Schweitzer Fachinformationen
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»Öko-Optimismus« statt radikalem Aktivismus: Anpassung als Schlüssel zum Leben im Klimawandel Der Klimawandel ist real. Er hat bereits Auswirkungen auf unser Leben und wird künftig unsere Lebensqualität sowie unser Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell verändern. Elisabeth Zehetner beschreibt in ihrem Buch wirksame Maßnahmen, wie wir uns an das sich verändernde Klima anpassen können. - Innovative Lösungen und neue Technologien: Mehr Prävention, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Stadtplanung der Zukunft sowie durch innovative Landwirtschaft - Keine Angst vor dem Klima: Erhöhung der Resilienz und Gestaltung einer positiven Zukunft für künftige Generationen - Elisabeth Zehetner ist Staatssekretärin für Energie, Start-ups und Tourismus und hat zuvor die wirtschaftsnahe Klima-NGO oecolution Austria gegründet - Ein politisches Sachbuch über verantwortungsvollen Klimaschutz, Klimaneutralität und intelligente Anpassungsstrategien an den Klimawandel Zeit zum Handeln: effiziente Wege zu einer verträglicheren Klimazukunft Ob Wege zu kühleren Städten, etwa durch begrünte Fassaden und Wasser sparen oder zu einer klimafitten Landwirtschaft durch besseren Pflanzenschutz und robustere Nutztiere: Die technikaffine Öko-Optimistin Elisabeth Zehetner zeigt Lösungen auf, die ein Leben und Wirtschaften in einem neuen Klima ermöglichen. Ihr verblüffend optimistisches politisches Sachbuch ist ein Mutmacher für die Themen, die der Klimawandel auf die Tagesordnung setzt: Wasser, Naturkatastrophen, Globalisierung, Leben im Alltag und nicht zuletzt eine stabile Wirtschaft.
Seit März 2025 ist Elisabeth Zehetner Staatssekretärin für Energie, Start-ups und Tourismus. Zuvor gründete und leitete sie die wirtschaftsnahe Klima-NGO »oecolution austria«, die sich für eine technologieoffene und wirtschaftlich tragfähige Energiewende einsetzt. Davor war sie rund 20 Jahre in der Wirtschaftskammer Österreich tätig, unter anderem als Bundesgeschäftsführerin der Jungen Wirtschaft, des Gründerservice und von »Frau in der Wirtschaft«. In dieser Zeit setzte sie maßgebliche Akzente für Gründer:innen, junge Unternehmer:innen und Frauen in der Wirtschaft. Zuletzt leitete sie die Abteilung Zielgruppenmanagement und gestaltete wirtschaftspolitische Programme mit. Geboren 1977 in Oberösterreich, maturierte sie in Linz und studierte an der Universität Wien. Als technikaffine Öko-Optimistin setzt sie auf Fortschritt und wirtschaftliche Vernunft im Klimaschutz. Sie lebt mit ihrer Tochter in Niederösterreich.
Der Klimawandel ist Realität - und hat in vielen Bereichen massive Auswirkungen. Daran ändern auch Maßnahmen gegen den Klimawandel nichts, von denen viele erst in Jahrzehnten wirken können. Wir brauchen jetzt daher weder Alarmismus noch extreme Ideologien, sondern parallel zu konsequentem, vernünftigem Klimaschutz intelligente Anpassung an das neue Klima.
In Österreich war der Sommer früher geprägt von langen, warmen, aber nicht übermäßig heißen Tagen. Es gab beständige Wetterphasen, in denen Hitze und Abkühlung im Wechsel standen. Klassische Bilder aus der Werbung zeigen blühende Wiesen, klare Bergseen und gemütliche Grillabende ohne extreme Hitzewellen oder plötzlich auftretende Unwetter. Hitzeperioden waren selten, und wenn sie auftraten, dauerten sie meist nur ein paar Tage. Regenschauer sorgten regelmäßig für Abkühlung und die Temperaturen waren angenehmer und gut auszuhalten. Doch diesen Sommer »von damals« gibt es nicht mehr. Gleiches gilt für die Winter, die früher große Teile unseres Landes wochenlang in dichte Schneedecken eingehüllt haben. Auch wenn sogenannte »Klimawandelleugner« weiter Stimmung gegen Fakten und Wirklichkeit machen, ist der Befund klar: Der Klimawandel ist Realität. Wir leben und arbeiten in einem neuen Klimastatus, der unser Leben und Arbeiten und unser aller Zukunft zunehmend beeinflussen wird.
Der in den 1990er-Jahren spürbar beginnende Klimawandel äußert sich in einer allgemeinen Erwärmung, die weit über das hinausgeht, was wir als normale klimatische Schwankungen kennen. Diese Erwärmung ist das Ergebnis des anthropogenen Treibhauseffektes. Er wird durch die Anreicherung von Kohlendioxid und Methan in der Atmosphäre verursacht.
Vor den 1980er-Jahren waren die Sommer in Österreich warm, aber nicht so heiß wie heute. Sommer in der neuen Klimanormalität bringen uns mehr Tage, an denen die Temperaturen weit über 30 Grad Celsius steigen. Hitzeperioden dauern heute länger an. Früher waren Hitzewellen hingegen seltener und weniger intensiv. Heute haben die Hitzetage insbesondere in urbanen Gebieten und niedriger gelegenen Regionen deutlich zugenommen. Konkret: Seit 1960 hat sich die Anzahl der Hitzetage in Österreich verdoppelt bis verdreifacht. Hitzewellen sind heute in den Landeshauptstädten um 50 Prozent häufiger. Sie dauern durchschnittlich zwei bis sieben Tage länger als noch vor wenigen Jahrzehnten. Setzt sich die bisherige Entwicklung fort, werden 40 bis 50 Hitzetage am Ende des Jahrhunderts »normal« sein. Unterm Strich stieg die Temperatur in Österreich in den letzten 30 Jahren um 1,0 bis 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum Durchschnitt der 30 Jahre davor. Diese Erwärmung betraf alle Regionen und Höhenlagen gleichermaßen.
Maxiumum +3,9 °C Sommer 2024, Minimum -2,3 °C Sommer 1785
Quelle: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/einer-der-waermsten-sommer-der-messgeschichte-1
Wir spüren das neue Klima auch daran, wie sich das Wetter verändert. Es haben sich durch den Klimawandel nämlich wetterbestimmende Strömungsmuster gewandelt: Das sogenannte »Westwindband«, das insbesondere im Sommer für Wechsel zwischen kühlen und warmen Phasen sorgt, hat sich abgeschwächt. Statt des Wechsels von Wetterlagen erleben wir heute längere Hitzeperioden mit weniger kühlen Unterbrechungen. Im Winter bedeutet die Abschwächung der Westwindzone, dass Wetterlagen länger anhalten, dass aber auch Kaltlufteinbrüche leichter möglich sind.
Veränderungen spüren wir auch bei Extremereignissen. Gewitter, sogenannte »Superzellen«, Hagel und Starkregen treten seit den 2000er-Jahren häufiger und intensiver auf. Wetterlagen, bei denen Gewitter entstehen, bleiben zudem oft über denselben Regionen stehen. An der Hochwasserkatastrophe 2024 in Niederösterreich hat der Klimawandel jedenfalls durch die Erwärmung der Adria als »Beitragstäter«1 mitgewirkt. Das klassische Italientief zog nicht über uns hinweg. Es blieb zwischen zwei Hochdruckgebieten »stecken« und gab aufgrund des erhöhten Wasserhaltevermögens durch die Meereserwärmung noch mehr Wasser ab.
Weil sich die Schneefallgrenze durch den Klimawandel nach oben verschiebt - wobei es in den Alpen nach wie vor reichlich Schnee gibt -, verändern sich auch die Wassermengen, die in Flüsse und Bäche gelangen. Die klimatischen Veränderungen betreffen sichtbar auch die Gletscher, bei denen erhebliche Rückgänge zu verzeichnen sind. Die alpinen Gletscher haben in den letzten 100 Jahren rund 50 Prozent ihres Eises aufgrund von Temperaturanstieg und veränderter Niederschlagssituation verloren.2
Wir spüren den Klimawandel auch an der Vegetation. Die Vegetationsperiode dauert länger. Startete sie früher oft erst im späten Frühling, beginnt sie heute deutlich früher im Jahr. Das hat übrigens massive Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die insgesamt zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Bereichen gehört. Aufgrund der zunehmenden Trockenheit und der erhöhten Klimavariabilität wird für sie abnehmende Ertragssicherheit zur neuen »Normalität« werden.
All diese Entwicklungen zeigen uns an: Der Klimawandel findet statt. Er hat sich beschleunigt. Es verändern sich nicht nur statistische Werte, die Klimaveränderung hat auch spürbare Auswirkungen auf unser Leben, auf unsere Lebensqualität und auf viele Bereiche unseres Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells.
Höhere Durchschnittstemperaturen, heiße, trockenere Sommer, mildere und weniger schneereiche Winter, wachsende Intensität und Frequenz von Niederschlägen, mehr Hagel, mehr Dürreperioden, Verringerung des Bodenwassergehalts, Hochwasser, Murenabgänge, Gletscherrückgang, mehr Schadinsekten und Schädlingsbefall, Verlust natürlicher Wasserspeicher, mehr Hitzestress für Menschen - das alles sind Auswirkungen der Erderwärmung, mit denen wir besser umgehen müssen.
Der Kampf gegen den Klimawandel muss daher weiterhin eine Priorität bleiben - mit wirksamen und vor allem mit weltweiten Maßnahmen, wobei vor allem Technologien und Innovationen die wichtigsten Hebel sind, um global Emissionen zu reduzieren. Wir müssen das gesamte uns heute und morgen zur Verfügung stehende Repertoire an Instrumenten zur Reduktion von Treibhausgasemissionen nutzen - mit konsequenter Technologieoffenheit und ohne ideologische Einschränkungen. Die Bandbreite reicht vom massiven Erneuerbaren-Ausbau über die Nutzung künstlicher Intelligenz, den Einsatz von synthetischen und biologischen Kraftstoffen sowie die Verwendung der Grünen Gentechnik bis hin zur CO2-Abspaltung und -Speicherung.
Klar ist aber auch, dass die Reduktion von CO2-Emissionen Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Und dass die damit verbundenen Effekte erst in vielen Jahren für uns spürbar werden. Selbst wenn wir die Treibhausgasemissionen sofort auf null stellen könnten, würde das die klimatische Veränderung kurz- und mittelfristig nicht aufhalten. Auf die Frage, ob die Erwärmung aufhört, wenn die Emissionen aufgehört haben, gibt es in der Wissenschaft relevante Unsicherheiten. Der Bericht des Weltklimarats IPCC ging bisher davon aus, dass sich die Temperatur nach Erreichen der Netto-Null-Treibhausgasbilanz nur um wenige Zehntelgrad nach oben oder unten verändern sollte. Neue Forschungen3 ergeben allerdings, dass mehr als 15 Prozent zusätzliche Erwärmung oder Abkühlung nicht unwahrscheinlich sind. Damit würde die 1,5-Grad-Grenze selbst dann überschritten werden können, wenn morgen die Emissionen aufhören würden.
Das deutsche Klimakonsortium beantwortet die Frage der Temperatureffekte von Null-Emissionen so: »Alle Emissionen auf null zu setzen, würde (.) nach einer kurzen Erwärmungsphase zu einer annähernden Stabilisierung des Klimas über viele Jahrhunderte führen. Dies bezeichnet man auch als unabwendbaren Klimawandel aufgrund bisheriger Emissionen (>zero future emission commitment<). Die Treibhausgaskonzentration würde abnehmen und damit auch der Strahlungsantrieb, aber die Trägheit des Klimasystems würde die Reaktion der Temperatur verzögern.«4
Eine rezente Studie eines Forscherteams um Colin Summerhayes von der Universität Cambridge, dem auch Geologe Michael Wagreich von der Universität Wien angehörte, bilanziert bestehende Forschungsbefunde so: »Selbst wenn die Treibhausgaskonzentrationen stabilisiert würden und die Nettoemissionsrate auf null sinkt, also zusätzliche CO2-Emissionen durch...
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