Schweitzer Fachinformationen
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Es gibt mehr als 467 Ostfriesenkrimis und 68 Ermittler - hier kommt die neue Nummer Eins!
Die neue Serie von Nummer 1-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf ab Juni im Buchhandel
Er ist ein Mann mit Prinzipien. Und er scheut vor Mord nicht zurück. Sie ist eine Frau mit Hintergrund. Und äußerst schlagfertig. Gemeinsam spielen sie nicht nur Golf!
Ein dreizehnjähriger Schüler ist tot. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde gerade freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Und weil sich viele Zeugen nicht mehr erinnern konnten. Weil die Polizei Fehler beging. Also konnte der, den sie auch den Holländer nennen, das Gerichtsgebäude als freier Mann verlassen. Das lasse ich ihm nicht durchgehen, denkt sich Dr. Bernhard Sommerfeldt. Ich werde ihm einen Besuch abstatten müssen. Und seine zukünftige Ehefrau ahnt, dass es mit dem beschaulichen Leben in Ostfriesland so schnell nichts werden wird.
Das neue Dream-Team in der Spannung - Sie sind ein mörderisches Paar und haben sich ein großes Versprechen gegeben!
Dr. Bernhard Sommerfeldt hatte eine gefälschte Heiratsurkunde besorgt und ein in Leder gebundenes Stammbuch. Er hieß darin Ernest Simmel, und sie war eine geborene Winterberg. Doch Frauke bestand auf einer romantischen Hochzeit. Am besten eine Trauung auf einer Insel in einem Leuchtturm. Sie wollte einen echten Standesbeamten für den Neuanfang.
Er sah ihre Enttäuschung, als sie im Stammbuch blätterte. Er hatte als gemeinsamen Familiennamen Simmel eintragen lassen, war aber sofort bereit, ihren neuen Namen anzunehmen, der natürlich genauso unecht war wie seiner.
Er hatte seinen Namen so oft im Leben gewechselt, es spielte keine Rolle mehr für ihn, wie er hieß. Wichtig war nur, dass er ihn sich merken konnte und nicht im Hotel mit einem Namen unterschrieb, der nicht im Ausweis stand.
Doch darum ging es ihr nicht. Namen waren auch für sie nur wie Bilderrahmen, die man wechseln konnte. Hauptsache, das Gemälde darin war echt.
Sie schmollte: »Ich war jahrelang Miet-Ehefrau für zig verschiedene Typen. Die meisten waren verheiratet und brauchten mich nur für den Urlaub, die Geschäftsreise oder als Übergang zwischen zwei Ehen .«
»Aber du warst doch auch mal richtig verheiratet.«
»Ja, mit einem Riesenarsch. Erinnere mich bitte nicht an den.«
Sie hob den rechten Arm und schlug dann mit der flachen Hand demonstrativ auf den Frühstückstisch. Die Teekanne hüpfte auf dem Stövchen. Die Tassen klirrten auf den Untertellern. Ostfriesische Rose. Ihr Lieblingsservice.
Die Möwe auf der Balkonbrüstung glaubte, der Wutanfall gelte ihr. Sie flatterte erschrocken weg.
Sommerfeldt biss in den Rosinenstuten und kaute langsam, um Zeit zu gewinnen.
Sie sagte trotzig: »Ich will eine richtige Hochzeit! Ein weißes Kleid! Einen Bräutigam, der mich über die Schwelle trägt und .«
»Aber«, wandte er ein, »das bedeutet, wir müssen Papiere beim Standesamt vorlegen. Abschriften aus Geburtsregistern, aus dem Personenstandsbuch, und wenn du auch noch kirchlich heiraten willst .«
Da lag wenig Zweifel in seiner Stimme. Es war mehr Spott, als könne das ja überhaupt nicht sein. »Dann bräuchten wir auch noch Tauf-, Firmungs- oder Konfirmationsbescheinigungen«, lachte er. »Außerdem Bestätigungen, dass wir ledig sind, und irgendein Geistlicher muss uns das alles auch noch glauben. Dazu kommt .«
Sie unterbrach seinen Redeschwall: »Natürlich will ich kirchlich heiraten.«
Er war baff. »Ich bin ein Serienkiller und du .« Er sprach es vorsichtshalber nicht aus.
»Na und? Träumen wir deswegen nicht vom Glück? Sollen wir immer nur finster gucken und keine Sehnsüchte mehr haben?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schob ihr Kinn vor: »Ich will eine Leuchtturmhochzeit. Nimm mich richtig oder gar nicht!«
Er gab zu bedenken: »Wir bräuchten dann auch Trauzeugen.«
»Und wenn schon. Haben wir keine Freunde?«
»An wen denkst du da?«
»Es müssen ja keine Gangster sein, die in deiner Klinik einen Drogenentzug gemacht haben oder denen du eine Schusswunde genäht hast.«
»Sondern?«
»Ich dachte eher so an ganz seriöse Leute.«
»Seriöse?« Er sprach das Wort aus, als suche sie dreibeinige Zyklopen.
»Ja, halt normale Menschen.«
Er guckte nur.
»Menschen wie dich und mich«, erklärte sie.
Er lachte: »Wir sind nicht seriös und auch nicht normal. Überhaupt ist mir schon das Wort suspekt.« Er verzog den Mund und sprach es angewidert aus: »Normal . Wen meinst du damit? Rupert?«
Jetzt hatte er sie erwischt.
»Du schlägst ausgerechnet einen Kommissar vor, dessen Miet-Ehefrau ich war?«
Sommerfeldt schüttelte den Kopf. »Du warst nicht die Ehefrau des Kommissars, sondern des Gangsterbosses, den er gespielt hat. Frederico Müller-Gonzáles.«
Sie winkte ab. »Kalter Kaffee.« Nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens gestand sie: »Ich war mal richtig verknallt in ihn . glaub ich . bevor ich dich kennengelernt habe.«
Er nippte am Tee und goss nach. Die Möwe beäugte den Frühstückstisch jetzt von der Dachrinne aus. Da lagen noch frische Brötchen im Korb und Käse aus der Krummhörn.
Sommerfeldt erinnerte sie daran: »Er hat mich als Kommissar gejagt.«
Sie wehrte ab: »Ach was, hör doch auf! Ihr seid Best Buddys.«
Sie guckte zum Himmel, als müsse sie Gott oder zumindest einen Engel sprechen. »Der Serienkiller und der Hauptkommissar! Was für ein Dreamteam.«
Die Möwe fühlte sich gemeint und verstand Fraukes Worte wohl als Einladung. Sie setzte zum Sturzflug auf den Frühstückstisch an. Sommerfeldt sprang auf und fuchtelte mit den Armen überm Tisch herum. Federn flogen durch die Luft. Die Teekanne fiel vom Stövchen. Die Möwe stahl ein Brötchen und floh in Richtung Deich.
Sommerfeldt sah ihr nach, als wäre er am liebsten hinterhergeflogen.
Solch kleine Widrigkeiten des Küstenlebens nahm Sommerfeldt gelassen hin. Er saugte mit einem Handtuch die Teepfütze vom Holztisch auf und schmunzelte.
»Geht's uns nicht gut?!«
»Schlechten Menschen, sagte meine Mutter oft«, antwortete Frauke, »geht es immer gut.«
Sommerfeldt tat beeindruckt und wrang das Handtuch über dem Balkon aus. Der Tee tropfte auf das Dach des dunkelblauen Bentleys, der unten parkte.
Frauke fügte nachdenklich hinzu: »Und der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Das war auch so ein Spruch von ihr.« Sie lachte. »Ich habe mir das als Kind immer bildlich vorgestellt.«
»Deine Mutter war eine kluge Frau.« Sommerfeldt deutete auf das Haus und das Anwesen drumherum: »Ich bin ein schlechter Mensch, und es geht mir wahrlich gut. Ich bin Leiter dieser Privatklinik hinterm Deich. Ich habe«, er zeigte auf sie, »eine bezaubernde Frau. Und ich wohne im Weltnaturerbe.«
Sie schüttelte den Kopf. »Du«, sagte sie und strahlte ihn an, »bist kein schlechter Mensch! Du bist der beste Mensch, den ich kenne.«
»Deshalb muss ich ja auch unter falschem Namen hier leben. Ich werde auf drei Kontinenten gesucht.« Er berührte sein Kinn. »Und ohne die Gesichts-OP könnte ich mich nicht frei bewegen .«
»Ja, gut«, gab sie zu, »du hast ein paar echt miesen Typen zu einem Rendezvous mit ihrem Schöpfer verholfen .«
»Genau genommen, meine Kirschblüte, war das nicht ganz legal.«
Sie küsste ihn. »Aber dafür liebe ich dich.«
Er sah ihr in die Augen und ging vor ihr auf die Knie.
»Wird das jetzt ein richtiger Heiratsantrag?«
»Ja, denkst du, ich will den Boden wischen?«
Sie freute sich: »Nein, ich glaube, du willst nur mit mir ins Bett.«
Er guckte, als müsse er darüber nachdenken, und sagte dann sehr bedächtig: »Nein. Was denkst du von mir? Meinetwegen können wir auch den Küchentisch nehmen oder den Schaffellteppich vor dem Kamin.«
Die Möwe war mit zwei Freunden zurückgekehrt. Sie witterten ihre Chance und formierten sich zu einem Angriff. Der Käse aus der Krummhörn duftete im Nordwestwind einfach zu gut, und knutschende Pärchen waren leicht auszutricksen. Dieses Wissen wurde von Möwengeneration zu Möwengeneration weitergegeben.
»Man kann heutzutage auch schon ohne Trauzeugen heiraten, glaube ich. Aber das will ich nicht. Es fühlt sich falsch an. Ich will raus aus der Anonymität und es am besten vor der ganzen Welt bekennen: Ja, ich liebe diesen Mann und will mit ihm zusammenbleiben!«
»Ich fühle mich geehrt, Schönste«, sagte er. Weiter kam er nicht. Die Möwen griffen an.
Sie hatten zwar noch keinen Termin für die Trauung festgelegt, aber Frauke war bereits mit Monika Tapper verabredet, um die Hochzeitstorte zu besprechen. Für sie war das wichtig. Alles sollte passen.
Für Dr. Bernhard Sommerfeldt benahm sie sich wie ein Teenager. Sie holte da etwas nach, das sie lange vermisst hatte. Er wäre auch gern mit zu ten Cate gegangen, obwohl er sich kaum vorstellen konnte, viel zur Planung einer Hochzeitstorte beitragen zu können. Aber es ging nicht. Er hatte dringende Termine.
In der Klinik hatte er geschickt dafür gesorgt, dass er nicht für jeden Kleinkram zuständig war. Der Laden lief auch gut ohne ihn. Fast reibungslos. Mit Schwarzgeld als Schmiermittel. Nirgendwo wurde das Pflegepersonal besser bezahlt als hier. Es gab offizielle Gehälter am oberen Rand der Tarifverträge. Dazu dann monatliche Bargeldzahlungen, meist zwei- bis dreitausend Euro, in einem Briefumschlag - natürlich steuerfrei. Das Ganze wurde Treueprämie genannt. Von der Putzkolonne bis zu den Security-Leuten profitierten alle davon.
Es hatte sich herumgesprochen, dass Ärzte in der Klinik hinterm Deich fürstlich entlohnt werden wurden. Dr. Sibylle Birk, Spezialistin für Plastische-Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, die er unbedingt in seinem Team haben wollte, weil sie ihn mit Erfolg operiert hatte, gehörte nun auch endlich dazu. Sie war durch einen Vermögensberater in Schwierigkeiten geraten, der wohl mehr sein Vermögen im Sinn gehabt hatte als ihres. Das Finanzamt verlangte das Geld von ihr zurück, mit dem ihr Berater durchgebrannt war.
Dr. Sommerfeldt rettete sie mit zwei Millionen und einer zusätzlichen Bürgschaft. Jetzt arbeitete sie für ihn, die Asche ihres Vermögensberaters war in der Nordsee verstreut worden.
Sommerfeldt hatte ein Gespür für hoch qualifizierte Fachleute, die dringend Hilfe brauchten. Zu seinen besten Mitarbeitern zählten ein koksender Zahnarzt und ein spielsüchtiger Facharzt für Hämatologie und Onkologie.
»Warum willst du nicht mit? Es...
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