Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Es gehört zu meiner täglichen Arbeit, mit Frauen über ihren Zyklus zu sprechen und ihnen dabei zu helfen, einen natürlichen Zyklus ohne Beschwerden zu haben. Umso intensiver wir uns mit unserem Körper und dem Zyklus befassen, desto mehr lernen wir über uns und können Einfluss auf unser Wohlbefinden nehmen. Es ist jedes Mal aufs Neue schön, diese Veränderung bei den Frauen zu beobachten. Deswegen liebe ich, was ich tue!
DIE VIER ZYKLUSPHASEN UND IHRE POTENZIALE
"Du bist eine Frau, und das ist ganz wunderbar!" Gerne würde ich diesen Satz, den ich als Überschrift für das Kapitel gewählt habe, einfach so stehen lassen, aber leider sehen wir Frauen oft nicht das riesengroße Potenzial, das in unserer Weiblichkeit steckt. Du bist eine Frau - ein zyklisches Wesen - und die Natur hat dir eine Superpower geschenkt, die du nutzen darfst und solltest. Wir Frauen neigen oft dazu, unseren Zyklus zu verteufeln und uns durch ihn schwach, verletzlich, fremdgesteuert und weniger leistungsfähig als Männer zu fühlen. Ich möchte dich ermutigen, deine Weiblichkeit - deinen Zyklus - als etwas Besonderes wahrzunehmen und in jeder Lebenslage für dich zu nutzen. Dein Zyklus hat täglich Einfluss auf dein Wohlbefinden, sowohl physisch als auch psychisch. Er beeinflusst dein Energielevel, deine Stimmung, deine Leistungsfähigkeit, dein Gewicht, deinen Schlaf und er ist essenziell, sofern ein Kinderwunsch besteht. Dein Zyklus ist Teil deiner Persönlichkeit - zusammen funktioniert ihr am besten. Sobald du gegen ihn arbeitest, wird sich das in körperlichen und mentalen Symptomen zeigen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist das Prämenstruelle Syndrom (PMS).
Wenn du jedoch im Einklang mit deinem Zyklus lebst, wird sich das positiv auf alle Lebensbereiche auswirken.
WAS IST PMS?
Die Bezeichnung PMS - kurz für Prämenstruelles Syndrom - steht für körperliche und psychische Symptome, die im Zeitraum von zwei Wochen vor der Periode bis ein bis zwei Tage nach Beginn der Periode auftreten.
Die Symptome sind sehr vielfältig und individuell. Dazu gehören unter anderem Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen, Heißhunger, schmerzende Brüste, Rückenschmerzen, Unterleibsschmerzen und Ängste.
Der Zyklus ist etwas Natürliches
Um im Einklang mit deinem Zyklus zu leben, ist es wichtig zu verstehen, was in deinem Körper jeden Monat vor sich geht. Dieses Körperverständnis ist in meinen Augen essenziell, um zyklisch gesund zu leben. Genau das wird uns als junges Mädchen nicht beigebracht. Im Gegenteil, wir lernen schon in jungen Jahren, gegen unseren Zyklus zu arbeiten, nicht über ihn zu reden und das Thema Menstruation zu tabuisieren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns heimlich den Tampon unter dem Tisch zugesteckt haben, wenn wir in der Schule unsere Periode bekommen haben. Oder wie ich beim Basketballtraining, aus Angst, man könnte etwas sehen, eine extra Shorts unter meiner Sporthose getragen habe. Später habe ich meine Tampons im Bad versteckt, da ich nicht wollte, dass mein Freund sie sieht.
Anstatt Stolz löst die Menstruation und alles, was dazugehört, Scham aus. Vielleicht kommen dir ja diese Sprüche und Gedanken auch bekannt vor: "Na, hast du wieder deine Tage?", "Spielen die Hormone wieder verrückt?", "Ich wünschte, ich wäre ein Mann, dann hätte ich diese Probleme nicht!"
Das Problem: Wir (eigentlich die ganze Gesellschaft) machen den weiblichen Zyklus mit seinen Hormonschwankungen dafür verantwortlich, dass es uns nicht gut geht, dass wir Stimmungsschwankungen und Schmerzen haben. Fakt ist aber, dass diese Hormonschwankungen etwas ganz Natürliches innerhalb des weiblichen Zyklus sind. Diese Schwankungen sehen bei jeder Frau gleich aus und folgen demselben Muster (wie genau das aussieht, zeige ich dir im nächsten Kapitel). Ja, sie beeinflussen uns auch, lösen aber nur selten Symptome aus. Erst wenn unsere Hormone nicht mehr in Balance sind und nicht dem normalen Muster folgen, zum Beispiel aufgrund von ungesunder Ernährung, Umweltgiften, zu wenig Schlaf, zu viel Sport oder zu viel Stress, werden Symptome wie Stimmungsschwankungen, Heißhunger und Co. ausgelöst.
Mit diesen Symptomen sagt uns unser Körper, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Die Schulmedizin hat genau eine Lösung dafür: die Pille. Diese behandelt allerdings lediglich die Symptome und setzt nicht an der Ursache an. Die Pille macht langfristig sogar alles noch viel schlimmer.
Es gibt eine viel bessere Lösung: Lerne die Signale deines Körpers lesen und gib ihm das, was er braucht.
Klingt einfach - und das ist es auch! Die Veränderungen von Kleinigkeiten im Alltag bringen dich zum Ziel. Welche das sind, werde ich dir in diesem Buch erklären. Neben ganz viel Wissen, Tipps und Tricks möchte ich dir aber vor allem das mitgeben: Du darfst deinem Körper vertrauen. Er ist immer auf deiner Seite! Es gibt einen Weg, im Einklang mit deinem Zyklus ohne Beschwerden zu leben - auch für dich!
Zykluswissen als Basis
Dein Zyklus verläuft in vier Phasen. Diese vier Phasen unterscheiden sich in ihren Hormonleveln und Stoffwechselprozessen. In jeder Phase hat unser Körper andere Bedürfnisse, das bedeutet für dich, dass du deinen Körper in jeder Phase unterschiedlich unterstützen kannst, damit du dich besser fühlst und dein Potenzial entfalten kannst.
Du kannst dir dein Hormonsystem wie ein komplexes Konstrukt aus unterschiedlichen Hormonen und Neurotransmittern vorstellen. Sie beeinflussen sich gegenseitig und haben genau genommen ein Ziel: die Schwangerschaft.
Wird das Ziel nicht erreicht, geht es wieder von vorn los, sodass wir Frauen regelmäßig die vier Zyklusphasen durchlaufen.
Ein Zyklus hat immer einen Start und ein Ende. Nach der Schulmedizin startet der Menstruationszyklus mit Beginn der Periode, also der Menstruationsphase. Ich persönlich sehe die Menstruationsphase eher als Abschluss, vor allem, wenn ich mir die Funktionen der einzelnen Zyklusphasen anschaue. Da aber alle Berechnungen der Zykluslänge mit der Menstruationsphase starten, bleiben wir auch in diesem Buch dabei.
KLEINES LEXIKON DER HORMONE
Im weiteren Text werde ich immer wieder von den verschiedenen Hormonen sprechen. Damit du weißt, worum es geht, findest du hier eine Übersicht über alle für uns wichtigen Hormone und ihre Funktionen.
Zusammenspiel der Hormone
Cortisol und Insulin sind die Basis von allen Hormonen. Sie sind für uns überlebensnotwendig und haben für unseren Körper immer Priorität. Wenn Cortisol und Insulin nicht in Balance sind, dann hat dies Einfluss auf alle anderen Hormone in unserem Körper und somit auch auf den Menstruationszyklus. (Unser Körper wird immer dafür sorgen, dass Cortisol und Insulin in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen, und alle anderen Hormone zweitrangig betrachten.) Dieses Zusammenspiel zu verstehen, ist eine der Grundvoraussetzungen, um im Einklang mit dem Zyklus zu leben.
HORMON
PRODUKTIONSORT
FUNKTION
Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
Stimuliert das Wachstum und die Reifung der Follikel in den Eierstöcken; unterstützt die Produktion von Östrogen in den Follikeln
Luteinisierendes Hormon (LH)
Stimuliert das Wachstum und die Reifung der Follikel in den Eierstöcken; löst den Eisprung aus
Progesteron (Gelbkörperhormon)
Nach dem Eisprung in den Eierstöcken bzw. in den Gelbkörpern der Eierstöcke; während der Schwangerschaft in großen Mengen in der Plazenta
Bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor, indem es deren Dicke und Durchblutung erhöht
Östrogen: Östradiol, Östron und Östriol
Hauptsächlich in den Eierstöcken; aber auch in den Nebennieren, im Fettgewebe und im Falle einer Schwangerschaft in der Plazenta
Regt die Gebärmutterschleimhaut an, sich zu verdichten; ist auch für die Ausbildung der weiblichen Geschlechtsorgane in der Pubertät verantwortlich
Testosteron (männliches Sexualhormon)
In geringen Mengen in den Eierstöcken, Nebennieren und dem Fettgewebe
Hat Einfluss auf die Libido, den Energiestoffwechsel, Haut und Haare und auf die Fruchtbarkeit
Cortisol (Stresshormon)
Nebennierenrinde
Zwar kein Geschlechtshormon, aber extrem wichtig, da es den Zyklus stark beeinflussen kann; sorgt dafür, dass Glukose freigesetzt wird, sodass wir bei Bedrohung reagieren können
Insulin
Betazellen der Bauchspeicheldrüse
Kein Geschlechtshormon; reguliert den Blutzuckerspiegel, sorgt also dafür, dass durch Cortisol freigesetzte Glukose in die Zellen transportiert wird
In den unterschiedlichen Zyklusphasen verstoffwechseln wir Lebensmittel unterschiedlich, vor allem Kohlenhydrate. Dies hat Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel und die Ausschüttung von Insulin. Wie genau der...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.