Schweitzer Fachinformationen
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Prolog: Die Suchaktion
Gerade zog uns Filo in unserer Kutsche über das verwüstete Land. Ich war auf der Suche nach den Helden.
Wie viel Zeit war wohl vergangen, seit wir uns auf die Reise begeben hatten?
»Reeen! Itsukiii! Motoyasuuu! Stellt euch endlich der Realität und zeigt euch!«
»Herr Naofumi, kannst du nicht ein bisschen freundlicher nach ihnen rufen?«
»Was erwartest du? Das geht jetzt schon tagelang so!«
Wieso machte ich das alles überhaupt? Um das zu erklären, muss ich wohl weiter ausholen.
Mein Name ist Naofumi Iwatani, und ich bin zwanzig Jahre alt.
Ich war aus dem Japan der Gegenwart, wo ich meine Otaku-Hobbys gepflegt und an der Universität studiert hatte, in diese Welt gekommen.
Damals war ich zum Zeitvertreib in der Stadtbibliothek gewesen. Ich hatte in einem Buch mit dem Titel Traktat der Waffen der vier Heiligen gelesen und mich mit einem Mal in einer fremden Welt wiedergefunden. Und zwar in der Rolle einer der vier Hauptfiguren jener Geschichte: Ich war zum Helden des Schildes bestimmt worden.
Ich erfuhr, dass diese Welt - genau wie in dem Traktat beschrieben - von einer Katastrophe heimgesucht wurde, den sogenannten Wellen. Und man hatte uns Helden beschworen, damit wir ihnen entgegentraten und die Welt retteten.
Erst glaubte ich, alle meine Träume und Wünsche wären wahr geworden, und mein Leben in einer fremden Welt könnte beginnen. Doch dann wurde ich gleich am Anfang zu Unrecht einer Vergewaltigung bezichtigt und ohne Geld davongejagt. Mein Heldenleben begann also mit Verleumdungen.
Der Schildheld war auf die Verteidigung spezialisiert und somit kaum in der Lage, bei Gegnern Schaden zu verursachen. Ich fand keine Gefährten und war größtenteils meiner Möglichkeiten beraubt, stärker zu werden.
In dieser Welt gab es Level wie in Videospielen, und wenn man Monster besiegte, stieg man auf. Mit steigendem Level stiegen auch die Fähigkeiten, woran sich die eigenen Anstrengungen unmittelbar ablesen ließen. Es gab jedoch auch eine Kehrseite: Bis zu einem gewissen Grad konnte man es sich leicht machen, wenn nur das eigene Level hoch genug war.
Aber zurück zu meinem Bericht.
Um an Stärke zu gewinnen, trieb ich ein wenig Geld auf und kaufte mir eine Sklavin: Sie war ihres Sklavensiegels wegen nicht fähig, ihren Meister zu hintergehen.
Ich brauchte nun einmal jemanden, der an meiner Stelle angriff, da ich selbst im Kampf nur abwehren konnte. So machte ich also diese Sklavin zu meiner Gefährtin und zwang sie, für mich das Schwert zu schwingen.
Wir besiegten Monster und bekamen Erfahrungspunkte.
So stiegen tatsächlich auch meine EXP und mit ihnen mein Level.
Mir war bewusst, dass ich mich unmenschlich verhielt, ich hatte damals jedoch keinen anderen Weg gesehen, um stärker zu werden.
»Wir hängen so in der Luft . Das hinterlässt schon einen schlechten Nachgeschmack.«
»Stimmt«, sagte Raphtalia neben mir. »Man hat nicht das Gefühl, irgendetwas geschafft zu haben. Es fehlt das Erfolgserlebnis.«
Raphtalia war die besagte Sklavin: ein Subhumanoiden-Mädchen.
Subhumanoide waren eine Menschenart, die es in meiner eigenen Welt nicht gab. Sie besaßen Tiermerkmale.
Raphtalia hatte die Ohren und den Schwanz eines Waschbären. Äußerlich wirkte sie wie achtzehn. Mit ihrer glatten weißen Haut und ihrem außerordentlich hübschen Gesicht fanden sie wohl die meisten Menschen schön. Und wenn ihr seidiges braunes Haar im Wind wehte, wirkte sie, als wäre sie einem Kunstwerk entsprungen.
Subhumanoide hatten eine besondere Eigenschaft: Wenn sie hochlevelten, wuchsen sie äußerlich rapide heran, sodass sie im Kampf besser zurechtkamen.
Als ich sie gekauft hatte, war sie noch ein etwa zehnjähriges Mädchen gewesen. Durch unser stetiges Kämpfen hatte sie jedoch rasch das Aussehen einer Erwachsenen erlangt.
Bei der ersten Welle, die über diese Welt hereingebrochen war, waren die auftauchenden Monster in ihr Heimatdorf eingefallen und hatten es zerstört.
Anschließend war sie von Menschenfängern verschleppt worden und hatte eine Zeit lang als Sklavin leben müssen. Schließlich hatte ich sie gekauft, und an meiner Seite war sie dann stärker geworden.
Für eine kurze Zeit war aus bestimmten Gründen ihr Sklavensiegel entfernt worden. Sie hatte jedoch so sehr an mich geglaubt, dass sie sich, um mein Vertrauen zu gewinnen, ein neues hatte aufsprechen lassen. Ich hatte ihr gesagt, dass das nicht nötig sei, doch aus irgendeinem Grund war es ihr so lieber gewesen, und sie hatte darauf bestanden.
Jedenfalls war sie nun meine rechte Hand, und ich konnte mich auf sie verlassen.
Sie verfügte auch über beachtliche Stärke: Erst vor Kurzem hatte sie die Geisterschildkröte besiegt, ein äußerst mächtiges Monster.
Ich war so etwas wie ein Elternersatz und kümmerte mich um sie.
Charakterlich war sie fleißig und ernsthaft. Immer wenn ich etwas Komisches sagte, schaltete sie sich ins Gespräch ein und rückte die Dinge wieder gerade.
Sie war wie eine Tochter für mich, und ich musste sie beschützen, selbst wenn es mich das Leben kostete.
»Filo, such du bitte auch nach Ren, Itsuki und Motoyasu!«
»Häää? Ich kann sie aber überhaupt nicht riechen!«
Unsere Kutsche zog ein Vogelmonster, ein Filolial.
Sie hieß Filo. Und sie hatte die Fähigkeit, Menschengestalt anzunehmen. Dann glich sie . einem Engel mit Flügeln auf dem Rücken.
Diese Monster teilten alle eine seltsame Eigenschaft: Sie zogen liebend gern Kutschen. Wenn ein Held einen Filolial aufzog, ließ es sich in eine höherrangige Form verwandeln: eine Filolial-Königin oder einen -König.
Wegen Raphtalias neuen Siegels hatten wir den Sklavenhändler in seinem Zelt aufgesucht. Der betrieb dort als Fassade einen Monsterhandel und hatte zu dem Zeitpunkt eine Monster-Ei-Tombola veranstaltet. Wir hatten ein Ei gekauft, und aus dem war wenig später Filo geschlüpft.
Vom Charakter her war sie naiv. Zudem war sie ein Vielfraß und hatte ein loses Mundwerk. In ihrer Menschenform war sie ein blondes, blauäugiges Mädchens von etwa zehn Jahren.
Wie Raphtalia besaß auch sie ein hübsches Gesicht. Selbst ich fand sie niedlich.
Sie bediente wohl so ziemlich das Lolita-Engel-Stereotyp. Dahinter verbarg sich allerdings ein riesiges verfressenes Vogelmonster.
Und gerade hatte sie ganz beiläufig etwas Wichtiges gesagt.
»Du riechst sie nicht, sagst du?«
Nun, als Monster konnte sie wohl auf besondere Sinneswahrnehmungen zurückgreifen, um mir bei der Suche zu helfen. Sie war ja eigentlich ein wildes Tier. Irgendwo nach den anderen Helden suchen zu müssen, wo sie nicht zu sein schienen, quälte sie sicher.
Nach denen suchte ich nämlich gerade: den anderen drei Helden.
Wie ich waren auch sie aus anderen Welten hierher beschworen worden und kamen jeweils aus unterschiedlichen Versionen Japans. Alle drei hatten zu Hause begeistert irgendein Game gespielt, das dieser Welt ähnelte, und nun verließen sie sich auf ihre Kenntnisse, um hier alles niederzumähen . Zumindest war das die Herangehensweise dieser Clowns gewesen.
Als ich damals hereingelegt worden war, hatten sie das zwar nicht direkt als Glücksfall gesehen, um mich auszugrenzen, aber sie hatten die Sache nicht durchschaut . und waren darum eben schon ziemliche Idioten.
Die Rädelsführer waren das Miststück von Prinzessin und ihr verblödeter alter Vater gewesen.
Die wahre Regentin des Reichs, die Königin, hatte die beiden mittlerweile bestraft und meine Unschuld bewiesen.
Im Zuge dieser Ereignisse war allerhand geschehen. Unter anderem hatte sich die kleine Schwester der Bitch - Melty - sehr eng mit Filo angefreundet, und wir hatten uns alle gemeinsam auf die Flucht begeben müssen. Man hatte mich nämlich später auch noch verdächtigt, Melty entführt zu haben. Durchs ganze Reich hatte man uns gehetzt.
Letzten Endes hatte sich alles dadurch geklärt, dass wir das Oberhaupt der Drei-Helden-Kirche besiegt hatten. Dessen Anhänger hatten nämlich im Reich Melromarc an erster Stelle der Peiniger des Schildhelden gestanden . Eine höchst merkwürdige Kirche, die ausschließlich die drei anderen Helden verehrt hatte - nach denen ich nun gerade suchte. Mittlerweile war diese Religion zur Irrlehre erklärt und abgeschafft worden.
»Wenn sie hier nicht sind, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als den Suchbereich zu vergrößern.«
»Ja, nicht wahr? Die Opfer sind ja weiterhin einer Bedrohung ausgesetzt.«
Seit sich der Argwohn mir gegenüber verflüchtigt hatte, unterstützte mich die Krone endlich. Erst hatte ich gedacht, dass wir uns nun ernsthaft um die Wellen des Untergangs kümmern könnten. Doch dann hatte uns die Königin aufs Cal-Mira-Archipel geschickt: Dort war nämlich gerade eine Phase der Aktivierung im Gange gewesen, während der man schneller hochleveln konnte.
Bei dem Event waren unsere Level in die Höhe geschnellt. Überdies hatte ich bei einer Besprechung der Helden, die wir vor unserer Reise abgehalten hatten, von allen dreien die Methoden erfahren, mit denen man die legendären Waffen hochrüsten konnte. Welche ich dann auch sogleich auf den Inseln in die Tat umgesetzt hatte.
Nun will ich einmal die drei Gesuchten und...
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