Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Das folgende Kapitel befasst sich mit der praktischen Gestaltung von Bewegungsangeboten im Kindergarten.
Dabei werden insbesondere die im Kindergarten vorhandenen räumlichen und materialen Voraussetzungen berücksichtigt. Im Vordergrund stehen hier Bewegungsangebote mit Kleingeräten, mit Alltagsobjekten und manchmal auch mit scheinbar "wertlosen" Materialien.
Der Einsatz dieser Materialien ist nicht an das Vorhandensein eines speziellen Bewegungsraums gebunden. Sie können in der Regel überall verwendet werden, im Gruppenraum ebenso wie in der Eingangshalle des Kindergartens, aber auch im Freien oder in einer Turnhalle.
Die Überflutung mit Spielmaterialien, die eine ganz bestimmte Handhabung erfordern, führt bei Kindern häufig dazu, dass sie die Verwendungsmöglichkeiten der Spielgeräte gar nicht mehr selbst herauszufinden versuchen, sondern sie nur noch in ihrem vorgesehenen und damit meist auch eingeschränkten Verwendungszusammenhang wahrnehmen.
So sind viele Kinder heute kaum noch spielfähig, d. h., das Kind entscheidet nicht mehr selbst, wie und was es spielt, sondern es lässt sich von der Funktionalität der Spielgeräte lenken. Es macht sich die Geräte nicht mehr passend, indem es ihnen eine eigene Bedeutung gibt, sondern es passt sich dem von den Herstellern vorgesehenen Zweck an.
Die Verwendung ungewöhnlicher Materialien fordert die Kreativität der Kinder heraus. So erfahren sie z. B., wie auch scheinbar eindeutige Dinge wie eine Zeitung oder ein Staubtuch im Spiel eine neue Bedeutung erlangen können. Der Spielwert dieser Materialien muss allerdings erst von den Kindern entdeckt werden. Dabei können anfangs Impulse durch die Erzieherin erforderlich sein, um den Kindern den Anstoß für die erweiterte Sicht der Verwendungsmöglichkeiten zu geben.
Die folgenden Spiel- und Übungsanregungen geben Beispiele für den Einsatz kindgerechter, fantasieanregender Materialien.
Die Unterscheidung in einzelne Materialgruppen erfolgt dabei in erster Linie unter pragmatischen Gesichtspunkten. Geräte mit ähnlichen Eigenschaften werden zusammengefasst, Alternativen dazu angegeben und mögliche Spielideen vorgestellt.
Es liegt auf der Hand, dass diese Spielideen Kindern nicht einfach vorgegeben oder sogar "vorgemacht" werden sollten; Kinder sollten selbst entdecken, zu welchen Bewegungsspielen sich ein Luftballon eignet und auf welch unterschiedliche Weise sich ein Reifen im Spiel einsetzen lässt.
Für die Erzieherin kann es allerdings sehr wichtig sein, die vielfältigen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, die der Einsatz der Geräte mit sich bringt, zu kennen, nur dann ist ihre Beobachtung offen und sensibel genug für das, was Kindern damit einfällt. So kann sie das Spiel der Kinder begleiten, kann einzelne Einfälle der Kinder verstärken, sie an die gesamte Gruppe weitergeben oder auch selbst Spielimpulse geben.
Die folgenden Bewegungsanregungen sind so aufgebaut, dass zunächst Spielideen zum Einsatz des Materials aufgelistet werden. dann werden komplexere Spielthemen vorgestellt, die die Kinder meist mit ganz konkreten Vorstellungen verbinden und abschließend folgen Spiele, die sich für den Einsatz in einer größeren Gruppe eignen, die auf einfachen Regeln aufbauen und das Miteinander- ebenso wie manchmal auch das Gegeneinanderspielen unterstützen.
Ein Luftballon schwebt, ein Tischtennisball springt vom Boden hoch, den Medizinball kann man kaum tragen, so schwer ist er. Im Spiel mit verschiedenartigen Bällen erfahren die Kinder deren unterschiedliche Beschaffenheit und lernen, sich in ihren Bewegungen darauf einzustellen.
Zunächst können alle vorhandenen Bälle gleichzeitig eingesetzt werden, um auszuprobieren, welche Gemeinsamkeiten und Gegensätze die Spielobjekte haben. Später konzentriert sich das Spiel auf jeweils ein bestimmtes Gerät, das dann in seiner vielfältigen Verwendungsfähigkeit gemeinsam erprobt wird. Die Materialien sind untereinander austauschbar, z. B. kann der Tischtennisschläger statt mit dem Luftballon auch mit einem Softball kombiniert werden. Wo keine Tischtennisschläger vorhanden sind, können auch Frühstücksbrettchen oder Frisbeescheiben verwendet werden.
Das Spiel mit Luftballons ermöglicht Kindern einen behutsamen Einstieg in die Bewegungserziehung. Das leichte, weiche Material fordert auch zurückhaltende Kinder heraus. Luftballons schweben, ihre langsame, zeitlupenartige Bewegung lässt den Kindern genügend Zeit, sich auf sie einzustellen und die eigenen Bewegungen mit denen des Geräts zu koordinieren.
Erste Versuche des Werfens und Fangens gelingen mit einem Luftballon am besten, die Koordination von Auge und Hand kann bewusst verfolgt und gesteuert werden. Damit stellt der Luftballon ein ideales Gerät für die Bewegungserziehung in den ersten Lebensjahren dar. Hinzu kommt, dass er mit vielen anderen Geräten kombiniert werden kann.
Den Ballon mit unterschiedlichen Körperteilen antippen und ihn so in der Luft zu halten versuchen;
den Ballon im Wechsel mit der rechten und linken Hand antippen und ihn so immer wieder von einer Seite auf die andere schweben lassen;
den Ballon auf den Boden fallen lassen und sehen, ob er wieder hochspringt, dann den Ballon mit den Händen hochzuprellen versuchen;
sich den Ballon zwischen die Knie klemmen und damit durch den Raum hüpfen.
Der Ballon soll mit verschiedenen Körperteilen hochgespielt werden: Welche Körperteile eignen sich hierzu besonders gut (Finger, Handrücken, Unterarme, Knie, Füße usw.)?
Den Ballon auf den Fingerspitzen zu balancieren versuchen und damit durch den Raum gehen. Dabei können immer wieder neue Fingerspitzen eingesetzt werden: Zeigefinger, Daumen . selbst der kleine Finger schafft es, den Ballon zu balancieren.
Fußballspieler spielen den Ballon nur mit den Füßen oder Knien hoch. Welche Körperteile dürfen sie noch zum Anstoß des Balls benutzen? Kann man den Luftballon auch mit dem Kopf wegstoßen?
Die Kinder stehen im Kreis und spielen sich die Luftballons gegenseitig zu. Jedes Kind, welches den Ballon schlägt, nennt laut seinen Namen. Wenn alle Kinder einmal dran waren, wird die Aufgabe erschwert: Die Kinder nennen nicht den eigenen Namen, sondern den des Kindes, dem sie den Ballon zuspielen wollen.
Im freien Spiel können die Kinder ausprobieren, was man mit dem Tischtennisschläger (oder mit einem Frühstücksbrettchen) und dem Luftballon machen kann.
Der Luftballon wird auf dem Tischtennisschläger durch den Raum tragen. Jedes Kind darf sich ausdenken, was es auf dem Tablett serviert: Kartoffelknödel oder eine große Eiskugel? Der Kellner darf selbst bestimmen, was er gerade serviert.
Den Ballon mit dem Schläger auf den Boden prellen. Wie muss man ihn steuern, damit er immer wieder hochspringt?
Den Ballon an die Wand zu schlagen versuchen. Wie bei einem Tennisspiel kann er immer wieder mit dem Schläger zurückgeprellt werden.
Zwei Kinder spielen sich einen Ballon gegenseitig mit dem Schläger zu.
Im Raum wird eine Schnur oder eine Leine aufgespannt (in ca. 1 m Höhe). Die Kinder stehen jeweils zur Hälfte auf der einen und auf der anderen Seite. Der Ballon soll nun immer über die Schnur gespielt werden.
Der Raum ist in zwei Felder aufgeteilt, in jedem Feld liegen gleich viele Luftballons. Auch die Kinder teilen sich in zwei Gruppen auf und stellen sich in ihre Raumhälfte. Jede Gruppe versucht nun, die eigene Raumhälfte von Luftballons frei zu halten, indem die Ballons mit dem Schläger aus der eigenen Hälfte ins Feld der anderen Gruppe befördert werden.
Eine Alternative zu Luftballons sind einfache Haushaltsmüllbeutel. Sie sind eine schöne und preiswerte Alternative, mit denen ebenfalls variationsreiche Spiele durchgeführt werden können. Die Müllbeutel werden zunächst (auch gemeinsam mit den Kindern) durch Hin- und Herschwingen mit Luft gefüllt ("Lufttüten"). Anschließend wird der Beutel zugeknotet und optisch verschönert, indem z. B. Streifen aus Krepppapier um die "Ballons" gebunden werden. Die Kinder können nun mit den "Lufttüten" frei experimentieren.
Die "Lufttüten" in Bewegung bringen und beobachten,...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: PDFKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat PDF zeigt auf jeder Hardware eine Buchseite stets identisch an. Daher ist eine PDF auch für ein komplexes Layout geeignet, wie es bei Lehr- und Fachbüchern verwendet wird (Bilder, Tabellen, Spalten, Fußnoten). Bei kleinen Displays von E-Readern oder Smartphones sind PDF leider eher nervig, weil zu viel Scrollen notwendig ist. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.