Schweitzer Fachinformationen
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Leblos blicken ihre schönen blauen Augen in den Sonnenaufgang ...
Im Morgengrauen wird eine junge Frau tot an einem einsamen weißen Sandstrand in Palm Beach gefunden - alles deutet auf einen Ritualmord hin. Das FBI wird zu dem Fall hinzugezogen und die Agentin Tess Winnett beginnt zu ermitteln. Bald schon stellt sich heraus, dass es sich um einen Serienkiller handelt, der seine Opfer tagelang gefangen hält, vergewaltigt und auf grausame Art und Weise foltert. Als noch eine junge Frau verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wird Tess den Mörder rechtzeitig finden? Auf der Suche nach dem Killer muss sie sich auch ihren eigenen Dämonen stellen und gerät selbst in tödliche Gefahr ...
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Detective Gary Michowsky vom Palm Beach Police Department fluchte leise, während er die Tür seines Dienstwagens, einem Ford Crown Victora, aufdrückte. Er biss die Zähne zusammen und spannte die schwachen Muskeln an, als er die Füße auf den Boden stellte und versuchte, aus dem Wagen auszusteigen. Wäre er für würdig erachtet worden, einen der neuen Ford-SUVs zu bekommen, die Polizisten im ganzen Staat erhalten hatten, hätte er vermutlich weniger Probleme beim Aussteigen gehabt. Aber nein, er hatte natürlich nicht zu den Glücklichen gezählt, jedenfalls noch nicht.
Er wartete, dass sein Partner Todd Fradella zuerst ausstieg, schließlich sollte sein schmerzender Ischias nicht das Gerede im Einsatzraum bestimmen. Auf dämliche Witze von oberschlauen Detectives und neunmalklugen Streifenpolizisten, die sich auf sein Alter, seine Fähigkeit, den Job auszuüben, und die dicke Fünfzig bezogen, konnte er nämlich gut verzichten. So alt war er noch gar nicht; gerade mal neunundvierzig. Erst in einigen Monaten drohte die dicke Fünfzig. Abgesehen davon gab es selbstverständlich keinen Grund für diese Ischias-Attacke, schließlich stemmte er die Hanteln noch immer wie mit zwanzig. Dass er jeden Tag mit seinem jungen Partner Fradella verbrachte, der mit seinem schulterlangen Haar wie ein Künstler aussah und offenbar ständig irgendwelche heißen Bräute abschleppte, war da wenig hilfreich. Er hatte das Gefühl, mithalten und sich an dem Überrest der Jugend, der noch durch seine Adern rann, festklammern zu müssen.
Ein paar Tage lang würde er jetzt leiden und mit schrecklichen Schmerzen arbeiten, obwohl er alle paar Stunden Schmerztabletten einwarf. Aber er konnte sich nicht freinehmen, nicht jetzt, wo sie einen neuen Fall hatten. Der Captain hätte allein die Bitte darum nicht besonders witzig gefunden.
Fradella sprang mit beneidenswerter jugendlicher Beweglichkeit aus dem Wagen und knallte die Tür hinter sich zu. Die Schockwelle jagte einen kurzen, stechenden Schmerz durch Michowskys Rücken und rief ihm in Erinnerung, dass er die Sache ruhig angehen sollte. Er stieß ein Knurren aus, packte mit der linken Hand den Türrahmen und zog sich halb aus dem Wagen. Einige schreckliche Sekunden später war er auf dem Weg zum abgesperrten Bereich und bewegte sich mit beinahe geradem Rücken, jedoch etwas langsamer als üblich.
Der Turm der Strandwache war bereits von gelben Polizeiband eingezäunt, das an im Sand steckenden Stäben befestigt war. Die Beamten, die als Erstes am Tatort gewesen waren, hatten sich beeilt und diesen rasch gesichert. Michowsky blieb zögernd am Absperrband stehen. Sich darunter durchzubewegen, wie er es normalerweise tat, stand außer Frage. Er beschloss, außen herumzugehen, da er bemerkt hatte, dass das Band nicht bis hinunter zum Wasser reichte, und tat das so schnell, wie er nur konnte. Als der Van des Rechtsmediziners vorfuhr und halb mit den Reifen im weichen Sand stecken blieb, hatte er die andere Seite gerade erreicht.
Michowsky näherte sich dem Turm und konnte das Opfer nun deutlich erkennen. Es lief ihm kalt den Rücken herunter. Die Tote war in einer seltsamen und erschreckenden Pose dort platziert worden. Sie sah beinahe lebendig aus. Nackt und leicht vorgebeugt kniete sie auf dem Sand, hielt den Rücken jedoch gerade und den Kopf aufrecht. Selbst im Tod war sie wunderschön. Er schüttelte verbittert den Kopf. Manchmal machte ihn sein Job krank und bewirkte, dass ihn das Leben und die menschlichen Monster anekelten.
»Was haben wir?«, erkundigte er sich, ohne näher an die Leiche heranzutreten.
Ein uniformierter Beamter trat mit Notizbuch in der Hand näher.
»Der Anruf kam um 6.48 Uhr. Die beide Kids da drüben haben sie gefunden.« Er deutete auf einen Jungen und ein Mädchen, die neben dem abgesperrten Bereich im Sand saßen, und das so eng beieinander, dass sich ihre Schultern berührten. Das Mädchen weinte lautlos. »Carl Colluga, sechzehn, und Kristen Bowers, ebenfalls sechzehn. Sehen Sie die Stelle da vorn, die mit Beweismarker sieben markiert ist? Das Mädchen hat sich dort übergeben. Mehrmals. Sie war ganz schön durcheinander.«
»Verstehe. Wurden die Eltern schon informiert?«
»Ja«, bestätigte der Streifenpolizist. »Sie sind auf dem Weg.«
»Was haben die Kids gesagt?«, wollte Fradella wissen.
»Sie sagten, sie wären hergekommen, um sich den Sonnenaufgang anzusehen, und hätten die Leiche da gefunden. Mehr nicht.«
»Den Sonnenaufgang, ja?« Michowsky schnaubte.
»Ja .« Der Officer lachte auf. »Die beiden hatten ein ziemlich aufregendes Date.«
»Gibt es irgendwelche interessanten Hintergrundinformationen über die beiden?« Michowsky lehnte sich an einen der Holzpfeiler des Turms.
»Gut situierte Familien, keine Vorstrafen, alles sauber. Sie haben sich rausgeschlichen und werden vermutlich Ärger kriegen, sobald ihre Eltern hier eintreffen.«
»Das kann ich mir vorstellen. Was ist mit ihr?«, fragte Michowsky und deutete auf die Leiche. »Kennen wir ihre Identität?«
»Bisher nicht.«
Langsam näherte er sich der Leiche, betrachtete sie genau und nahm alle Details in sich auf.
»Die Fußabdrücke brauchen wir wohl nicht zu sichern«, murmelte Michowsky und betrachtete den von Abdrücken übersäten Sand. Innerhalb weniger Sekunden hatte die Meeresbrise Sand hin und her geweht und alles verändert. Die Natur war die perfekte forensische Gegenmaßnahme und zerfraß und veränderte alle Beweise. »Das wäre sinnlos. Der Mistkerl ist clever . Hier werden wir keine Beweise finden. Die Leiche wurde hier ohnehin nur abgelegt. Nirgendwo ist Blut. Aber wir werden sicherheitshalber auch unter der Leiche graben und etwas von dem Sand mitnehmen.«
Dann murmelte er: »ah .«, und deutete auf die Hände der Toten.
»Ja«, stimmte Fradella ihm zu. »Ich habe es auch nicht auf den ersten Blick gesehen.«
Die Hände der toten Frau waren mit einer dünnen, durchsichtigen Angelschnur gefesselt, die so gut wie unsichtbar war und ihre Handflächen in dieser Gebetshaltung hielt. Von dieser Schnur führte eine weitere nach oben und war an dem Holzpfahl befestigt, wodurch sichergestellt worden war, dass sie in dieser Position blieb. Der Mörder hatte das genau inszeniert.
Michowsky zog sich einen Handschuh über und berührte die Angelschnur. Sie war stramm gespannt und gab nicht nach. Er drückte etwas fester dagegen, aber die Hände bewegten sich noch immer nicht. Etwas anderes schien sie daran zu hindern.
»Da muss noch etwas anderes sein«, sagte Michowsky und kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, ob die Leiche noch an anderen Stellen gefesselt war. »Überprüfen Sie den Kopf. Das ist keine natürliche Position.«
»Ich fasse die Leiche nicht an, solange Doc Rizza nicht hier ist«, erwiderte Fradella.
»Kluge Entscheidung«, sagte Doc Rizza, der soeben hinter dem gelben Absperrband auftauchte. Er trat näher, dicht gefolgt von seinen beiden Assistenten, die die übliche Ausrüstung mit sich führten. »Wir stellen alles hier auf«, fügte er hinzu und deutete auf eine Stelle in der Nähe des Turms.
Sein erster Assistent, ein junger Mann namens AJ, stellte die Trage ab, holte einen Leichensack hervor und zog den Reißverschluss auf. Danach öffnete er einen Koffer und reichte Doc Rizza ein Thermometer.
Der Rechtsmediziner nahm es entgegen, ohne den Blick von der jungen Frau abzuwenden. Mit der behandschuhten Hand untersuchte er sanft ihre Fingerspitzen und bat den Kriminaltechniker Javier Perez mit einer Geste, näher zu treten und ihre Fingerabdrücke zu scannen. Danach zog er einige Strähnen ihres langen blonden Haars zur Seite und enthüllte eine tiefe Schnittwunde auf der linken Halsseite.
Michowsky sah Doc Rizza gern bei der Arbeit zu. Der Mann war noch von der alten Schule, respektvoll und gründlich; er ließ sich Zeit und beschäftigte sich nicht ständig zwanghaft mit Statistiken, Zahlen und Berichten, sondern war vertrauenswürdig und sorgsam.
»Ich kann Ihnen eine vorläufige Todesursache nennen«, erklärte Doc Rizza.
»Schießen Sie los.« Michowsky hatte Stift und Notizblock gezückt.
»Ich tippe auf Ausbluten aufgrund einer Gewalteinwirkung am Hals mit einem spitzen Objekt. Vorerst jedenfalls. Sie kennen die Regel: Zitieren Sie mich erst, wenn ich meinen Bericht fertiggestellt habe.«
»Was ist mit der Mordwaffe? Irgendwelche Hinweise?«
»Dazu muss ich erst Abdrücke nehmen . Vermutlich ein Skalpell. Keine Anzeichen dafür, dass der Täter gezögert hat. Das hat er schon öfter getan.«
Doc Rizza fuhr sich mit der behandschuhten Hand durch sein dünner werdendes Haar und wischte sich den Schweiß von der glänzenden Kopfhaut. Dann hielt er inne und starrte seine Hand kurz an. »Schlau . wirklich sehr schlau .«, murmelte er. Er zog sich den kontaminierten Handschuh aus, warf ihn in den Müllbeutel und streifte sich einen neuen sterilen über.
»Sie ist nicht im System«, sagte Javier, legte den Fingerabdruckscanner weg und griff nach der hochauflösenden Kamera. »Ich fange mit den Fotos an.«
»Noch nicht«, hielt Doc Rizza ihn auf. »Geben Sie uns noch eine Minute.« Er suchte nach weiteren Angelschnüren und fand noch mehrere. Sie waren im Zwielicht unter dem Turm nur schwer zu entdecken.
Ihr Kopf wurde durch eine Schnur, die unter ihrem Kinn entlangführte, und eine weitere, die man ihr um die Stirn gewickelt und im Haar verborgen hatte, in der Position gehalten. Ihre Schultern waren ebenfalls umwickelt, und die Schnüre hatte man unter gut platzierten...
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