Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Zero Waste
Fakten-Check
verpackungsfrei
Deutschland produziert jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Müll.
18,2 Millionen Tonnen Verpackungen jährlich in Deutschland - 3,1 Millionen Tonnen davon sind aus Kunststoff.
In Deutschland fallen 20 % mehr Verpackungen an als im europäischen Durchschnitt.
Im Stoffversandhandel gibt es anders als beim Bürobedarfversender "memo" noch keine Mehrweg-Versandbox.
plastikfrei
Die Verwendung von Jute als Verpackungsmaterial ist im indischen Großhandel gesetzlich vorgeschrieben.
"Jute statt Plastik!" - 1978 wurde die Jutetasche eingeführt und mehr als fünf Millionen Mal verkauft.
Der Jutebeutel wird inzwischen durch öko-faire Baumwolltaschen ersetzt.
Um nicht schlechter als eine Plastiktüte abzuschneiden, muss ein Baumwollbeutel 100-mal genutzt werden.
müllfrei
Es gibt immer mehr Unverpackt-Läden, die ihre Ware lose verkaufen. Suche auf wastelandrebel.com nach "Zero Waste Karte" für einen Laden in deiner Nähe.
Jede Frau, die regelmäßig Make-up benutzt, verbraucht 365 Wattepads pro Jahr.
Deutschland verbraucht so viel Papier wie Afrika und Südamerika zusammen, auch in Form von Geschenkpapier.
Alu- und Frischhaltefolie sind leicht ersetzbar. Mache Bienenwachstücher und Schüsselhauben selbst!
Müll vermeiden
Papierservietten, Spülschwämme und Verpackungen - Müll entsteht überall da, wo konsumiert wird. Wir haben vieles davon in der Hand.
In der heutigen Wegwerfgesellschaft produzieren wir alle zu viele Abfälle. Seit Salatgurken in Plastik eingeschweißt verkauft werden, kann das keiner mehr übersehen. Der Trend geht daher ganz klar zur Müllvermeidung, auch wenn dabei der Konsument viel zu oft in die Pflicht genommen wird.
Beim Konzept "Zero Waste" - also "null Müll" - soll kein Abfall erzeugt und kein Rohstoff vergeudet werden. Das machen zum Beispiel Unverpackt-Läden möglich, die ihre Waren in großen Behältern angeliefert bekommen, die zum erneuten Befüllen wieder zurück an den Hersteller gehen. Der Kunde füllt dann seine Einkäufe in mitgebrachte, wiederverwendbare Gläser, Flaschen und Beutel. Ganz so, wie es auch früher in Tante-Emma-Läden üblich war.
Aber nicht nur Verpackungen, sondern auch Wegwerfprodukte und überflüssige Artikel werden bei diesem Konzept vermieden, da sie am Ende ihres Lebens Müll generieren. Ein komplett abfallfreies Leben ist in der heutigen Zeit kaum möglich. Aber auch "Less Waste", also "weniger Müll", ist ein erstes wichtiges Ziel.
"Zero Waste" basiert auf den sogenannten fünf "Rs": Refuse, reduce, reuse, recycle, rot. Auch beim Nähen kannst du diese Prinzipien beherzigen.
Refuse = Ablehnen
Vermeide Wegwerfprodukte. Das fängt im Supermarkt an, geht über den Coffee-to-go-Becher und hört bei den wöchentlichen Werbeprospekten in der Plastikhülle noch lange nicht auf.
Lehne auch im Stoffgeschäft jegliche Umverpackung ab. Leider gibt es im Onlinestoffhandel noch kein Mehrweg-Versandsystem, um Verpackungsmüll zu sparen. Bestelle deshalb bewusst und versuche, Bestellungen zu bündeln, wenn es nicht anders geht.
Reduce = Reduzieren
Reduziere deinen Konsum und kaufe nur, was du wirklich brauchst (siehe Maßvoll nähen). Dann musst du die unnötig gekauften Artikel später auch nicht entsorgen.
Plane deine Materialmenge vorab und schneide effizient zu. Tipps dazu findest du hier.
Bringe aussortierte Projekte wieder in den Umlauf. Wenn Familie und Freunde keinen Bedarf haben, finden sie vielleicht auf einer Tauschparty in deiner Nähe einen dankbaren Abnehmer.
Reuse = Wiederverwenden
Nutze Pfandsysteme, kaufe secondhand und repariere kaputte Dinge.
Wegwerfprodukte, die sich durch Textilien ersetzen lassen, kannst du oft als wiederverwendbare Variante nähen. Hier findest du ein paar Projektideen.
Und auch wenn es den meisten von uns wahrscheinlich weniger Spaß macht: Flicke löchrige Hosen und ersetze abgewetzte Bündchen. Mit kreativen Lösungen wie dem Visual Mending macht sogar reparieren Spaß.
Recycle = Wiederverwerten
Auch wenn wir die ersten drei wichtigen "Rs" beherzigen, entsteht dennoch irgendwann Müll. Führe deinen Abfall dem jeweils passenden Recyclingkreislauf zu, auch wenn vieles nur downgecycelt, also minderwertig weiterverwertet, werden kann.
Zerschlissene Kleidung kannst du natürlich auch selbst in Upcyclingprojekten verwerten. Und auch bei der Resteverwertung von Stoffen gibt es eine Unmenge an sinnvollen Weiterverwendungsmöglichkeiten.
Rot = Kompostieren
Beim Zero-Waste-Konzept sollen im Optimalfall nur Küchenabfälle übrig bleiben, die im Bio-Müll wieder zu Komposterde werden. Das geht auch im eigenen Kompost oder in der Stadt mithilfe einer Wurmkiste.
Achte beim Nähen möglichst darauf, nur Materialien wie Stoffe aus Naturfasern zu verwenden, die biologisch abbaubar sind. So hinterlässt du den kommenden Generationen kein unverrottbares Erbe.
Nachhaltige Schnitte
Wenn du dein Projekt gut planst, kannst du Papier und Stoff sparen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Projektplanung
Müllvermeidung beginnt schon, bevor wir uns für einen Schnitt entscheiden. Das Wichtigste ist, dass Projekte nicht als ungeliebte Stücke in Schränken oder Schubladen enden.
Bei Kleidungsstücken ist das besonders wichtig. Hier zählt neben einer guten Passform auch ein zeitloser Stil, damit die Stücke später häufig getragen werden. Auch Kleidungsstücke, die sich innerhalb einer Capsule Wardrobe vielfältig in Outfits einsetzen lassen, sind nachhaltige Projekte.
E-Books
Wenn du gerne nach E-Books nähst, achte darauf, dass du Druckerpapier sparst. Eine platzsparende Anordnung auf dem Schnittbogen hilft dir. Erkundige dich vor dem Kauf, wie viele Seiten du für den jeweiligen Schnitt drucken musst. Nutze am besten dünnes Recycling- oder die Rückseite von Schmierpapier.
Die Schnittmuster findest du unter: www.emf-verlag.de. Die Schnittmuster kannst du dir ganz einfach in Originalgröße ausdrucken und die einzelnen Bogen zusammenkleben. Nun kannst du den Schnitt entweder abpausen oder direkt in der richtigen Größe ausschneiden. Das Passwort für die Schnittmuster findest du hier.
Schnittmusterpapier
Wenn du deine Schnitte gut gewählt hast, kannst du sie mehrmals nähen, ohne dass du sie erneut abpausen musst. Schnitte, die nach dem Baukastenprinzip funktionieren, sparen Schnittmusterpapier ein, da du Schnittteile für verschiedene Varianten wiederverwenden kannst.
Und wenn du merkst, dass ein Schnitt doch nicht der richtige für dich ist? Papierschnittmuster und Bücher darfst du inklusive abgepauster Schnittteile weitergeben, wenn du keine Kopie für dich zurückbehältst.
Dein individueller Zuschneideplan
Überprüfe vor dem Stoffkauf, ob der angegebene Materialverbrauch in deiner Größe vielleicht zu hoch angegeben ist. Dafür solltest du alle Papierschnittteile schon jetzt vorbereiten.
Verwende am Anfang einen Stoff in der gleichen Breite wie deinen späteren Stoff, um den tatsächlichen Stoffbedarf zu planen. Später kannst du auch mit einer imaginären Fläche auf deinem Fußboden - am besten von einer Zimmerecke ausgehend - arbeiten.
So erhältst du den individuellen Stoffbedarf für dein Projekt, kannst effizient einkaufen und zuschneiden.
Diejenigen Schnittteile, die du aus Resten oder bereits vorhandenen Stoffen zuschneidest, kannst du bei der Stoffberechnung natürlich ignorieren. Und wenn ein zweites Projekt aus dem gleichen Stoff entstehen soll, lege beides direkt gemeinsam aus. Es ist überraschend, wie ergiebig ein Stoff sein kann, wenn man clever zuschneidet.
Sortiere den verbleibenden Verschnitt in deine Restekiste (Kapitel Resteverwertung), damit du ihn weiterverwerten kannst. Es ist immer gut zu wissen, mit welchem Resteformat man am ehesten etwas anfangen kann. Denn auch das kannst du beim Auslegen bedenken.
Richtwerte
Wenn du nicht die Möglichkeit zum Ausmessen hast, orientiere dich an diesen Stoffverbrauchswerten (bis Größe 44):
Shirts, Pullis und...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.