen. Eine Schlüsselstellung hat hierbei vor allem die Atmung, da sie - im Unterschied etwa zu anderen Körperfunktionen wie Herzschlag und Schweißabsonderung - relativ leicht durch den Willen beeinflusst werden kann.
Achten Sie in furchterregenden Situationen auf die Bewegung Ihrer Atemmuskeln. Legen Sie die Hand auf den Bauch (kein Mensch wird sich bei dieser Bewegung etwas denken, es braucht Ihnen also nicht peinlich zu sein) und fühlen Sie, wie er sich bewegt. Kurze, stoßartige Bewegungen mit geringem Heben des Bauchs zeigen Ihnen, dass Ihr Zwerchfell nicht recht zum Einsatz kommt. Konzentrieren Sie sich darauf, den Bauch beim Ausatmen bewusst einzuziehen und beim Einatmen bewusst nach vorn zu beulen. Stellen Sie sich vor, wie die Luft Ihren gesamten Brustund Bauchraum ausfüllt. Atmen Sie ruhig, lassen Sie sich vor allem Zeit fürs Ausatmen, denn es ist genauso wichtig wie das Einatmen.
Sie haben bei der Therapie von Angstzuständen schon eine gewisse Tradition, da sie vor allem das vegetative Nervensystem günstig beeinflussen können.
Stramonium Pentarkan beispielsweise ist ein Kombinationspräparat, das von Sporthomöopathen gern bei Wettkampf- und Versagensängsten eingesetzt wird.
Silicea D6 wird ebenfalls gern zur Therapie von Wettkampf- und Versagensängsten genommen.
Plantival-Dragees helfen gegen die typischen Begleitsymptome der Angst wie etwa Durchfall, Nervosität und Schlafstörungen.
Aus für Kava-Kava
Eine der wirkungsvollsten Heilpflanzen zur Behandlung von Ängsten ist Kava-Kava, auch Rauschpfeffer genannt. Im Juni 2002 wurden jedoch Kava-Kava-Produkten hierzulande die Zulassung, aufgrund möglicher Leberschädigungen verweigert. Internationale Experten halten diese Einschätzung zwar für falsch, doch das ändert nichts daran, dass wir in Deutschland für die nächsten Jahre auf die uralte südamerikanische Heilpflanze verzichten müssen.
Johanniskraut und Baldrian werden schon länger zur Behandlung von Ängsten eingesetzt. Klinische Studien belegen, dass aber gerade ihre Kombination hilfreich ist. Mittlerweile gibt es auch schon entsprechende Präparate auf dem Markt; fragen Sie Ihren Apotheker!
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, beide Pflanzen zu einem Tee zu vermischen. Nehmen Sie dazu Johanniskraut und Baldrian zu gleichen Teilen, dann 1 gestrichenen Esslöffel der Mischung mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, nach 10 Minuten abseihen. Trinken Sie davon 1 Tasse am Morgen und 1 Tasse am Abend, 1 bis 2 Stunden vor dem Schlafengehen.
Auch für Kombinationen aus Ingwer und Ginkgo liegen Hinweise auf eine angstdämpfende Wirkung vor. Erklärbar wird dieser Effekt dadurch, dass möglicherweise der »Durchblutungskünstler« Ginkgo den angstlösenden Wirkstoffen des Ingwers den Weg frei macht zu den Angstzentren im Gehirn. Die entsprechenden Präparate gibt es in Apotheken. Die Zubereitung eines Tees ist wenig sinnvoll, da die beiden Pflanzen unterschiedlich zubereitet werden müssen.
Passionsblume
Ein traditionsreiches Mittel zur Therapie von Ängsten ist die Passionsblume (Passiflora herba). Die klinischen Daten zu ihrer Wirksamkeit sind hingegen widersprüchlich. Ein Selbstversuch kann jedoch lohnend sein, weil das Kraut absolut arm an Risiken ist.
Die Anwendung: 1 gehäuften Teelöffel mit 1 Tasse kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen, danach abseihen. Täglich 2 bis 3 Tassen.
Vorbeugen
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