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Ein österreichischer Krimi in der Provinz: Bühne frei für Revierinspektor "Hofnoah"! Eigentlich stellt Noah Hofer keine hohen Ansprüche an seinen Berufsalltag als Polizist in Gallneukirchen: Er will einfach nur seine Ruhe haben. Und am liebsten endlich seinen Spitznamen "Hofnoah", Hofnarr, loswerden. Doch leider funkt ihm ein Mord dazwischen: Der allseits bekannte und begehrte Jungbauer Erwin Pöttl liegt tot auf dem Misthaufen! Neben seiner landwirtschaftlichen Tätigkeit hatte er im Lockdown noch ein illegales Fitnessstudio in seiner Traktorgarage betrieben. Dort war auch der Hofnoah Kunde, weil seine Mama ihm wegen seines Übergewichts den wöchentlichen Schweinsbraten verweigert hatte. Damit ihn das nicht in Teufels Küche oder noch schlimmer in den Innendienst nach Linz bringt, versucht sich der Hofnoah als Mordermittler - Chaos inklusive!' - Ein Regionalkrimi mit Humor und viel Lokalkolorit aus dem Mühlviertel - Österreich-Krimis aus dem Servus-Verlag: Perfekte Urlaubslektüre! - Cosy Crime in der Provinz: Krimi mit mäßig begabtem Tollpatsch-Inspektor - Auftakt zur neuen Krimireihe von Bernhard Winkler mit Schauplatz Gallneukirchen - Zwischen Misthaufen-Mord und Schweinsbratenliebe: Ein tolles Geschenk für Krimifans Ein Heimatkrimi zum Schmunzeln und Mitraten: Wer hat den Jungbauern auf dem Gewissen? Er liebt Schweinsbraten, seinen ruhigen Job als Provinz-Polizist und Cappuccino ohne Kakaopulver. Und will auf keinen Fall nach Linz versetzt werden. Um diesem Schicksal zu entgehen, setzt Noah Hofer bei der Aufklärung des jüngsten Mordfalls sein ganzes Ermittlungstalent ein. Nur: Davon hat er leider nicht allzu viel. Der Krimiautor Bernhard Winkler hat in seiner Heimat Oberösterreich das perfekte Setting für einen absurd-komischen Provinzkrimi gefunden. Die Irrungen und Wirrungen des Hofnoahs sorgen nicht nur in dessen Umfeld für Kopfschütteln. Sie bieten auch Krimifans beste Unterhaltung mit Schmunzel-Garantie!
Bernhard Winkler, geboren 1989, ist gelernter Journalist und studierter Jurist. Nach zwei politischen Sachbüchern hat er sich aufs Schreiben von Kriminalromanen verlegt. Nach Süßgift (2021) bietet ihm nun seine Heimat Oberösterreich das perfekte Setting für seine neue Servus-Krimireihe. Denn dort in der Provinz geht es zwar gemütlich, aber nicht minder abgründig und mörderisch zu. www.bernhardwinkler.eu / @bernhard.winkler
Revierinspektor Noah Hofer war ein von Geselligkeit und Fleiß geprägter Mühlviertler, wie er im Buche stand. Also, na ja, nicht wirklich. Aber zumindest nahm er diese beiden Eigenschaften so selbstbewusst in Anspruch wie ein gestandener Mühlviertler. Das war im Prinzip ja dasselbe. Gesellig, ja, das kam hin. Zu einem Bier in lustiger Runde hatte er noch nie Nein gesagt.
Oder Moment! Doch! An zweimal konnte er sich erinnern. Da hatte er ganz anti-mühlviertlerisch verweigert. Das eine Mal hatte er aber sogleich wieder revidiert. Es war spätabends nach dem Dienst gewesen, als er noch in Sankt Georgen an der Gusen drunten gewohnt hatte. Sein Heimweg vom Wirtshaus in Gallneukirchen betrug damals noch unpraktische dreizehn Kilometer, bevor er wenig später direkt nach Galli zog, wie Insider die Mühlviertler Metropole nannten. An besagtem Abend stellte ihm der Wirt ungefragt die fünfte Halbe hin, obwohl er mit dem Streifenwagen unterwegs war. Selbstverständlich hatte er da pflichtbewusst verweigert. Als ihm dann aber sein Sitznachbar, der Hamedinger Roland, der im Nebengewerbe Taxi fuhr, glaubhaft versicherte, dass er ihn später heimbringen würde, da nahm er die fünfte Halbe doch noch an. Konnte man ja nicht stehen lassen, die gute Freistädter Hopfenkaltschale. Das tat man einfach nicht. Dass er in dieser Nacht dann trotzdem noch mit dem Streifenwagen über ein Schleichwegerl nach Hause gezuckelt war, war wirklich nicht auf seinem Mist gewachsen. Er hatte ja nicht wissen können, dass der Hamedinger Roland selber noch fünf Halbe konsumieren würde. Und ob der ihn dann mit zweieinhalb Litern intus heimgebracht hätte oder er selbst ident betankt hinterm Lenkrad saß - das war dann auch schon g'hupft wie g'hatscht. Aufgrund des aktivierten Blaulichts waren die anderen Verkehrsteilnehmer ohnehin verpflichtet, auf ihn achtzugeben.
Im Endeffekt blieb also nur das andere Mal übrig, als er tatsächlich ein eiskaltes Bier ebenso eiskalt zurückgewiesen hatte und dann auch wirklich bei dieser Entscheidung geblieben war. Das war damals, als man am Stammtisch zum ungefähr siebenhundertdreiundzwanzigstenmal anfing, ihm zu erklären, welche Mordsarschkarte er mit seinem Namen Noah Hofer gezogen habe. Er hatte zu diesem Zeitpunkt halbwegs damit leben gelernt, dass ihn schon ewig niemand mehr mit seinem richtigen Namen ansprach. Aber dass sie ihm mindestens alle zwei Wochen beim Wirt, wenn das Bier besonders gut schmeckte, auch noch die Begründung dafür aufdrängten, das war ihm dann das eine Mal zu viel geworden. An dem Abend verließ er die Gaststube grußlos, ohne zuvor sein Glas mit dem frisch gezapften Bier ordnungsgemäß geleert zu haben. Ja, nicht einmal bezahlt hatte er es. Den Umsatz konnte sich der Lehner Sepp an den Hut stecken.
Die Begründung der lustigen Runde, warum bei seiner Taufe damals gepfuscht worden sei, lautete, dass »Noah« schlicht und einfach kein Vorname sei. Franz sei einer, Karl sei einer und, wenn's sein musste, auch noch Johann, solange er sich Hans nennen ließ. Aber Noah stelle nichts anderes dar als den oberösterreichischen Dialektausdruck für »Narr«, höhnten sie. Und dass er auch noch Hofer hieß, habe ihnen gar keine andere Wahl gelassen, als ihn zum Hofnarren von Gallneukirchen zu küren. Zum Hofnoah eben. Der Scherz des Jahrtausends sei das gewesen, jubelten sie noch zwanzig Jahre später und hielten sich ihre stolzgeschwellten Gössermuskeln vor Lachen.
Über die Zeit verselbstständigte sich der Wirtshausschmäh, und die meisten Leute, die mit dem Hofer Noah bekannt waren, blieben bei seinem Rufnamen. Ob Hofer Noah oder Hofnoah - im lässig dahergemumpfelten Mühlviertler Dialekt klang das ja wirklich gleich. Für ihn persönlich brachte die Umbenennung über die Zeit aber einige Probleme mit sich. Sein Vorgesetzter, der Bezirksinspektor Leidinger Schorsch, zögerte die - zumindest nach Meinung des Hofnoah längst überfällige - Beförderung ständig hinaus. Ein Hofnarr könne die Karriereleiter im Exekutivdienst nicht aufsteigen, meinte er immer wieder. Vielmehr solle er dankbar dafür sein, dass er mit so einem dümmlichen Namen einfacher Revierinspektor bleiben dürfe und sich nicht überhaupt einen anderen Job suchen müsse. Im Mittelalter habe man einem Hofnarren so eine Position schließlich auch nicht gelten lassen. Für den dann üblicherweise folgenden selbstgefälligen Lachanfall könnte der Hofnoah dem Chef jedes Mal aufs Neue eine anständige Watschn in sein blades Gesicht zimmern. Aber dann wäre er wirklich gezwungen, sich beruflich umzuorientieren.
Auch privat kämpfte der Hofnoah mit seinem Namen. Dass er Junggeselle war, verstand sich von selbst. Welche Dame von Welt wollte schon einen 38-jährigen Hofnarren daten? Wobei man es sich zu einfach gemacht hätte, den ausbleibenden Erfolg bei den Frauen nur auf seinen Namen zurückzuführen. Er tat sich halt generell schwer mit dem anderen Geschlecht. Oder hatte er nur deshalb Hemmungen, weil er seit dem 2000er-Jahr eben hieß, wie er hieß?
Über diese Henne-Ei-Frage diskutierte er mit seiner Mutter, die für das Namensdesaster maßgeblich verantwortlich war, recht häufig. Sie war sich ganz sicher, dass es sein stetig wachsender Speck um Bauch und Hüften war, der ihn für die Damenwelt immer unattraktiver werden ließ. Er sei zwar nicht dick im eigentlichen Sinne, betonte sie, aber heutzutage würden Frauen an ihre Partner halt höhere Ansprüche stellen als noch zu ihrer Zeit. Zu ihrer Zeit sei es schon ein Luxus gewesen, wenn ein Mann schöner war als ein Aff. Diese Messlatte würde der Hofnoah, ordentlich zurechtgemacht, schon überspringen, gestand ihm die Mutter immerhin zu. Er habe halt das Pech, dass das nicht mehr reiche. Ein Mann müsse mittlerweile mehr gleichschauen als nur einem Primaten, und deswegen solle ihr Noah tunlichst ein paar Kilos an der Wampe loswerden.
Mit seinem Namen, der etwas ganz Besonderes sei, habe die missliche Beziehungslage jedenfalls nichts zu tun, war die Mutter überzeugt. Im Gegenteil: Damals, als sie ihn im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Linz zur Welt brachte, seien von der Oberärztin abwärts alle hellauf begeistert gewesen. Er sei im 1982er-Jahr der einzige Noah auf der Geburtenstation gewesen. Der Hofnoah sah sich außerstande, das als Pro-Argument für seinen Namen durchgehen zu lassen. Mit derselben Begründung hätte sie aus ihm schließlich einen Adolf machen können, da hätte es auch keinen zweiten gegeben. Er war sich nicht hundertprozentig sicher, aber wahrscheinlich wäre ihm Adolf sogar lieber gewesen. Dann hätten die Leute ihn gefürchtet, statt ihn zu hänseln.
Auch die ausbleibende Beförderung habe nichts mit seinem Namen zu tun, behauptete die Mutter. Er sei körperlich einfach zu wenig fit, um bei der Polizei Karriere zu machen. So wie er beinand sei, habe er ja niemals eine Chance, einen fliehenden Verbrecher zu fangen.
Der Hofnoah ließ das Bodyshaming der Mutter immer recht beherrscht über sich ergehen, wie er auch sonst nach außen hin die Ruhe in Person war. Wenn ihm etwas gegen den Strich ging, wurde er nicht laut, sondern zog sich zurück. Damit war er eigentlich immer ganz gut durchgekommen. Dann aber nahm eine folgenschwere Entwicklung ihren Lauf, die seine Gelassenheit privat wie beruflich auf eine harte Probe stellen sollte.
Die Misere begann damit, dass ihn die Mutter eines Tages zu einem veganen Mittagessen verdonnern wollte, als er sie, wie üblich zweimal pro Woche, in Erwartung des besten Schweinsbratens Oberösterreichs besuchte. Bei jedem anderen Fleischtiger hätte so ein Affront das »Fassl«, wie die Mutter ihn figurbedingt neuerdings nannte, zum Überlaufen gebracht. So auch beim Hofnoah.
Doch vor seiner Mutter versuchte er selbst angesichts dieser Bedrohungslage die Contenance zu bewahren. »Beiß nicht die Hand, die dich füttert!« - dieses alte Sprichwort nahm der Hofnoah wörtlich. Vielleicht aus Liebe zu der Frau, die ihn in die Welt gesetzt hatte. Vielleicht aber auch einfach wegen des Küchenmessers mit Tofuresten, das sie in diesem Moment drohend in der Hand hielt.
Jedenfalls ließ er sich zu einem bemerkenswerten, spontanen Befund hinreißen: »Na ja, ein paar Kilos könnten wohl runter«, gab er mit zusammengebissenen Zähnen klein bei. Den Gemüsereis mit Tofu verschmähte er trotzdem und vereinbarte mit ihr einvernehmlich, sie erst wieder zu besuchen, wenn er für den Schweinsbraten schlank genug sei. Eine Visite bei der Köchin seines Lieblingsgerichts während der Schweinsbraten-Auszeit hätte ihn psychisch zu sehr aufgewühlt. Außerdem fiel ihm ein weiteres altes Sprichwort ein: »Begib dich niemals in Teufels Küche!«, das der Hofnah angesichts des seltsamen Menüvorschlags der Mutter ebenso wörtlich nahm.
Noch am selben Tag begann er, sich intensiv mit der Frage zu beschäftigen, wie er am...
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