Schweitzer Fachinformationen
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Favete linguis!
Carmina non prius audita
Puellam puerisque canto!
Horaz
Liebe Leserinnen und Leser,
Sie werden sofort bemerkt haben, dass der Anfang der bekannten Ode von Horaz ausgelassen ist - nämlich dieses "Odi profanum." Das ist bewusst so geschehen, weil es ein allzu arrogant formulierter Einstieg gewesen wäre, der meiner Wesensart nicht entgegenkommt.
Die zitierten Zeilen möchte ich so übersetzen: "Seid ruhig! Noch nie gehörte Lieder singe ich den Mädchen und Jungen." Warum beziehe ich dies auf meine "Lieder"?
Einige schickten mir auch gleich einen Autorenvertrag. Nur hatten die Schmeicheleien einen Haken: Für die Publikation sollte ich mehr als 500 Euro hinlegen. Deshalb nahm ich davon Abstand, auch weil ich es nicht für nötig empfunden habe, die Zahl meiner Veröffentlichungen zu vermehren.
Doch nun ist die Situation eingetreten, dass ich meine Sachen doch (!) veröffentliche - zunächst den vorliegenden Band "Tante Baby". Auf diesen werden weitere Bände folgen, unter anderem mit satirischen Texten.
Der Grund ist einfach der: Ich bin in Übung mit dem Publizieren von Büchern! Ich habe nämlich für Bücher zweier Freunde jeweils den Buchblock erstellt, umfangreiche Korrekturen durchgeführt und die Cover gestaltet. Auf Wunsch der Autoren wurden die Bücher bei "Books on Demand" publiziert:
Dazu möchte ich vorab folgendes erläutern: Es ist gewiss nicht so, dass ich mich hingesetzt und mir gesagt hätte "Jetzt schreibe ich mal zur Abwechslung eine Erzählung!" Ich glaube, das macht auch sonst kaum ein Schriftsteller (aber wer weiß?). Nein -: Ein Thema muss sich aufdrängen und wie unter Zwang seine Vollendung erforderlich machen.
Was mich angeht, kann ich nur sagen: Sämtliche Texte (außer "Tante Baby") sind aufgrund eines ganz bestimmten Anlasses entstanden. Sie mussten entstehen, sind erst spontan und skizzenhaft niedergeschrieben worden (z.B. im Bad beim Rasieren, im Bett, oder gar bei der Autofahrt) - und erst dann begann die Arbeit: das Herumfeilen an jedem Wort.
Anders ausgedrückt: Es war in jedem einzelnen Falle so, dass mir die Gegenstände resp. Stoffe gleichsam zugelaufen sind, so wie einem eine Katze oder ein Hund zu-läuft. Wenn man sich dann darauf einlässt, macht das nicht unbedingt Spaß, sondern es ist vor allem viel Arbeit damit verbunden - zumal dann, wenn man es seit eh und je gewohnt ist, auch selbstkritisch jedes Wort auf die Waagschale zu legen. So war das immer. So wird es immer sein. Und so war das auch bei der Erzählung, die ich als Titel des vorliegenden Bandes ausgewählt habe.
(a) Tante Baby (um 1992)
Aus einem Dorf in Rumänien stammend, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, im Alter von vierzehn Jahren von einem General geschwängert und verprügelt, später zur Primaballerina an der Oper in Timisoara avanciert -: "Tante Baby", wie sie genannt wurde.
Die Erzählerin vermittelt in eindrucksvoller Weise Einblicke in deren bewegtes Leben: Sie begegnete ihr zuerst, als sie noch Kind war und Tante Baby ihren Onkel heiratete.
Man erfährt nebenbei auch manches von den Lebensumständen in Rumänien: aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als 1947 die Kommunisten an die Macht gekommen waren und es 1952 eine Währungsreform gegeben hat.
Es ist dies die einzige meiner Erzählungen, die nicht auf eigene Erlebnisse zurückgeht. Denn der Stoff ist mir von der Erzählerin geliefert worden, die früher in Marburg/Lahn meine Partnerin war. Den Text habe ich auf der Basis von Tonbandaufnahmen, die ich mit ihr gemacht habe, ausgewählt und sprachlich geformt. Vieles von dem, was die Erzählerin auf Band gesprochen hat, habe ich sogar dem Wortlaut nach übernommen, weil ich die Lebhaftigkeit ihrer Schilderungen zur Geltung kommen lassen wollte.
(b) Möbliertes Zimmer gesucht (1992)
Wenn man an einem neuen Tätigkeitsort ein Zimmer sucht, ist das zunächst wenig spektakulär: Man reagiert auf eine Annonce und sucht die Adresse des Angebots.
Aber allein mit dem, was er dabei erlebt, gibt sich der Erzähler erwartungsgemäß nicht ab: Ihm gehen vielmehr während der Fahrt durch die Stadt etliche unglaubliche Erlebnisse durch den Kopf, die er mit Mitbewohnern einer Unterkunft in Dossenheim hatte, in der Nähe seiner früheren Arbeitsstelle in Heidelberg.
(c) Deutschunterricht für Spätaussiedler (1991)
Der Erzähler ist hier ein Spätaussiedler aus Rumänien, dem es an Sprachfertigkeiten des Deutschen eigentlich kaum mangelt, der aber zwecks Arbeitsaufnahme einen Deutsch-Kurs besuchen muss. Was er, der "Schwager" meiner früheren Partnerin in Marburg (der Erzählerin übrigens von "Tante Baby", mit der ich nicht verheiratet war), zu dem Deutsch-Kurs mitzuteilen hat, ist kaum zu fassen.
Als mir manch haarsträubende Vorfälle des Kurses seinerzeit zu Ohren kamen, war das natürlich sozusagen ein gefundenes Fressen für mich als Autor. Wie der Erzähler schildert, habe ich ihm in meiner Eigenschaft als Sprachwissenschaftler oft in beratender Funktion zur Seite gestanden. Aber sehen Sie selbst, was da alles auf den Tisch kommt!
(d) Die Katze ist weg (1993)
Diese Erzählung ist von mir an einem einzigen Abend in Grundzügen handschriftlich niedergelegt worden. Aber dann begann erst die eigentliche Arbeit daran. Wäre es nicht zumindest (dem Kern nach) ähnlich gewesen, käme man nicht darauf, welche Verwicklungen sich mit einer geliebten Katze ergeben können - eigentlich ein banaler Vorfall: Sie ist abends noch draußen, wo sie doch längst zurück in der Wohnung hätte sein müssen.
Da steht man dann hilflos vor dem Problem: Was tun? Aber dafür ist ja der Ich-Erzähler zuständig, dem es an Ideen nicht mangelt! Er kann in überzeugender Weise Ratschläge geben, wie man mit einer solchen Situation - und zwar ganz systematisch - fertig wird.
Ein Freund meinte zwar, dass ich gegen Ende zu weit ausgeholt habe und meine theoretischen Ambitionen zu sehr hervorträten. Aber das lasse ich nicht gelten: Phantasie darf man ja noch haben! Und vom wissenschaftliches Denken kann mich sowieso niemand abbringen - egal, um welche Textsorte es sich handelt. Im übrigen überlasse ich das Urteil darüber den potentiellen Leserinnen und Lesern.
(e) Mäuschen. Eine Affäre in zwei Akten...
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