Schweitzer Fachinformationen
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Die Forschung für meine Doktorarbeit konzentrierte sich auf die Rolle des Parkin-Gens und die Frage, wie Mutationen dieses Gens zu einem frühen Beginn der Parkinsonkrankheit führen können. Um meine persönliche Verbindung zu diesem Forschungsprojekt zu stärken, besuchte ich einige Selbsthilfegruppen. Es ermöglichte mir, die Alltagsprobleme von Menschen mit dieser Krankheit besser zu verstehen. Mir war bewusst, dass jede zusätzliche Verbindung zu ihren besonderen körperlichen, geistigen und emotionalen Herausforderungen mich in meinem Bestreben bestärkte, nicht nur meine Forschung weiterzutreiben, sondern auch Möglichkeiten zu finden, diesen Menschen nützlich zu sein. Damals wusste ich noch nicht, dass ich mehr als ein Jahrzehnt später mein Wissen nutzen würde, um meinem Vater zu helfen.
Sein Tod im Jahr 2017 brach mir fast das Herz. Ich liebte ihn sehr, und wenn Sie ihn gekannt hätten, wüssten Sie, wie inspirierend er war - nicht nur für mich, sondern für alle, deren Leben er berührte. Er war ein stolzer Marine, ein Kampfflieger, dessen Helikoptergeschwader im Vietnamkrieg den Beinamen "Ugly Angels" trug. Später war er Flugkapitän bei der PanAm und flog Jumbo-Jets auf der ganzen Welt. Wenn er nicht in der Luft war, diente er voller Freude bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für mich und für viele andere war er ein echter Patriot und amerikanischer Held.
Das war mit ein Grund, warum es mir so wehtat, zusehen zu müssen, wie mein Vater, der so stark, mutig und selbstlos war, einen körperlichen Verfall erlebte, der dazu führte, dass er kaum noch einen Stift halten, aus einem Glas trinken, ohne Schlurfen gehen oder sich um seine beiden Pferde Velvet und Zippy kümmern konnte. Am Anfang war uns gar nicht klar, dass er Parkinson hatte, es dauerte 20 Jahre, bis er die Diagnose erhielt. Lange Zeit dachten er und viele in unserer Familie, er würde einfach alt und deshalb "tatterig". Doch nachdem ich angefangen hatte, für Amen Clinics zu arbeiten, wurden seine Symptome so stark, dass wir sie kaum noch verdrängen konnten. Ich wusste, er hatte ein neurologisches Problem und wir mussten etwas tun, um sein Nervensystem zu unterstützen.
Als mir klar wurde, dass es sich um Parkinsonsymptome handelte, verwandelte ich meinen Unglauben und meinen Schmerz in Tun. Ich riet ihm, fast alle Wege auszuprobieren, die wir bei den NFL-Spielern angewandt hatten, um ihre kognitiven Schwierigkeiten zu beheben, darunter auch die Anwendung der Hochdruck-Sauerstoff-Therapie, von Nahrungsergänzung und Akupunktur. Schon seit Jahren ernährte er sich so, dass es seinem Gehirn nützte, also mit Bio-Lebensmitteln ohne genmanipulierte Zutaten, vollwertig und im Wesentlichen pflanzlich. Jetzt änderte ich noch ein paar Dinge, sorgte dafür, dass er Vollkornbrot statt Weißbrot aß, ersetzte Kuhmilch durch Mandelmilch und ermunterte ihn, mindestens zwei Mal am Tag Fisch und Meeresfrüchte zu sich zu nehmen.
Was seine Ernährung, Nahrungsergänzungen und auch die tägliche Bewegung anging, war mein Vater sehr offen für Neues, doch er war auch stur. Vor allem hasste er den Gedanken, man könnte ihn zum Patienten machen. Sauerstoffkammer, Spritzen, neumodische Untersuchungen und Nadeln, die man in ihn hineinsteckte, waren nicht sein Fall.
Heute ist mir der Gedanke ein Trost, dass die Veränderungen, die er mitmachte, seine Lebensqualität in kleinen, aber wichtigen Bereichen verbesserten. Sie erlaubten ihm, im Restaurant die Gabel wieder etwas ruhiger zu halten, sodass ihm seine Schüttellähmung nicht mehr so peinlich war und er wieder öfter ausging. Er ging auch wieder etwas kraftvoller und konnte das Gleichgewicht besser halten, sodass er mehr Zeit bei seinen Pferden verbringen konnte, ohne einen Sturz befürchten zu müssen. Allerdings hielt er sich oft an ihnen fest.
Wenn ich an meinen Vater denke, tut es mir immer noch weh, zu wissen, dass dieser körperlich so starke Mann, der Tausende von Menschen durch die ganze Welt geflogen und Soldaten bei Rettungseinsätzen aus der Kampfzone geholt hatte, so schwach geworden war. Mein Wissen über das Gehirn erfüllte mich jedoch mit Hoffnung und ich wusste, dass es alle möglichen Veränderungen gab, die wir ausprobieren konnten, so schwierig die Lage auch war. Dass ich ihm Werkzeuge an die Hand geben konnte, die ihm in seinen letzten Lebensjahren eine Hilfe waren, bedeutet mir sehr viel.
Aus all diesen und noch zahlreichen weiteren Gründen möchte ich Ihnen helfen, das Gehirn ebenfalls besser kennenzulernen. Unabhängig davon, ob Sie selbst Probleme haben oder nicht. Ihr Gehirn ist ein fantastisches Organ und sollte nicht vernachlässigt werden, nur weil Sie noch nicht wissen, welche Macht Sie haben, um schlauer, gesünder und glücklicher zu werden.
Das menschliche Gehirn wiegt im Durchschnitt etwa 1,5 Kilogramm. Schwankungen von Mensch zu Mensch ergeben sich aus der Körpergröße, dem Gewicht und Geschlecht. Das durchschnittliche männliche Gehirn ist etwas größer als das weibliche: 1274 Kubikzentimeter zu 1131 Kubikzentimeter.1 Das sind immerhin 10 Prozent mehr, aber Männer sind im Durchschnitt eben auch insgesamt größer als Frauen, sodass die Größe ihres Gehirns mehr mit ihrer Körpergröße zu tun hat als mit dem Geschlecht. Größer heißt nicht unbedingt auch schlauer: Studien zeigen keinerlei Unterschied in den intellektuellen Fähigkeiten der beiden Geschlechter.2
Die intellektuelle Kapazität ist also in etwa gleich, aber es gibt trotzdem feine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, was die Gehirnstruktur angeht. Bei Männern ist die Verbindung zwischen dem vorderen und dem hinteren Teil des Gehirns stärker, sodass ihre Wahrnehmung der Umgebung möglicherweise ausgeprägter ist.3
Frauen hingegen verfügen über eine stärkere Verbindung zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte, was dazu führen könnte, dass sie Informationen leichter in Zusammenhang bringen und so zu umfassenderen Schlussfolgerungen kommen. Einige Forscher gehen allerdings davon aus, dass diese Unterschiede nicht geschlechtsbedingt sind, sondern biologische Nebenprodukte unserer Erziehung und Sozialisation.4
Das Gehirn enthält 100 Milliarden Neuronen oder Gehirnzellen. Diese werden begleitet von mindestens ebenso vielen Gliazellen, welche die Gehirnzellen unterstützen, indem sie ihnen helfen, die Aktivität der neuronalen Netzwerke zu koordinieren. Außerdem transportieren diese Zellen Botenstoffe zu den Zellen und befreien sie von Stoffwechselabbauprodukten.
Jede Gehirnzelle kann mehr als zehntausend Verbindungen zu anderen Gehirnzellen herstellen, und zwar durch sogenannte Synapsen, die ihnen die Möglichkeit geben, elektrische Botschaften, chemische Signale und andere Informationen auszutauschen. Diese Verbindungen beschäftigen unser Gehirn ungeheuer stark - es ist in der Lage, insgesamt mehr als 100 Billionen Verbindungen herzustellen. Um diese Zahl einmal in Relation zu setzen: Das sind etwa tausend Mal mehr, als es Sterne in unserer Milchstraße gibt.5
Alle diese Verbindungen passieren natürlich nicht im Schneckentempo. Die Nervenzellen feuern in einer rasenden Geschwindigkeit und übermitteln in jeder einzelnen Sekunde etwa tausend Impulse oder Signale über die Synapsen.6 Einige dieser Impulse reisen sehr schnell vom restlichen Körper zum Gehirn oder umgekehrt, mit einer Geschwindigkeit von etwa 500 km/h, also deutlich schneller als ein Formel-1-Wagen. Andere Informationen können sich deutlich langsamer bewegen und schaffen weniger als 2 km/h.7
Doch ungeachtet der Geschwindigkeit ist die Frequenz der neuronalen Aktivität unglaublich hoch, sodass in Ihrem Gehirn tatsächlich Strom produziert wird. Die erzeugte Menge würde ausreichen, um eine schwache Glühbirne aufleuchten zu lassen. Vor ein paar Jahren hat ein Wissenschaftler ausgerechnet, dass unser Gehirn 70 Stunden brauchen würde, um ein iPhone 5C vollständig aufzuladen.8
Die Neuronen senden Signale an andere Neuronen, damit eine bestimmte Leistung erbracht wird, etwa damit das, was unsere Augen sehen, als Information verarbeitet wird, oder damit wir uns an den Namen eines Kollegen oder einer Freundin erinnern. Diese Kommunikationskette zwischen den Neuronen wird auch als neuronales Netzwerk oder neuronaler Weg bezeichnet. Wenn Gehirnzellen immer wieder auf dieselbe Weise und im selben neuronalen Netzwerk miteinander kommunizieren, dann wird diese Verbindung gestärkt.
Neuronale Netzwerke funktionieren anders als Autobahnen, auf denen man unveränderlich von A nach B kommt. Ganz im Gegenteil: Unsere neuronalen Netzwerke verändern sehr häufig den Weg, lassen Umleitungen zu und können sogar von gewissen Lebensgewohnheiten, die wir eine Weile durchhalten, komplett zerstört werden. Und wenn wir neue Informationen integrieren - wenn wir also lernen -, wenn wir gewisse Gewohnheiten annehmen oder unser Gehirn auf andere Weise herausfordern, können neue neuronale Wege entstehen.
Was die Speicherfähigkeit angeht, übertrifft unser Gehirn jedes Handy und auch jeden Desktop Computer. Das menschliche Gehirn hat eine Speicherkapazität von 2,5 Millionen Gigabyte9 - da kann ein Smartphone mit seinen 512 Gigabyte nicht mithalten. Anders gesagt: Wenn Ihr Gehirn in der Lage wäre, Fernsehsendungen aufzuzeichnen, könnte es etwa 300 Millionen Stunden speichern, was mehr...
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