Schweitzer Fachinformationen
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Von wegen beschauliches Landleben: Ein spannender Krimi mitten im Murtal Die Polizistin Franzi Fürst hat die Nase gründlich voll von Wien - ein Ortswechsel muss her! Frisch geschieden zieht die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern zurück auf den Hof ihres Vaters in der Steiermark. Doch die vermeintliche Rückkehr zur Ruhe entpuppt sich schnell als Irrtum: Franzis ehemalige Lehrerin liegt nach einem Sturz am Günster Wasserfall im Koma, und auch in ihrem verträumten Heimatdorf Schöder geht es nicht mit rechten Dingen zu. - Packender Auftakt der Krimireihe um die heimgekehrte Chefinspektorin Franzi Fürst - Trügerische Idylle: Regionalkrimi mit vielen spannenden Verwicklungen - Tolle Urlaubslektüre, vielleicht sogar für den nächsten Ausflug in die Steiermark? - Mysteriöse Zusammenhänge: Findet Franzi die Lösung in der dunklen Vergangenheit ihrer Familie? - Geschenk für Krimifans zum Miträtseln: Ein Österreich-Krimi voller Lokalkolorit Schauplatz Murtal: Kann die neue Chefinspektorin den Fall lösen? So hatte sich die ehemalige Beamtin des LKA Wien ihren Wechsel nach Murau nicht vorgestellt: Statt eines ruhigen Alltags überschlagen sich bald die Ereignisse. Zudem muss sich Franzi mit ihrer Jugendliebe Max auseinandersetzen, der ihr die plötzliche Abreise nach Wien wohl immer noch nicht verziehen hat. Die Krimi-Autorin Jennifer B. Wind stammt selbst aus der Steiermark. "Wasserfallsturz" ist der erste Fall in ihrer Österreich-Krimireihe rund um die Polizistin Franzi Fürst und verspricht spannende Unterhaltung für Fans von Heimatkrimis!
Jennifer B. Wind ist gebürtige Steirerin und im Murtal aufgewachsen. Die ehemalige Flugbegleiterin mit Gesangs- und Schauspielausbildung schreibt Krimis, Drehbücher und Kurztexte, die bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Ihr Thriller Die Maske der Gewalt stand mehrere Wochen auf der BILD-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Baden bei Wienwww.jennifer-b-wind.com
August, B 11 Richtung Schöder
Hätte jemand vor Jahren zu Franziska gesagt, dass sie eines Tages diese Landstraße entlangfahren würde, um wieder zu Hause zu wohnen, geschieden und mit zwei Kindern auf der Rückbank, hätte sie wohl lauthals gelacht.
Gerade aber blieb ihr das Lachen im Hals stecken. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Alles in ihr schrie, dass diese Idee, wieder nach Schöder zu ziehen, nicht gut durchdacht war. Gleichzeitig zog es sie förmlich nach Hause.
Als ob das Universum sich auch nicht sicher wäre, peitschte seit einer Viertelstunde der Regen über das Land. Es war eines dieser Sommergewitter, die man nur in den Alpenregionen erlebte. Aus heiterem Himmel verdunkelte sich das Blau binnen Minuten.
Als die ersten Blitze durch die Wolkendecke brachen, begann Jonas zu weinen, denn er hatte panische Angst vor Gewittern. Franziska hatte ihn beruhigt.
»Ein Auto ist ein faradayscher Käfig. Dir kann hier drin nichts passieren.«
Dass es trotzdem für eine optimale Sicherheit ratsam war, das Fahrzeug abzustellen und die Hände an den Körper zu legen, verschwieg sie. Schließlich war der Reiterhof nicht mehr weit entfernt, und sie hatte heute noch einiges zu erledigen, da sie bereits am nächsten Tag ihren neuen Job als Chefinspektorin an der Dienststelle in Murau antreten würde.
Franziska umklammerte das Lenkrad ihres Mini Coopers, der in Wien das perfekte Auto gewesen war, hier am Land aber völlig deplatziert schien. Zudem hatte das alte Radio kurz vor Graz seinen Geist aufgegeben. Weil Jonas vor zwei Stunden gekotzt hatte, als sie die kurvigen Straßen im Semmeringgebiet entlanggefahren waren, roch es auch noch süßsäuerlich. Nur ab und an während der Fahrt hatte Güllegeruch den Gestank im Fond überlagert, was auch nicht viel besser war.
Die Scheibenwischer quietschten über die Windschutzscheibe, übertönten aber nicht das Kreischen von Jonas, der auf einmal aufschrie: »Mama, pass auf! Da liegt etwas auf der Straße!«
Auch das noch. Die Heimkehr wurde ihr nicht leicht gemacht. Franziska blinzelte, da lag wirklich etwas. Rasch trat sie auf die Bremse, der Wagen rutschte ein bisschen, doch Franziska konnte gegenlenken. Kurz vor dem Objekt kam der Mini zum Stillstand. Franziska atmete erleichtert aus. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie während des gesamten Manövers die Luft angehalten hatte.
»Mama, das bewegt sich!«, rief Jonas vom Rücksitz. Das Klackern der Schnalle seines Sitzgurts ertönte.
»Ich hab dir doch erklärt, dass du dich erst abschnallen darfst, wenn ich es dir erlaube, Jonas!«
»Aber wir stehen doch.« Er zog einen Schmollmund. Dabei sah er mit seinen acht Jahren wieder aus wie ein Baby. Die Flecken auf seinem T-Shirt rundeten dieses Bild ab. Franziska wurde warm ums Herz.
»Aber wir stehen mitten auf der Straße!«
Es klickte abermals. Im Gegensatz zu Amelia folgte Jonas noch aufs Wort. Das Pubertier neben ihm starrte stumm in ihr Smartphone, die Ohren zugestöpselt. Amelia hatte seit ihrem Aufbrechen in Wien nichts mehr gesagt. Eigentlich ignorierte sie Franziska, seitdem sie erklärt hatte, dass sie in die Steiermark umziehen würden.
Franziska parkte den Wagen am Straßenrand, schaltete die Warnblinkanlage ein, schlüpfte in die Regenjacke und zog die Kapuze über den Kopf.
»Ich will mitkommen!« Jonas zappelte und drückte die Knie in Franziskas Sitzlehne.
»Nein, ich muss erst allein nachschauen.«
Ihre Erfahrung beim LKA in Wien hatte ihr in aller Bitterkeit gezeigt, dass man stets mit dem Schlimmsten rechnen musste. Auf der Straße konnte alles Mögliche liegen. Gruselige Bilder aus ihrem früheren Berufsleben schoben sich in ihr Gehirn. Sie schüttelte den Kopf, als könne sie sie damit vertreiben. Eines war auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen: das LKA Wien zu verlassen. Hier, in dieser beschaulichen Gegend der Steiermark, erhoffte sie sich Erholung, nicht nur von ihrer Scheidung samt Rosenkrieg, sondern auch von all den Morden und der extremen Gewalt, der sie in diesen Jahren begegnet war. Bei ihrem letzten Fall stand sogar ihr eigenes Leben auf der Kippe. Nächtelang hatte sie danach nicht zu schlafen vermocht und schließlich eine Auszeit genommen. Dieser unbezahlte Kurzurlaub gipfelte in ihrem Wunsch, sich aufs Land versetzen zu lassen. Ein Streben, das sie schon viele Jahre hegte, aber mit dem ihr Ex-Mann Nick nie etwas hatte anfangen können, der einfach ein Städter durch und durch war und zudem leidenschaftlicher LKAler.
Der Regen peitschte Franziska ins Gesicht, als sie sich dem Objekt auf der Straße vorsichtig näherte. Sie bückte sich hinunter.
»Ein Kätzchen«, sagte Jonas neben ihr. »Ist es tot, Mama?«
Wo war er auf einmal hergekommen? Franziska seufzte. Schon wollte sie ihn maßregeln, doch als sie in sein Gesichtchen sah, konnte sie das nicht mehr. Voller Mitgefühl blickte er auf das Fellbündel, das auf der nassen Fahrbahn lag.
Aus ihrer Jacke zog Franziska Handschuhe hervor, die sie grundsätzlich eingesteckt hatte, und zwar in jeder nur erdenklichen Jacken- oder Hosentasche. Eine Maßnahme, die sie sich über die Jahre beim LKA angeeignet hatte. Während sie die Handschuhe überstreifte, schickte sie Jonas zum Wagen, um eine Decke zu holen.
Zwei Minuten später kam er freudestrahlend wieder und zeigte auf den Himmel.
»Mama, schau, es regnet nicht mehr.«
Er reichte ihr einen Bettüberzug. Decke war wohl ein zu weit gefasster Begriff gewesen. Sei es drum. Das musste auch gehen. Vorsichtig hob sie das Kätzchen hoch und bettete es auf das Laken, das Jonas in Händen hielt.
»Mama, das Kätzchen blutet.«
Das war Franziska auch gerade aufgefallen. Doch der Stubentiger sah unverletzt aus. Woher kam dann das Blut? Sie richtete sich auf und wickelte das Tier sanft in den Baumwollstoff. Mit einem Teil seines Shirts wischte sich Jonas seine Tränen von den Wangen. Er war so sensibel.
»Was tun wir jetzt? Bringen wir das Kätzchen ins Krankenhaus?«
»Wohl eher zum Tierarzt.«
Gemeinsam gingen sie zum Wagen zurück. Jonas trottete mit gesenktem Kopf neben ihr her. Nachdem er eingestiegen war und sich angeschnallt hatte, wollte ihm Franziska das Bündel auf den Schoß legen, als sie eine Frauenstimme hinter sich hörte.
»Franzi? Bist du das?«
Rasch reichte sie Jonas das Kätzchen und drehte sich um. Vor ihr stand Heidrun Stadler, ihre alte Schulfreundin. Sie hatte sie gar nicht kommen hören. Das Haar hing ihr patschnass über die Schultern, ihre Brillengläser waren voller Regentropfen. Sie zog an den Bändern ihrer grauen Jogginghose und knotete sie zu. Anscheinend war sie unvorbereitet aus dem Haus gelaufen.
»Du bist es!« Heidrun strahlte und drückte sie kurz an sich. Der Geruch von Vanille und Zimt stieg Franziska in die Nase. »Ich hab ja g'wusst, dass du diese Woche kommst, aber nicht, dass es heut ist.«
Sie musterte Franziskas Hände, die immer noch in Handschuhen steckten.
»Sag, hast du schon einen neuen Fall, kaum dass du da bist?«
Franziska folgte ihrem Blick. »Nein, wir haben eine Katze von der Straße aufgelesen.«
»Mei, habt's ihr Oreo gefunden? Ich habe sie schon überall gesucht. Gott sei Dank!«
»Oreo, wie der Keks?«
Heidrun lachte. »Ja, mei, du weißt doch, wie gern ich die ess.«
»Aber nur die Füllung.« Lachend zeigte Franziska auf die Rückbank. »Jonas hat sie am Schoß. Sie blutet aber.«
»Ja klar, sie hat ja grad Kitten bekommen.«
Jonas hörte das. »Katzenbabys!«, kreischte er. Neben ihm rollte Amelia genervt mit den Augen und zog ihren Kapuzenpulli tiefer ins Gesicht.
»Mama, darf ich die Katzenbabys sehen?«
Heidrun lächelte ihn an. »Dafür sind sie noch viel zu klein. Aber in ein paar Tagen vielleicht.« Sie streckte ihre Hände aus. »Sie brauchen dringend ihre Mama.«
»Aber der geht's nicht gut.« Betrübt schaute Jonas auf das Tier.
»Mach dir keine Sorgen. Heidi ist Ärztin und kann Oreo sicher gut versorgen«, sagte Franziska und zwinkerte Heidrun zu. Diese blinzelte zurück. Es war nicht komplett geschwindelt. Heidrun Stadler war tatsächlich Ärztin, aber keine Veterinärmedizinerin.
Jonas nahm seine Hände weg, damit Heidrun ihm das Kätzchen abnehmen konnte.
»Danke, dass ihr Oreo gerettet habt.«
Jonas nickte. »Sonst hätten die Babys jetzt vielleicht keine Mama mehr.«
»Ja, ohne Jonas hätte ich sie vielleicht gar nicht gesehen«, erwiderte Franziska.
»Toll, Jonas. Da kannst du dir bei mir einen Lutscher holen als Dankeschön. Oder hast du lieber einen kleinen...
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