Schweitzer Fachinformationen
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Hier schlägt das historische Herz der Stadt: Schmale Gassen mit Kaufmanns- und Gildehäusern tragen zum nostalgischen Flair der Altstadt bei, auch das stattliche Königliche Schloss und die Storkyrkan St. Nikolai, die Krönungskirche, sind im Stadtkern beheimatet.
Auf der kleinen Insel Stadsholmen, im Herzen der schwedischen Hauptstadt, wurde Stockholm vor ungefähr 750 Jahren gegründet. Im 13. Jh. stand in der jetzigen Gamla Stan (Altstadt), genau an der Stelle, wo heute das Schloss König Carl Gustafs aufragt, eine wehrhafte Burg mit einem hohen Turm. Diese überwachte die einzige damals existierende Verbindung zwischen der Ostsee und dem See Mälaren, die sowohl für den Handel als auch für die Verteidigung der wichtigen Mälarregion (mit Schwedens ältester Stadt Sigtuna) von unschätzbarer Bedeutung war.
Aus diesem Grunde siedelten sich hier auch die deutschen Hansekaufleute an, die ganz wesentlich zum Wachstum und Wohlstand der Stadt Stockholm beigetragen haben. Von ihrem großen Einfluss zeugt heute noch die deutsche Kirche, in der immer sonntags um 11 Uhr auf Deutsch gepredigt wird. Die engste Gasse Gamla Stans und somit auch Stockholms, Mårten Trotzigs Gränd, ist nach einem deutschen Kaufmann benannt, der sich hier 1581 niederließ. Viele Mauerreste, Gassennamen, Portale, schmiedeeiserne Maueranker und Gräber erinnern noch an die Gamla Stan des Mittelalters. Bestens dokumentiert wird diese Zeit auch im Mittelaltermuseum auf dem der Altstadt zugehörigen Inselchen Helgeandsholmen.
Wo noch im Mittelalter die Koggen in leichter Brise schaukelten, stehen heute stattliche Kaufmannshäuser auf zum Teil aufgeschüttetem, nachgiebigem Meeresgrund. Manche der prächtigen Fassaden, die den östlichen Kai säumen, dürfen sich daher ihrem Alter gemäß ein wenig zurücklehnen.
Die heute sichtbare Bebauung der Altstadt stammt vornehmlich aus dem 17. und 18. Jh., denn Regierungsmacht und Verwaltung konzentrierten sich damals auf dieses Viertel. Der 1653 errichtete Palast des Adeligen Axel Oxenstierna und die am Stortorget gelegene Börse von 1778, in dem heute die von Gustav III. 1786 gegründete Schwedische Akademie residiert, sind repräsentative Beispiele.
Die kleine Insel Riddarholmen mit der imposanten Riddarholmskyrka liegt westlich der Gamla Stan und beherbergt heute vor allem Einrichtungen der schwedischen Justiz.
© Shutterstock.com: A. Antanovich
Blick auf die kleine Insel Riddarholmen
Übersichtskarte | Detailkarte | Online-Karte
Das imposante eckige Schloss beherrscht das Norrmalm zugewandte nordöstliche Ende von Gamla Stan. Es ist relativ gut zugänglich, da das Königspaar auf Drottningholm residiert. Um 1180 entstand auf dem höchsten Punkt von Stadsholmen ein Kastell, aus dem später das Schloss Tre Kronor (benannt nach den drei Kronen im schwedischen Reichswappen) hervorging. Über das Leben im Alten Schloss informiert das Museum Tre Kronor. Erst mit Gustav Vasa wurde das Schloss im 16. Jh. ständige Residenz des Königs und Stockholm Hauptstadt von Schweden. Ende des 17. Jh. wurde von Nicodemus Tessin d.Ä., einem Festungsarchitekten aus Stralsund im damals schwedischen Vorpommern, der nördliche Flügel des Schlosses errichtet. Einige Jahre später, am 7. Mai 1697, legte ein Feuer das übrige mittelalterliche Schloss in Schutt und Asche. Es wurde nach Plänen von Nicodemus Tessin d.J. wieder aufgebaut, jedoch erst 1754 fertiggestellt. Der Nordflügel ist im französischen Barock des späten 17. Jh. eingerichtet, das übrige Schloss im Rokokostil. Die Westfassade zum Slottsbacken (Schlosshügel) hin ist mit den Statuen berühmter Schweden wie dem Schlossarchitekten Nicodemus Tessin d.J. geschmückt. Auf der Südseite liegt der halbkreisförmige äußere Schlosshof, auf dem die Wachablösung stattfindet. Der Wachdienst wird u.a. von den Dragonern der Königlichen Leibgarde (hellblaue Uniformen, glänzende Pickelhauben) und von der Svea Livgarde (dunkelblaue Uniformen, gelbe Kragen, Helme mit Federbusch) von 1521 versehen.
© laif: M. Sasse
Den Anblick der Königlichen Leibgarde mit ihren blank polierten Pickelhauben gibt es täglich bei der Wachablösung vor dem Stadtschloss um 12 Uhr.
Die Repräsentationsräume sind über den Slottsbacken zu erreichen. Zu sehen sind u.a. die Galerie Karl XI. im Nordflügel, in dem das Königspaar seine Galadiners gibt, die Bernadotte-Räume, in denen zuletzt König Oskar II. (Regierungszeit 1872-1907) und Königin Sofia wohnten, diverse Gästezimmer und Paradeschlafgemächer sowie der Ballsaal Vita Havet (Weißes Meer) - allerdings nur ein Bruchteil der 608 Räume des Schlosses. Ebenfalls besichtigt werden kann der 1755 eingeweihte Reichssaal, in dem die Reichsstände tagten. Der silberne Thronsessel, eine Augsburger Arbeit von 1650, war ein Geschenk an Königin Christina. Die Schlosskirche (nicht zu verwechseln mit der Storkyrkan!), die oft für Konzerte genutzt wird und in der sonntags um 11 Uhr ein Gottesdienst stattfindet, wurde 1754 geweiht. Sie wurde weitgehend von französischen Künstlern gestaltet. Die Gemeindemitglieder sind die Königsfamilie und die Angestellten des Hofes sowie deren Angehörige. In der Schlosskirche wurden die drei Kinder des Königspaares sowie Estelle und Oscar, die Kinder von Kronprinzessin Victoria, getauft. Im Antikmuseum Gustav III. wird eine Sammlung teilweise antiker Skulpturen gezeigt. In den Kellergewölben befindet sich die Skattkammaren (Schatzkammer) mit den Reichsinsignien und vielen anderen Kostbarkeiten. Da das Schloss häufig für Empfänge genutzt wird, kommt es vor, dass einzelne Museen oder Repräsentationsräume zeitweilig geschlossen sind.
Gamla Stan | Slottsbacken 1 | U-Bahn: Gamla Stan | www.kungahuset.se | Okt.-April tgl. 10-16, Mai-Sept. tgl. 10-17 Uhr
Detailkarte
Ob mit Musik oder auch zu Pferd, die tägliche Wachablösung um 12.15 Uhr ist für Besucher und Einheimische gleichermaßen ein unvergessliches Erlebnis und kostet noch nicht einmal Eintritt. Mehrmals wöchentlich wird vorher noch vom Armémuseum oder Mynttorget zum äußeren Schlosshof marschiert.
Eine unscheinbare Tür in der südöstlichen Schlossfassade führt in eines der faszinierendsten Museen Stockholms. Hautnah dürfen Sie in der Rüstkammer den königlichen Hoheiten vom 16. Jh. bis heute auf den Leib rücken. Im ältesten Museum Schwedens ist praktisch jedes Ausstellungsstück ein Highlight: Hier können Sie sich nicht nur das Kostüm Gustavs III. ansehen, das er trug, als er während eines Maskenballs erdolcht wurde, sondern auch die Maske, hinter der sich sein Mörder Johan Jacob Anckarsröm versteckte! Hauptattraktion ist das Hochzeitskleid der Königin Sofia Magdalena (1766). Die Breite des silberdurchwirkten Prunkstücks übersteigt die Länge, und es verfügt über eine 3 m lange Schleppe. 1632 stießen die Truppen Albrecht von Wallensteins und des Löwen aus dem Norden, Gustav II. Adolf, in der Schlacht bei Lützen aufeinander. Gustav II. Adolf überlebte nicht, sein Wams mit dem Schussloch aber schon. Zu bewundern ist auch sein Pferd Streiff (ausgestopft), auf dem er saß, als ihn der tödliche Schuss ereilte. Die Besucher nehmen hier aber nicht nur an historischen Höhepunkten teil: Königin Desirées Nachtmütze und die letzte Stickarbeit (!) Gustavs V. beispielsweise zeigen auch alltäglichere Seiten der Monarchen.
Slottsbacken 3 | U-Bahn: Gamla Stan | www.livrustkammaren.se | Jan.-April, Sept.-Dez. Di-So 11-17, Do 11-20, Mai-Juni Di-So 11-17, Juli-Aug. Di-So 10-18 Uhr
Die »große Kirche«, die auf das 14. Jh. zurückgeht, hat mehrfache Umbauten mitgemacht. Um 1740 erhielt das gotische Bauwerk eine Barockfassade, um besser mit dem neu erbauten Schloss zu harmonieren. Im nördlichen Seitenschiff steht die Holzskulptur des hl. Georg mit dem Drachen (1489), die von Reichsverweser Sten Sture d.Ä. und seiner Frau Ingeborg Åkesdotter Tott bei dem Lübecker Bildschnitzer Bernt Notke in Auftrag gegeben wurde, um an die Niederlage des dänischen Königs Christian 1471 am Brunkebergåsen (heute etwa Kungsgatan) zu erinnern. Sie ist ein wichtiges Symbol für Schwedens Kampf, eine unabhängige Nation zu werden. Vom 66 m hohen Kirchturm bietet sich eine einzigartige Aussicht über Altstadt, Riddarfjärden und Schloss. In Momenten nationaler Trauer wie beispielsweise nach der Ermordung der Außenministerin Anna Lindh (2003) oder dem Untergang der Ostseefähre »Estonia« (1994) ist die Storkyrkan ein wichtiger Versammlungsort für viele Schweden/Stockholmer.
Gamla Stan | Slottsbacken | U-Bahn: Gamla Stan | Mai, Sept. tgl. 9-17, Juni-Aug. tgl. 9-18, Okt.-April tgl....
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