Schweitzer Fachinformationen
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E-Book basiert auf: 16. Auflage 2016
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Wer das Glück hat, am frühen Abend auf einer Dachterrasse über dem Bosporus zu sitzen, dem bietet Istanbul ein einmaliges Schauspiel: Die Sonne versinkt langsam im Goldenen Horn, das jetzt im Licht schimmert und seinem Namen damit alle Ehre macht. Die Silhouetten der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des alten Sultanspalasts verschwimmen in der Dämmerung und aus dem Marmara-Meer schiebt sich gerade ein Ozeandampfer in den Bosporus. Von überallher schallen die Rufe der Muezzine über die Dächer. Jede berühmte Stadt zeichnet sich durch eine unverwechselbare Erinnerung aus: In Istanbul ist es der Sonnenuntergang vor einer einzigartigen Kulisse.
Solche Momente machen es jedem Besucher leicht, die alte, aber immer noch wunderschöne Dame Istanbul mit einem liebenden Auge zu betrachten. Mitunter ist das auch nötig, um über ihre chaotischen Seiten hinwegsehen zu können. Leicht verliert man hier den Überblick - zum einen wegen der schieren Größe, zum anderen, weil Istanbul lange planlos den Launen seiner inzwischen auf 15 Mio. Einwohner angewachsenen Bevölkerung überlassen wurde. Verschiedene Stadtverwaltungen haben in den letzten Jahren versucht, mehr Ordnung in das Chaos zu bringen - ohne großen Erfolg. Doch Istanbul verändert sich, seit die Stadt im Jahr 2010 zu einer von drei europäischen Kulturhauptstädten ernannt wurde. Im Zuge dessen bekam sie genügend Geld, um ihre wichtigsten historischen Bauwerke zu restaurieren und wieder in eine präsentable Form zu bringen. Die Hagia Sophia, einstmals die größte Kirche der Christenheit, der Topkapı-Palast, mehrere Jahrhunderte lang Sitz des Sultans, und die großen Moscheen - die weltberühmten Monumente erstrahlen in neuem Glanz. Zudem entwickelt die Stadt endlich ein Bewusstsein für ihre Historie: Ihre griechisch-byzantinische Vergangenheit ignoriert sie nicht mehr, sondern zeigt sie vor. In unmittelbarer Nachbarschaft der Hagia Sophia legen Archäologen die Überreste des byzantinischen Kaiserpalasts frei, und am Marmara-Meer wurde der älteste Hafen der Stadt wiederentdeckt. An dieser Stelle der historischen Halbinsel hatten Abgesandte der damaligen griechischen Seemacht Megara 658 v. Chr. die Siedlung Byzanz errichtet, um die Schifffahrt ins Schwarze Meer kontrollieren zu können.
Die Ernennung zur europäischen Kulturhauptstadt brachte Istanbul in der Liste der beliebtesten Ziele für Städtereisen endgültig ganz nach oben. Die Stadt ist total in, die Besucherzahlen steigen stetig. Die kulturelle Globalisierung scheint hier zum Greifen nah. Während arabische Touristen vor allem den Westen suchen und finden, fasziniert Besucher aus Deutschland gerade der charakteristische Mix aus Orient und Okzident: moderne Shoppingmalls neben jahrhundertealten Basaren, Hochhäuser zwischen altosmanischen Holzbauten, Minirock neben Schleier - nirgendwo wird der Westen im Osten so sichtbar wie in dieser Stadt. Große Gegensätze wie das ganz und gar europäisch geprägte Beyoglu und das nur wenige Kilometer entfernt liegende islamisch-fromme Fatih sind in dieser Form tatsächlich nur hier zu finden. Die alten Griechen kannten ein Wort, das dieses Verhältnis beschreibt: paraxenon - beinahe fremd, aber dennoch irgendwie vertraut.
Besonders auffallend in Istanbul ist auch die sehr junge Bevölkerung. Das Leben pulsiert, die Dynamik der Stadt ist für jeden Besucher spürbar. Für Reisende aus Westeuropa und besonders aus Deutschland hat Istanbul aber noch einen anderen Reiz: Sie lernen eine neue Türkei kennen. Wer erwartet, hier eine etwas größere Version der türkisch geprägten Stadtteile in Berlin oder anderen deutschen Großstädten zu finden, wird überrascht sein: Istanbul verkörpert ein aufstrebendes und sich in Windeseile modernisierendes Land. Die Stadt übertrifft in ihrer Größe jede deutsche Metropole, sie ist teilweise sehr reich, und sie ist längst zu einem überregionalen wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum geworden.
Bereits die halbstündige Bootsfahrt von Europa nach Asien vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt und atemberaubenden Mischung, die Istanbul zu bieten hat. Sie müssen den Kopf nur leicht wenden, um wenige Kilometer entfernt von der eindrucksvollen orientalischen Kulisse mit dem Topkapı-Palast, der darüber thronenden Hagia Sophia und einem ganzen Wald von Minaretten die Bürotürme von Levent in den Blick zu bekommen. Die erste Hängebrücke über den Bosporus ist ein weiteres Wahrzeichen der Moderne. Nur wenige Kilometer davon entfernt steht der hübsche Leander-Turm im Meer.
Weit größer als Istanbuls architektonische Vielfalt ist die Vielfalt seiner Bewohner. Über Jahrhunderte wurde die Nase zwischen Bosporus und Marmara-Meer immer wieder von neuen Gruppen erobert und geprägt. Griechen und Römer, Perser und Kreuzritter, Tataren und Türken haben ihre Spuren hinterlassen. Nachkommen der Untertanen aus allen Teilen des Osmanischen Reichs leben heute in Istanbul. Seit byzantinischer Zeit gibt es Niederlassungen der Venezianer und Genuesen. Die Nachfahren der 1492 aus Spanien vertriebenen sephardischen Juden versuchen, ihre alte Kultur beizubehalten.
Vier von fünf Einwohnern Istanbuls sind erst in den letzten 40 Jahren aus Anatolien gekommen. Noch Mitte der 1960er-Jahre lebten hier nur 2,5 Mio. Menschen. Größtenteils war das asiatische Ufer bewaldet, diente als Weideland oder bot Platz für Sommerhäuser im Grünen. Heute ist es ebenso dicht bebaut wie die europäische Seite, auf der die Stadt vom Meer weg nach Norden wucherte. Mittlerweile ist der Zuzug allerdings abgeflaut, die Infrastruktur dem Strom der neuen Bewohner angepasst. Die Stadtregierung will durch ambitionierte Projekte das Verkehrschaos beenden: Unter dem Bosporus wurde ein Tunnel gebaut, durch den eine Bahnstrecke vom asiatischen Üsküdar nach Yenikapı unterhalb des Topkapı-Palasts führt. Eine neue U-Bahn, die auf der asiatischen Seite bis nach Kartal fährt, und neue Zufahrtsstraßen runden das Konzept ab. Schon die Seilbahn (Finiculère) von Kabatas nach Taksim sorgt seit 2006 für Entspannung im Istanbuler Verkehr. In den kommenden Jahren wird sich Istanbul durch große Infrastrukturprojekte noch einmal erheblich verändern. Im Frühjahr 2013 wurde der Bau einer dritten Brücke über den Bosporus in Angriff genommen. Zur Brücke gehört auch eine neue Stadtautobahn, die einen neuen Großflughafen, dessen Bau 2014 begann, mit der Stadt verbinden soll. Der Flughafen wird nordwestlich der Stadt, nahe des Schwarzen Meers, gebaut. Er soll mit einer Kapazität von bis zu 150 Mio. Passagieren zu einem der größten Luftkreuze der Welt werden. Doch damit nicht genug. Die Regierung hat sich ebenfalls dafür entscheiden, rund 100 km westlich des jetzigen Zentrums einen sogenannten Zweiten Bosporus zu bauen, einen Kanal, der nach dem Vorbild des Panamakanals das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbinden soll, um den Bosporus vom gefährlichen Tankerverkehr zu entlasten - ein sehr umstrittenes Projekt.
Istanbul besteht heute aus drei Zentren. Sultanahmet, wo die Hagia Sophia thront und die Blaue Moschee ihre sechs Minarette in den Himmel reckt, ist der historische Kern. Wie in jeder viel besuchten Weltstadt wird dieses Gebiet, einschließlich des Topkapı-Palasts und des Großen Basars, mehr und mehr zur touristischen Zone. Das zweite Zentrum liegt am Westufer des Bosporus nördlich des Goldenen Horns und ist mit seinen Hochhäusern und schicken Wohngebieten sehr stark europäisch geprägt. Mit dem Herzstück Taksim erstreckt es sich zwischen Karaköy und Maslak und ist bereits durch eine U-Bahn erschlossen. Der dritte wichtige Bezirk ist die asiatische Seite der Stadt. Am Bosporus und an der Bagdad-Allee, die sich oberhalb des Marmara-Meers von Kadıköy bis Bostancı und noch weit dahinter kilometerlang hinzieht, liegen die teuersten Wohngegenden der Stadt.
Die Natur prägt das Leben in Istanbul aber auch in anderer Hinsicht. Deniz, das Meer, hat unmittelbaren Einfluss auf das Klima der Stadt. Die Fischer kennen seine mitunter mehrmals am Tag wechselnden Winde am besten. Mit den Strömungen ziehen abwechselnd die Seebarsch- oder die Sardinenschwärme durch die Meerenge. Istanbuler lieben den poyraz aus dem Nordosten und hassen den lodos aus dem Süden - bei poyraz wird es zwar etwas kühl, aber die Luft ist so rein, dass jedes Detail am anderen Ufer sichtbar wird. Bei lodos hingegen strömen schlagartig Wärme, Regen, Nebel und Smog herbei.
Es wird zwar viel von ökologischem Bewusstsein geredet, aber Istanbul kann sich noch nicht so recht darauf einlassen. Angeheizt durch einen enormen Immobilienboom wird jede verfügbare Fläche in der Innenstadt zugebaut. Historische Viertel müssen Luxusobjekten weichen, innerstädtische Grünflächen sind rar. Und selbst die Wälder am Stadtrand sind bedroht. In Waldgebieten, die eigentlich nicht bebaut werden dürften, entstehen gated...
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