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Kapitel 1 The Real Special One
Zunächst eine demütige Entschuldigung von mir (und Damon Hill) an die Adresse von Lewis Hamilton: Asche auf mein Haupt, ich war einer der vielen, die Damon im Januar 2007 zustimmten, als er sagte, dass Lewis wahrscheinlich eine halbe Saison bekommen werde, um sich zu beweisen. Auch dachte ich, ihm wäre vielleicht alles zu viel und er würde ohne Aufsehen beiseitegeschoben werden und vielleicht eingeschüchtert zurück in die GP2-Serie wechseln, bis er wirklich bereit für die große Herausforderung wäre, und ein erfahrenerer Fahrer würde Fernando Alonsos Angriff auf den sicherlich unvermeidlichen dritten WM-Titel zu parieren versuchen. Sorry, Lewis .
So kann man sich täuschen. Sogar der große Damon Hill hat sich geirrt, und wenn sich jemand mit Fahrern auskennt, dann er. Doch waren Anzeichen dafür, dass Lewis quasi ohne großes vorheriges Training ins kalte Wasser der Formel 1 geworfen wurde, mit Sicherheit da. Und die produzierten Fragezeichen. Für ihn sprachen andererseits jedoch die neunjährige Ausbildung bei McLaren, das für gewöhnlich unfehlbare Urteil des McLaren-Teamchefs "Big Ron" Dennis und seine Leistungen und Ergebnisse der Saison davor in der GP2-Serie, als er auf den WM-Titel zu brauste.
Eines war dann aber schnell klar: Lewis Hamilton war kein "one-season wonder". Der Junge war auf lange Sicht hier. Endlich gab es einen britischen Helden, den wir alle in den Himmel loben konnten.
Lewis Hamilton ist einzigartig: Er ist "The Real Special One" und passt wunderbar in die Schuhe, die einst Chelseas und Man Uniteds ehemaligem Trainer José Mourinho vorbehalten waren.
Der junge Mann, der im Formel-1-Zirkus schnell als "Stevenage Rocket" bekannt wurde, brach bald alle Rekorde, während er einen Sieg nach dem anderen einfuhr: der erste schwarze Formel-1-Pilot, der erste Rookie, der mehr als zwei Podestplätze in Folge erreichte, der erste schwarze Fahrer, der einen Formel-1-Grand-Prix gewann, einer von nur zwei Fahrern der gesamten Formel-1-Geschichte, die in ihrer ersten Meisterschaftssaison mehr als ein Rennen gewannen, der erste Fahrer, der in seiner Debütsaison mehrere Siege in Folge von der Pole Position erzielte, der jüngste Brite, der jemals einen Grand Prix gewonnen hat, der jüngste Fahrer, der je die Weltmeisterschaftswertung anführte . und natürlich der erste Rookie und schwarze Fahrer, der in seiner ersten Saison ein ernsthafter Anwärter auf den Titel war.
Wie diese Auflistung zeigt, war dies ein wirklich erstaunliches Debüt, das jedoch nur den Anfang vieler Erfolge markierte. Am Ende der Saison war Lewis Hamilton der Favorit für die begehrte BBC-Auszeichnung "Sportler des Jahres" im Dezember 2007 - tatsächlich aber hatte sich Buchmacher Paddy Power fünf Monate davor im Juli noch geweigert, weitere Wetten auf Lewis anzunehmen.
Lewis war es zu verdanken, dass dies auch eine Saison war, die das Gesicht der Formel 1 für immer veränderte und ein größeres, vielfältigeres Publikum anlockte. Der Motorsport wandelte sich von einem eher langweiligen Fansport zu einem aufregenden Sportevent, das nicht nur eingefleischte Fans, sondern uns alle in seinen Bann zog, als es sich seinem spannenden Finale näherte.
Lewis war völlig erstaunt darüber, dass er als relativ Unbekannter quasi über Nacht zu einer weltweiten Berühmtheit wurde. Er sagte damals: "Es ist unglaublich, ich habe diese Woche Briefe von Kindern bekommen, die mir schrieben, dass sie jetzt auch Rennfahrer werden wollten. Ich war einmal genau so ein Junge, und jetzt versuche ich einfach, ein gutes Vorbild zu sein. Der Ruhm kam völlig überraschend, aber langsam beginne ich, die Wichtigkeit meines Tuns zu erkennen."
Der Formel-1-Experte und Sun-Mitarbeiter Chris Hockley war ebenfalls verblüfft darüber, wie Lewis die Demografie dieses Sports veränderte. Er sagte mir, es habe einen unglaublich schnellen Aufschwung gegeben: "Ja, sein kometenhafter Aufstieg hat die britischen Einschaltquoten bei Grand-Prix-Übertragungen um sagenhafte 50 Prozent erhöht. Und die Begeisterung für die Formel 1 steigt auf der ganzen Welt - selbst in der Stockcar-Domäne Amerika kam man nicht umhin, aufmerksam zu werden, als dieses aufstrebende Rookie-Kind den amtierenden Weltmeister besiegte und den Großen Preis der USA gewann. Es ist ein Märchen, das auf der ganzen Welt gefeiert wird. Und plötzlich hat jeder - von der Bardame bis zum Pfarrer, vom Zeitungsausträger bis zum Wirtschaftsboss - eine Meinung zu Lewis und fragt nach seinen Fortschritten. Die Formel 1 ist nicht mehr nur Besserwissern, Autofanatikern und Technik-Junkies vorbehalten, die beim Anblick eines Frontspoilers, dessen Anpressdruck von Ferrari-Ingenieuren um 0,63 Prozent verbessert wurde, zu sabbern beginnen. Jetzt tummeln sich Frauen vor dem Fernseher, die schon vor Jahrzehnten aufgegeben haben, die seltsame Besessenheit ihrer Männer verstehen zu wollen, 'Autos dabei zu verfolgen, im Kreis zu fahren', und fragen: 'Was macht Lewis?' Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis die Verkehrspolizisten die zu schnell fahrenden Autofahrer fragen: 'Wer glaubst du denn, dass du bist? Lewis Hamilton?'"
Lewis Hamilton sorgte 2007 sicherlich für frischen Wind - einige gingen sogar so weit zu behaupten, er sei der Retter einer Formel 1, die an Attraktivität und Spannung verloren hatte. Seine Geschichte könnte direkt aus einem Hollywood-Drehbuch stammen, aber das Schöne daran ist, dass sie real ist, und das Tolle an Lewis ist, dass er in einem Sport voller Charaktere, die normalerweise genau das Gegenteil sind, so bodenständig wirkt. In einem Sport, der vom großen Geld und großen Stars dominiert wird, war er nach nur einer Saison aufgrund seines außergewöhnlichen Talents, seiner Fähigkeiten und seines völligen Mangels an Arroganz der größte Star von allen. Auch schien er aus dem Nichts zu kommen, aber natürlich sind hinter der glamourösen Geschichte eines Jungen, der geboren wurde, um der König der Formel 1 zu werden, viele Jahre voll harter Arbeit und wilder Entschlossenheit verborgen.
Ich fragte einmal ein Mitglied der McLaren-Crew, ob sie deshalb so hinter ihrem neuen Jungen stünden. Unter der Bedingung, anonym zu bleiben, verriet er mir, dass dies sicherlich einer der Gründe sei, und gab mir gleichzeitig zu verstehen, was die Crew von der Fehde zwischen Lewis und seinem Teamkollegen Fernando Alonso hielt, die während seines Debüts immer wieder aufflammte: "Die Sache ist die, dass durch die Presse ging, dass Alonso behaupte, wir bevorzugten Lewis, weil er Brite sei . aber das ist Quatsch. Wir sitzen alle im selben Boot; wir sind alle McLaren. Big Ron [Ron Dennis] wollte all das nicht in seinem Team haben - wenn es etwas gab, dann dies, dass Lewis als Neuling das langsamere Auto bekam. Aber Lewis ist ein besonderes Talent - er arbeitet härter als die meisten erfahrenen Fahrer und hat den Hauch von Magie, den die meisten nicht haben. Ich beobachte ihn im Training, und es erinnert mich daran, warum ich überhaupt Teil der Formel 1 sein wollte. Die meiste Zeit kommt es einem so vor, als würde Alonso toben, als würde er mit aller Macht an seinem Titel festhalten, aber Lewis schlug ihn oft scheinbar mühelos - und sieht dabei aus, als hätte er keinen Tropfen Schweiß vergossen, immer freundlich, und die Menge liebt ihn dafür. Alonso ist ein großartiger Fahrer, ein großartiger Champion und trotz allem ein netter Kerl, aber Lewis ist etwas Besonderes. Vergiss die Sache mit dem ersten schwarzen Fahrer und das alles - er hat unabhängig davon das Zeug dazu, der beste Fahrer seiner Generation zu werden. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass ich hier dabei sein darf, um das zu erleben, und ja, sogar Big Ron hat momentan einen federnden Gang."
Den hatte er tatsächlich. Es gab sogar Anzeichen dafür, dass der Aufstieg des jungen Stars aus seinem Stall, ähnlich wie bei Fußballmanager Sir Alex Ferguson, den alten Mann des Motorsports wiederbelebt und ihn gezwungen hat, alle Pläne für einen vorzeitigen Ruhestand zu verwerfen. Als Lewis seinen ersten Grand Prix gewann, hatte der große Mann Tränen in den Augen, obwohl er später behauptete, dass es der Champagner gewesen sei, der sie ihm in die Augen trieb! Auch stimmt es, dass Dennis' Frau Lisa eine Schwäche für Lewis hat. Es heißt, sie hätte laut gejubelt, als er Alonsos Rundenzeit in den Schatten stellte und für Montreal seine erste Pole Position (mit 1:15,707 im Vergleich zu den 1:16,163 des Spaniers) erzielte.
Und in einem weiteren ergreifenden Moment, so wurde mir berichtet, sei Big Ron in einen Privatraum geeilt, nachdem Lewis Ende Juli 2007 während des Trainings auf dem Nürburgring einen Unfall hatte. Ein Servicemitarbeiter von McLaren erzählte mir, dass man habe sehen können, wie Ron seine Hände vors Gesicht schlug. Es liefen ihm Tränen übers Gesicht, als Lewis mit Sauerstoffmaske und Tropf im Arm hastig von der Rennstrecke ins Krankenhaus gebracht wurde.
Lewis Hamilton ist der Sohn eines ehemaligen britischen Eisenbahnarbeiters. Die Familie seines Vaters Anthony stammt von der Karibikinsel Grenada, und er ist der erste Formel-1-Pilot afro-karibischer Herkunft. Anthony knauserte und sparte, einmal übernahm er sogar drei Jobs, um seinem Sohn eine Chance im Rennzirkus geben zu können. Lewis hatte in seinem Vater einen großen Unterstützer. Er würdigte ihn später, als er sagte: "Ich hatte das unglaubliche Glück,...
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