Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Praktische "Hands-on"-Empfehlungen für sicheres Handeln
Optimieren Sie Ihre persönliche perioperative Patientenversorgung in Anästhesie und Intensivmedizin und erhöhen Sie die Sicherheit Ihrer Patientinnen und Patienten.
Vor jeder Anästhesie ergeben sich für den Anästhesisten viele Fragen: Welche Besonderheiten muss ich bei diesem Eingriff und dieser Patientengruppe beachten? Welche Medikamente benötige ich? Welche Komplikationen sind möglich?
Die Antworten finden Sie in diesem kompakten Buch, in dem alle Arbeitsabläufe und Schnittstellen handlungs-, problem- und zielorientiert dargestellt sind. Gezielt nachschlagen, schnell finden und von der jahrelangen klinischen Erfahrung der Autoren profitieren.
Das Konzept:
Der Inhalt:
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
Timur Puschmann
Besonderheiten
Basisinfos
Kardiologie/ICU (Intensive Care Unit)
ggf. NIV (nicht invasiven Beatmung)
Material
PVK (periphere Venenverweilkanüle) 2-mal 16 G
12-Kanal-EKG
ggf. TTE (transthorakale Echokardiografie)/TEE (transösophageale Echokardiografie)
ggf. arterielle Kanüle
ggf. ZVK (zentraler Venenkatheter) dreilumig
Medikamente
Sauerstoff
balancierte Vollelektrolytlösung, z.B. Jonosteril 500ml
PVK 2-mal: 1,8mm (16 G) (beidseitig)
ggf. arterielle Kanüle in Lokalanästhesie (20 G, A. radialis links)
Defibrillator in Bereitschaft
ggf. ZVK dreilumig V. jugularis interna rechts
ggf. Druckmessung arteriell
ggf. TTE und TEE
ggf. NIV
ggf. Sauerstoff
ASS (Acetylsalicylsäure) 75-250mg i.v.
Heparin 5000 I.E.
Morphin 10mg
Nitroglycerin, 1 Kaps. (0,8mg) oder 2 Hübe (0,8mg) sublingual, Perfusor 1-5mg/h i.v.
ggf. Metoprolol (5mg/5ml)
ggf. Ticagrelor/Prasugrel/Clopidogrel nach Rücksprache Kardiologie
ggf. Atropin 0,5mg
Noradrenalin 10ml (4µg/ml)
Noradrenalin-Perfusor mit 0,2mg/50ml (0,004mg/ml)
Das akute Koronarsyndrom (ACS) umfasst verschiedene klinische Syndrome, die Teil des gleichen Krankheitsprozesses sind. Auslöser ist die Ruptur eines atheromatösen Plaques in einer der Koronararterien. Es kommt zu Einblutung, Kontraktion der glatten Gefäßmuskulatur und Thrombusbildung an der Plaqueoberfläche.
All diese Prozesse führen zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss des Lumens. Das Ausmaß der folgenden Minderperfusion bestimmt die klinische Präsentation des daraus resultierenden ACS.
Das ACS umfasst die instabile Angina pectoris (IAP), den Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) und den ST-Hebungsinfarkt (STEMI):
IAP: belastungsunabhängige pektanginöse Beschwerden oder Belastungsangina, die über mehrere Tage mit steigender Häufigkeit und/oder zunehmend nach geringer Belastung verspürt wird (Crescendo-Angina), manchmal EKG-Veränderungen, i.d.R. Herzenzyme normal
NSTEMI: instabile Angina pectoris, unspezifische EKG-Veränderungen (ST-Streckensenkung, T-Negativierung, aber auch normales EKG möglich), Anstieg der Herzenzyme (Ausmaß der Freisetzung von Herzmuskelenzymen spiegelt Ausmaß der Herzmuskelschädigung wieder)
STEMI: akut auftretende pektanginöse Beschwerden, EKG: ST-Hebungen oder neu auftretender Linksschenkelblock (LSB), Anstieg der Herzenzyme als Ausdruck eines akuten transmuralen Herzinfarkts
Anamnese:
Alter
Begleiterkrankungen
kardiale Risikofaktoren
Angina pectoris: Vorwiegend retrosternal lokalisierte Schmerzen mit möglicher Ausstrahlung in den Hals, den Unterkiefer, die Schulterregion und den Arm links (Cave: ältere Personen, Diabetiker, Frauen oder perioperative Patienten zeigen oft nur geringe pektanginöse Beschwerden)
Schwächegefühl
Angst
vegetative Begleitsymptomatik
Symptome einer Linksherzinsuffizienz
Klinische Untersuchung (Differenzialdiagnose Aortendissektion):
TTE mit suprasternal langer Achse des Aortenbogens
Auskultation Lunge und Herz
Blutdruckmessung an beiden Armen
12-Kanal-EKG:
Grundlage für Einschätzung des Risikos, der Lokalisation und des Ausmaßes der Myokardschädigung, des Alters des Infarkts und der Planung der Behandlung
STEMI, Stadium 1: frischer Infarkt (akutes Stadium)
typische ST-Streckenhebung (ST-Strecke geht unmittelbar vom absteigenden R ab und verschmilzt mit T-Zacke zu einer Plateau-/Kuppelform)
V2 und V3 =0,35mV bei Männern unter 40 Jahren
V2 und V3 =0,2mV bei Männern über 40 Jahren
V2 und V3 =0,15mV bei Frauen
übrige Ableitungen =0,1mV
jeweils in 2 zusammenhängenden Ableitungen
atypische Veränderungen bei neu aufgetretenem Linksschenkelblock
STEMI, Stadium 2: Zwischenstadium
Abnahme der der ST-Hebung
R-Reduktion bzw. R-Verlust
Ausbildung eines QS-Komplexes oder einer breiten, tiefen Q-Zacke (pathologisches Q)
Ausbildung einer terminal negativen T-Zacke
STEMI, Stadium 3: alter Infarkt (chronisches Stadium)
fortbestehendes terminales T
tiefes Q bleibt meist bestehen
transthorakale Echokardiografie zum Ausschluss von regionalen Wandbewegungsstörungen
Vorsicht
Ein neu auftretender Linksschenkelblock mit kardialer Symptomatik gilt bis zum Beweis des Gegenteils als STEMI und gehört unverzüglich in kardiologische Behandlung.
NSTEMI:
persistierende oder dynamische ST-Streckensenkungen
T-Wellen-Abnormalitäten
auch unauffällige bzw. unspezifische EKG-Befunde
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