Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Mit 44 Effekten und spannenden Techniken die eigenen Malkenntnisse erweitern und wunderschöne Aquarell-Landschaften zaubern!
Die von der Künstlerin Urte Zimmermann (@elfenrosengarten) zusammengestellten44 Effekte und Techniken zeigen die große Bandbreite an Darstellungsmöglichkeiten mit Aquarell. Nicht nur die wesentlichen Techniken der Aquarellmalerei werden erläutert, sondern auch besondere Effekte mit diesem Medium. So werden beispielsweise durch den Einsatz von Kaffee, Folie, Blattgold oder Maskierflüssigkeit einfache Aquarellbilder zu beeindruckenden Kunstwerken. Ob Einsteiger*innen oder Fortgeschrittene - Grundkenntnisse mit Aquarell können einfach erlernt oderausgebaut werden. Die 44 Effekte werden durch praktischeÜbungen begleitet, sodass sie direkt gelernt werden können.Eine direkte Anwendung der Effekte erfolgt durch 20 Schritt-für-Schritt-Anleitungen, mit denen besondere Aquarellbilder geschaffen werden können.
Aquarell - Grundlagen & Theorie
"Beim Malen geht es nicht darum, was man selbst sieht, sondern um das, was man andere sehen lassen will."
Edgar Degas,
französischer Maler und Bildhauer, 1834-1917
In diesem Kapitel dreht sich alles darum, wie du dich inspirieren lassen und dein ganz persönliches Motiv finden kannst. Außerdem möchte ich dir einige Grundlagen für funktionierende Bildkompositionen, Gestaltungselemente und Kompositionshilfen zeigen, die es dir ermöglichen, ein stimmiges Bild zu schaffen. Hier findest du verschiedene Farbmischtechniken, interessante Farbkontraste und unterschiedliche Perspektiven, um dein Motiv so zu gestalten, dass es etwas ganz Besonderes wird. Das Wichtigste aber ist: Vergiss bei aller Theorie die Freude am Malen nicht. Probiere dich einfach aus, mache Fehler und habe dabei Spaß. Genieße den Malprozess, den Workflow und die Zeit, in der du ganz eins bist mit deinen Ideen und deiner Liebe zum Malen.
Die Motivsuche
Was willst du malen? Was möchtest du ausdrücken? Was beschäftigt dich so sehr, dass es unbedingt auf ein Blatt Papier muss? Das herauszubekommen, ist nicht immer ganz einfach. Jeder Mensch malt andere Dinge gerne. Man kann naturgetreu malen oder aber das Abstrakte lieben. Die eine malt gerne den Blick aus dem Fenster, der andere magische Fantasiewelten. Aber was du auch später malen möchtest, realistisches und exaktes Zeichnen nach der Wirklichkeit solltest du zwischendurch oft trainieren. Mir hilft es sehr und ich übe es immer wieder. Abstrahieren kann man viel besser, wenn man auch ein wenig realistisch malen kann und dann fähig ist, die Wirklichkeit auf das Wesentliche zu reduzieren. Meine eigenen Bilder setzen sich oft aus vielen Ideen zusammen. Wie du selbst deine Ideen sammelst und was du dann gerne malen möchtest, ist sehr persönlich. Unsere heutige Welt besteht aus so vielen Bildern, Eindrücken und Inspirationen, da ist es gar nicht so einfach, seinen eigenen Stil und eigene Ideen zu finden. Daher möchte ich dir nur ein paar allgemeine Tipps für Hilfsmittel und Gedächtnisstützen zur Ideenfindung geben.
Kleine Inspirationshilfen
Naturstudien: In der Realität findest du oft die schönsten Motive. Lass Familienmitglieder oder Freunde Modell stehen. Setze dich immer mal wieder in die Natur oder baue dir zu Hause bei schlechtem Wetter ein Stillleben auf. Flaschen, Vasen, Blumen, Strandhölzer, Hühnergötter, Muscheln und bunte Halbedelsteine eignen sich sehr gut für Naturstudien. Versuche zu malen und zu zeichnen, was du wirklich siehst.
Museen, Ausstellungen und Bildergalerien: Nimm dir Zeit und schaue dir die originalen Bilder anderer Künstler*innen an. Sie werden dich zu vielen neuen eigenen Ideen inspirieren. Drucke in Büchern und Bilder in sozialen Medien können nie so genau ein gemaltes Bild wiedergeben, wie es in der Realität tatsächlich wirkt.
Fotos: Mache Fotos von deiner Umgebung. Ich bin in meinem Garten, beim Wandern und auf Reisen ständig am Fotografieren. Fotos können eine sehr gute Gedächtnisstütze für neue Ideen sein. Sie bieten interessante Anregungen für neue Farbkombinationen.
Skizzen: Ich skizziere am liebsten Gärten und Blumen und fertige botanische Skizzen von meinen Pflanzen im Garten an. Ich erstelle sie auf einzelnen Aquarellblättern oder in Aquarellskizzenbüchern. Wenn ich dann auf meinem großen Bild bestimmte Pflanzen malen möchte, brauche ich mir nur die passenden botanischen Skizzen herauszusuchen.
Farbstudien: Ich bewahre viele kleine Aquarellpapierreste auf. Darauf probiere ich Farbkompositionen für ein neues Bild aus. Ich teste dabei, wie die ausgesuchten Farben zusammenwirken, wie sie sich beim Mischen verhalten und welche Farbkontraste wirken könnten. Hier kann ich mich immer noch mal anders entscheiden. Später während des Malprozesses ist das dann schwierig. Da möchte ich sicher und schnell auf die richtigen Farben zugreifen. Und beim Aquarell muss es oft ziemlich schnell gehen.
Die Bildkomposition
Dein Motiv hast du gefunden. Du könntest jetzt loslegen und dir weiter keine Gedanken machen. Manchmal entstehen dann zufällig und intuitiv ganz fantastische Bilder. Wenn du dich aber unsicher fühlst, dann kannst du versuchen, dein Motiv so zu gestalten, dass alles eine stimmige und funktionierende Bildkomposition ergibt. Das aus dem Lateinischen stammende Wort "Komposition" bedeutet "zusammensetzen". Eine gelungene Bildkomposition ist die Summe aus sorgfältig ausgesuchten und zusammen gut funktionierenden Kompositions- und Gestaltungselementen, die die Aufmerksamkeit des Betrachtenden auf eine gewünschte Stelle lenken und ihn so auf eine bestimmte Bildaussage fokussieren. Die gewünschte Bildaussage hängt natürlich von deinem eigenen subjektiven Empfinden und deiner eigenen Intention ab. Die Nutzung von Kompositionshilfen ist zwar nicht unbedingt eine Garantie für ein gutes Bild, sie können dir aber helfen, wenn du sie richtig anwendest, interessante Bilder zu erstellen.
Gestaltungselement Form
Hierzu gehört natürlich als Erstes die Wahl deines Bildformats. Möchtest du im Quer- oder Hochformat arbeiten? Dann skizzierst du in deinem bevorzugten Format unter Beachtung der Perspektive die Bildelemente. Von der Form deiner Bildelemente hängt es ab, ob der Betrachtende dargestellte Objekte erkennen und richtig einordnen kann. Formen können durch Umrisslinien und durch Licht und Schatten entstehen. Seherfahrungen bilden dann aus bestimmten Grundformen passende Assoziationen. Der Kreis wird zum Beispiel als weiblich und weich und das Viereck als männlich und hart erkannt. Dem Gestaltungselement Form werden auch Kompositionsschemata zugeordnet wie die Dreieckskomposition, bei der Elemente im Dreieck angeordnet werden, oder Diagonalkompositionen. Hier werden die Objekte diagonal angeordnet. Eine sehr interessante Gestaltungsregel ist der Goldene Schnitt. Dieser ist seit der Antike bekannt. Er zeigt das Teilungsverhältnis zweier Größen zueinander. Diese Teilung wird vom Betrachtenden als ausgesprochen ausgewogen empfunden. Beim Goldenen Schnitt werden Strecken oder Flächen folgendermaßen geteilt: Der kleinere abgeteilte Abschnitt verhält sich zum größeren entstandenen Abschnitt wie der größere Abschnitt zur gesamten Strecke. Wenn du also Teilungen vornehmen willst, teile deine Bilder oder Objekte ungefähr in 1/3-zu-2/3-Abschnitte ein. Das wirkt sehr harmonisch.
Gestaltungselement Linien
Unsichtbare sowie sichtbare Linien beeinflussen die Bildkomposition. Unsichtbare Linien werden subjektiv wahrgenommen und verbinden gedanklich und visuell Bildelemente. Objekte werden dadurch in Verbindung gebracht. Auch zwischen Farbkontrasten und an Objektkanten können solche Linien entstehen. Dadurch können sich verschiedene Bildschwerpunkte bilden. Sichtbare Linien lenken als eigenständige Bildelemente die Blicke des Betrachtenden. Wenn man diese Linien verfolgt, können sich im Unterbewusstsein eigene Formen bilden. Die Position der Linien im Raum beeinflusst das Sehen. Horizontale Linien sorgen für eine ausgleichende, statische und beruhigende Stimmung. Senkrechte Linien vermitteln Standhaftigkeit und Dominanz. Durch diagonale Linien erhält ein Bild Tiefenwirkung und Energie. Gebogene Linien werden vom Betrachtenden als sehr angenehm empfunden. Versuche also mit deiner Linienführung den Betrachtenden deines Bildes nicht abzulenken, sondern auf deine Bildaussage zu fokussieren.
Gestaltungselement Haptik
Eigentlich würde man denken, die zum Tastsinn gehörende Haptik beeinflusse die Optik eines Bildes nicht. Verschiedene Strukturen, wie raue, gewellte, krümelige Oberflächen oder glänzende, sich spiegelnde und matte Flächen können aber sehr gut visuell erkannt werden und werden dadurch in die Bildgestaltung mit einbezogen. In der Aquarellmalerei sind es die Struktur und Schwere des Papiers, die das Bild beeinflussen. Man spürt die Haptik eines Aquarellbogens sehr genau und kann die unterschiedlichen groben oder feinen Papiertexturen gut erkennen. Du gestaltest also mit der Auswahl der Papierkörnung von Aquarellpapier dein Bild. Feine glatte Papiere passen zu feinen und zarten Motiven. Zu lockeren und abstrakten Malweisen wirken oft grobe Papiere sehr gut.
Gestaltungselement Raum
Der Raum als Gestaltungselement funktioniert auf einem zweidimensionalen Bild nur als optische Täuschung. Um dem Bild räumliche Tiefe zu geben, kann man verschiedene Perspektiven anwenden. Dreidimensionale Objekte werden hierbei auf Flächen so dargestellt, als ob sie sich in einem Raum befinden und nicht auf einer Fläche. Um das zu erreichen, solltest du folgende zum Bild passende Perspektiven verwenden:
Farbperspektive
Bei dieser Perspektive entsteht der räumliche Tiefeneindruck, indem du im Vordergrund wärmere Farbtöne als im Hintergrund verwendest. In der Natur ist es so, dass die Luftschichten Objekte, die sich weit weg befinden, bläulicher erscheinen lassen. Das heißt, wenn du im Hintergrund kältere Blau- und Grüntöne verwendest, scheinen sie viel weiter weg zu sein, als wenn du sie rötlich oder bräunlich darstellen würdest. Beim Vordergrund verhält es sich andersherum. Hier solltest du warme Rot-, Gelb- und Brauntöne verwenden, damit alles viel näher erscheint.
Luftperspektive
Hier wird der Tiefeneindruck erzeugt, indem die Objekte, die sich weiter im Hintergrund befinden, kleiner und undeutlicher abgebildet werden. Objekte im Vordergrund sollten dafür größer, deutlicher...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.