Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Herzerwärmend und romantisch: Die perfekte Lektüre für die Vorweihnachtszeit
Was kann es Schlimmeres geben als Weihnachten? Nicht viel, glaubt Laura und fährt deswegen zur Adventszeit immer weit, weit weg von dem ganzen rührseligen Tamtam. Aber dieses Jahr wird alles anders: Sie muss ihre Mutter vertreten, die auf der verschneiten Schwäbischen Alb ein Café führt. Umgeben von Lebkuchen, Mistelzweigen und Pulverschnee wird Laura plötzlich doch warm ums Herz. Allerdings könnte das auch an Niklas liegen, dem ortsansässigen Hotelier mit einer Schwäche für Weihnachten - und für Laura ...
Mit leckeren weihnachtlichen Rezepten!
Alle Romane dieser Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Wir haben die Geschichten sorgsam für dich ausgewählt, damit sie dir an kalten Wintertagen das Herz erwärmen und dich beim Lesen in Weihnachtsstimmung versetzen.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
10. Dezember 1997
Schwungvoll drehte Laura sich vor dem großen Garderobenspiegel im Kreis und sah bewundernd zu, wie der weite Rock um ihre Beine schwang. Ihr neues Kleid hatte genau dieselbe Farbe wie das Mittelmeer an der italienischen Adria, in dem sie während ihrer Sommerferien geschwommen war.
»Hübsch siehst du aus. Schon richtig erwachsen.« Ihre Mutter beendete den Satz mit einem tiefen Seufzer. Sie war hinter Laura getreten und zupfte an der Samtschleife, die Lauras goldblonde Haare im Nacken zusammenhielt.
»Ich bin zwölf, also fast erwachsen«, erwiderte Laura energisch. »Sina aus der 6b hat schon einen Freund, und die ist fast vier Wochen jünger als ich. Sie haben sich neulich zum ersten Mal geküsst. Mit Zunge.«
Zu Lauras Entzücken entglitten ihrer Mutter alle Gesichtszüge, auch wenn sie sich wirklich Mühe gab, dies zu überspielen. »Du willst doch nicht etwa auch .?«
»Nee. So zwei oder drei Wochen warte ich vielleicht noch.« Im Spiegel grinste Laura ihre Mutter breit an und bekam ein kleines bisschen Herzklopfen, weil sie wusste, dass Sven zur Geburtstagsparty ihrer besten Freundin eingeladen war. »Jetzt muss ich aber los. Sarah wird sauer, wenn ich zu spät komme. Wo ist das Geschenk?«
Wortlos und immer noch irritiert nahm ihre Mutter das Päckchen vom Dielenschrank und reichte es ihr. Laura hatte mindestens eine Stunde gebraucht, um den Schal mit den niedlichen Kätzchen darauf in glänzendes rotes Geschenkpapier zu wickeln und anschließend mit zahllosen goldenen Klebesternchen und winzigen Schleifchen zu verzieren.
»Tschüss, Mama.« Sie drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange, nahm ihren Anorak vom Garderobenhaken, schlüpfte hinein und lief zur Wohnungstür.
»Pass auf dein Kleid auf«, rief Marianne hinter ihr her. »Du weißt, dass wir es eigentlich für Weihnachten gekauft haben. Für die Choraufführung in der Kirche und .«
»Ich weiß, ich weiß. Ich passe auf, schließlich bin ich ja kein kleines Kind mehr.«
Als Laura vors Haus trat und sah, dass ein paar Schneeflocken durch die Luft tanzten, hätte sie vor Freude fast laut gelacht. Wie jedes Jahr freute sie sich so sehr auf Weihnachten, dass sie manchmal das Gefühl hatte, in ihrem Bauch hätte sich eine ganze Packung Brausepulver aufgelöst.
Im schwachen Nachmittagslicht brannte schon die Weihnachtsbeleuchtung, und die Schneeflocken fielen immer dichter. Um zu Sarah zu gelangen, musste Laura die lange Fußgängerzone durchqueren, was ihr aber an diesem Tag nichts ausmachte. So konnte sie die Vorfreude noch ein bisschen länger genießen. In diesem Jahr durfte Sarah zum ersten Mal Jungs zu ihrer Geburtstagsparty einladen, und natürlich war Sven unter den Gästen. Laura zuliebe - schließlich hatte sie ihrer besten Freundin schon oft genug von ihm vorgeschwärmt.
Bis jetzt kannten Sven und sie sich noch nicht so gut, aber trotzdem wusste Laura schon eine Menge über ihn. Er war anders als die anderen Jungs auf der Schule. Obwohl er richtig klasse aussah, war er keiner von den Typen, die es ausnutzten, dass die Mädchen sie toll fanden. Sven war eher schüchtern, aber sie hatte auch schon beobachtet, dass er richtig lebhaft werden konnte, wenn er mit seinen Freunden über Dinge sprach, die ihn interessierten.
Sven war jemand zum Heiraten und Kinderkriegen. Sicher würde er mal genauso sein wie ihr Papa. Sie konnte sich leider nur noch ganz schwach an ihn erinnern, aber wenn Mama von ihm erzählte, wurden ihre Augen immer ganz sehnsüchtig. Und das, obwohl Papa schon seit mehr als sieben Jahren tot war. Papa war ruhig und ernsthaft gewesen, und man konnte sich immer auf ihn verlassen, sagte Mama. So einen Mann wollte Laura auch. Vielleicht hatte sie ihn ja schon gefunden.
Als sie sich der Alb-Rose näherte, erkannte sie schon von Weitem Niklas Ehinger, der mit einem Besen herumhantierte. Offenbar sollte er den Schnee im Eingangsbereich vor dem Hotel seiner Eltern wegfegen.
Laura ging etwas langsamer, um ihn bei der Arbeit zu beobachten. Niklas war in der Schule zwei Klassen über ihr, und die meisten ihrer Freundinnen bezeichneten ihn als süß. Laura fand, dass das eine ziemlich unangemessene Bezeichnung für einen Typen war, der die meisten anderen Jungen in seiner Klasse um fast einen Kopf überragte. Und wenn sie schon jemanden süß fand, dann doch wohl eher Sven, der verlegen den Blick abwandte, wenn sie ihn auf dem Schulhof ansah. Niklas' selbstbewusste Art konnte einem dagegen ganz schön auf die Nerven gehen.
Jetzt lehnte Niklas den Besen gegen die Mauer seitlich vom Eingang und wandte sich der großen Tanne vor dem Hotel zu. Sie war mit silbernen Christbaumkugeln und blauschimmernden Girlanden geschmückt, und im Grün der Zweige brannten zahllose elektrische Kerzen. Selbst aus der Entfernung nahm Laura den würzigen Duft der Tannennadeln wahr. Es roch nach Weihnachten.
Interessiert sah sie zu, wie Niklas den dünnen Draht löste, mit dem eine der Kugeln befestigt war. Er hielt sie vorsichtig in der rechten Hand und begutachtete mit schiefgelegtem Kopf den Baum.
»An dem Zweig rechts über deinem Kopf hängt noch gar kein Schmuck«, bemerkte sie freundlich.
Erschrocken fuhr Niklas herum, die Kugel glitt ihm aus der Hand und zerbrach auf den Pflastersteinen in unzählige glitzernde Splitter.
»Musst du dich so anschleichen?«, fuhr er sie an.
»Ich habe mich nicht angeschlichen. Was kann ich dafür, wenn du schwerhörig bist?« Es tat Laura leid, dass ihretwegen die Christbaumkugel kaputtgegangen war, aber deshalb ließ sie sich noch lange nicht dumm anmachen.
»Du hast mich blöd von der Seite angequatscht, dabei geht es dich absolut nichts an, wo ich eine Kugel aufhänge.« Mit seinen schokoladenbrauen Augen starrte Niklas sie so wütend an, dass sie instinktiv einen Schritt zurückwich.
»Hast du einen Knall? Das ist ein öffentlicher Weg. Ich darf hier langgehen, wann ich will, und sagen, was ich will, mein lieber Nikolaus. Nette rote Zipfelmütze übrigens.« Eigentlich sah er mit dem Ding schon ziemlich stylish aus, aber das musste er nicht wissen, und im Grunde interessierte es sie auch nicht.
Mit einer hastigen Bewegung riss Niklas sich seine knallrote Mütze vom Kopf und fuhr sich mit der Hand durch die strubbeligen dunklen Haare. »Ich heiße Niklas!«
»Ist doch fast dasselbe. Zwei kleine Buchstaben. Das ist nichts. Nikolaus ist ein ziemlich blöder Name, das musst du zugeben.«
Es gefiel ihr, dass es so leicht war, ihn wütend zu machen. Immerhin war sie mindestens zwei Jahre jünger als er. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, von einem Mädchen ehrliche Worte zu hören, weil die meisten Tussen ihn mit weit aufgerissenen Augen anschmachteten.
»Immer noch besser als Laura!«
Aha - er wusste also, wie sie hieß, obwohl er sie auf dem Schulhof grundsätzlich übersah! Laura konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen.
»Klebst du dir am Christabend einen weißen Bart an und hilfst dem Weihnachtsmann, die Geschenke zu verteilen?« Spöttisch musterte sie ihn von Kopf bis Fuß.
»Blöde .« Er legte die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. ». Kuh«, fuhr er schließlich lahm fort.
»Hornochse!«, konterte Laura ruhig und ließ die Hand mit dem Geschenkpäckchen lässig vor und zurück schwingen.
Niklas machte einige schnelle Schritte auf sie zu und blieb so dicht vor ihr stehen, dass ihre Körper sich fast berührten. »Zieh Leine!« Er spuckte ihr die Worte regelrecht vor die Füße.
Sie warf den Kopf in den Nacken und sah ihn herausfordernd an. »Du hast mir überhaupt nichts zu sagen. Du . Du Nikolaus du!«
Niklas schnaubte und stieß Laura gegen die Schultern. Der Stoß war nicht besonders kräftig, wahrscheinlich wollte er nur, dass sie endlich ging. Laura war jedoch nicht auf den Ruck gefasst gewesen. Sie taumelte rückwärts, stieß mit den Fersen gegen einen Schneehaufen, verlor das Gleichgewicht und kippte rückwärts um.
Ihr Geschenkpäckchen flog in hohem Bogen durch die Luft, und sie landete auf dem Rücken im Schnee.
»Das wollte ich nicht. Komm, ich helf dir hoch.« Niklas' Stimme klang zerknirscht, während er ihr seine Hand hinhielt.
»Fass mich nicht an!«, fauchte sie und drehte sich um, weil sie sich mit den Händen abstützen musste, um wieder auf die Füße zu kommen. Der Schneehaufen gab unter ihr nach, und sie fiel erneut flach hin, dieses Mal auf den Bauch. Nun sah sie, dass der zusammengefegte Schnee mit Split und Sand versetzt war, die wohl vor dem Schippen gestreut worden waren, damit niemand ausrutschte. Dann spürte sie auch schon die Nässe auf ihrem Bauch. Ihr wattierter Anorak war hochgerutscht, und der dünne Stoff ihres Kleids hatte sich vollgesogen.
Entsetzt sprang sie hoch, und noch bevor sie richtig stand, wischte sie mit beiden Händen wild über die Vorderseite ihres Kleids. Auch ohne hinzuschauen wusste sie, dass ihr wunderschönes neues Kleid nicht nur vollkommen durchnässt war, sondern auch so schmutzig, dass es wahrscheinlich nie wieder richtig sauber werden würde. Ihre Mutter hatte sie wegen des empfindlichen Stoffs gewarnt. Man musste ihn chemisch reinigen lassen.
»Trotzdem werden viele Flecken nicht rausgehen.« In der klaren Winterluft meinte Laura, die Worte ihrer Mutter zu hören. »Du wirst sehr vorsichtig sein müssen.«
»Das bin ich, Mama. Versprochen!«
Und jetzt? Sie hatte das wunderschöne Kleid kaum eine...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.