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Immanuel Kant, der bedeutendste Philosoph der Neuzeit, wurde vor 300 Jahren geboren. Aber sein revolutionäres Denken ist bis heute aktuell. Kant erklärt die Entstehung unseres Planetensystems, begründet eine neue Form von Metaphysik und formuliert den kategorischen Imperativ. Kant war Wegbereiter des Kosmopolitismus und der Idee der Menschenwürde. Sein Denken hat nicht nur die Philosophie und Wissenschaft, sondern auch das deutsche Grundgesetz und die Vereinten Nationen geprägt. In seinem Buch schildert Marcus Willaschek auf verständliche und anschauliche Weise die vielen Facetten von Kants Revolution des Denkens, die den aktiven Menschen in den Mittelpunkt der Welt stellt.
Willascheks Buch verfolgt Kants Revolution des Denkens durch sein gesamtes Werk hindurch. Es vermittelt so einen umfassenden Einblick in seine Philosophie. In dreißig kurzen, jeweils für sich lesbaren Kapiteln stellt Willaschek die verschiedenen Themen und Aspekte von Kants Denken klar, pointiert und verständlich vor. Seine Darstellungen sind jeweils verflochten mit biografischen und historischen Miniaturen, sodass auch ein Bild von Immanuel Kant als Mensch und Philosoph in seiner Zeit entsteht. Zugleich wird die aktuelle Relevanz – und gelegentlich auch die Problematik – seines revolutionären Denkens deutlich.
"Der Frankfurter Professor Marcus Willaschek hat eine glänzende Biografie über den Philosophen Immanuel Kant geschrieben. ... Das nun vorgelegte Kant-Buch setzt noch einmal Maßstäbe.... der bestmögliche Auftakt für das Kant-Jahr 2024". Frankfurter Rundschau, Michael Hesse
"Kant in den Grundzügen zu erklären: dieses Kunststück gelingt dem Kant-Experten Marcus Willaschek. ... ein herausragend gut geschriebenes, klar durchdachtes, extrem gelungenes Buch" Philosophie Magazin, Gerd Scobel
"(Kant hat) unser neuzeitliches Denken begründet. Nach der Lektüre von Willascheks Kant-Buch weiß jeder, warum. Weil endlich jeder Kant verstanden hat, ohne an Komplexität seines Denkens verloren zu haben." Berliner Morgenpost, Sophie Klieeisen
"Marcus Willaschek hat mit seinem Kant-Buch für die zu erwartende Flut an Gedenkliteratur zur Dreihundertjahrfeier eine qualitative Vorgabe gemacht, an der sich alle messen müssen." journal21, Urs Meier
"Bemerkenswerte Biografie (.) ein lesenswerter Ausgangspunkt für das anstehende Kant-Jahr." Salzburger Nachrichten, Ingo Hasewend
"In dreißig kurzen, jeweils für sich lesbaren Kapiteln stellt Willaschek die verschiedenen Themen und Aspekte von Kants Denken klar, pointiert und verständlich vor. Seine Darstellungen sind jeweils verflochten mit biografischen und historischen Miniaturen, sodass auch ein Bild von Immanuel Kant als Mensch und Philosoph in seiner Zeit entsteht." theology.de
"Man muss bewundern, wie sehr sich Willascheks Darstellung einem durch jahrzehntelange Forschung ausgebildeten Expertentum verdankt, wobei der Detailreichtum und die erreichte Reflexionstiefe an keiner Stelle einer eleganten Darstellung im Weg stehen. Der gebotene Panoramablick auf das umfangreiche und thematisch weitverzweigte Werk Kants ist eine Glanzleistung, von der auch jene profitieren werden, die mit Kants Werk nicht ganz unvertraut sind." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Jürgen Goldstein
"Und wer es dann klassisch mag, wird bei den großen Kant-Büchern von Marcus Willaschek (Die Revolution des Denkens) und Otfried Höffe (Der Weltbürger aus Königsberg) fündig werden, die einen profunden Überblick über Leben und Werk des Philosophen bieten." DIE ZEIT, Peter Neumann
Marcus Willaschek ist ein international führender Kant-Experte und Professor für Philosophie der Neuzeit an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Als Vorsitzender der Kant-Kommission der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist er mitverantwortlich für die Akademieausgabe der Schriften Kants. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören: "Praktische Vernunft. Handlungstheorie und Moralbegründung bei Kant" (1992), "Der mentale Zugang zur Welt: Realismus, Skeptizismus, Intentionalität2 (2003), 2Kant-Lexikon2 (3 Bde., 2015) und "Kant on the Sources of Metaphysics" (2018).
«Die wichtigste Revolution im Innern des Menschen ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit».
Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (7:229)
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Bei dem Wort «Revolution» denken wir heute zumeist an einen politischen Umsturz. Aber seinen ersten großen Auftritt in der europäischen Geistesgeschichte hatte es in der Astronomie. De revolutionibus orbium coelestium, «Über die Umwälzungen der Himmelssphären», so lautet der Titel des seinerseits revolutionären Buches, in dem Nikolaus Kopernikus 1543 sein heliozentrisches Weltbild darlegte: Nicht die Sonne dreht sich um die Erde, wie der Augenschein es nahelegt und die Bibel behauptet, sondern die Erde und die anderen Planeten drehen sich um die Sonne. An diese kopernikanische Bedeutung des Wortes «Revolution» als «Umwälzung» oder «Umdrehung» knüpft Immanuel Kant an, der 1755 selbst einen bedeutenden, wenn auch lange vergessenen Beitrag zur modernen Astronomie leistete (Kapitel 19).[1]
Drei sehr unterschiedliche Revolutionen haben das Leben und das Werk Immanuel Kants geprägt - eine persönliche, eine philosophische und eine politische. Die erste von ihnen, eine innere Umkehr Kants, ereignete sich Mitte der 1760er Jahre um seinen vierzigsten Geburtstag herum. Sie hatte großen Einfluss auf seine Philosophie, denn sie machte aus dem Naturwissenschaftler und Metaphysiker Kant einen ethischen und politischen Denker. Die zweite Revolution vollzog sich in den 1770er Jahren und fand ihren Ausdruck in Kants Hauptwerk, der Kritik der reinen Vernunft von 1781. Deren «Revolution der Denkart» bestand darin, das Verhältnis von erkennendem Subjekt und erkanntem Objekt umzukehren und das menschliche Subjekt in den Mittelpunkt der Welt zu stellen. Die dritte Revolution begann am 14. Juli 1789 in Paris mit der Erstürmung der Bastille und führte zur Erklärung der Menschenrechte und der Errichtung der Französischen Republik. Die Französische Revolution radikalisierte Kants politisches Denken und prägte seine späten Werke der 1790er Jahre.[2]
Diese drei revolutionären Umwälzungen ereignen sich in einem Leben, das äußerlich durch Regelmäßigkeit und Konstanz gekennzeichnet ist. Immanuel Kant - ein kleiner und zierlicher Mann mit hellen blauen Augen, stets elegant gekleidet und mit freundlichen Umgangsformen - lebte still und gleichförmig im ostpreußischen Königsberg, der alten Residenz- und Handelsstadt, dem heutigen Kaliningrad. Dort wurde er am 22. April 1724 geboren, dort unterrichtete er über 40 Jahre an der ehrwürdigen Albertus-Universität und dort starb er am 12. Februar 1804 als berühmtester und bedeutendster Denker seiner Zeit. Er blieb sein Leben lang Junggeselle, reiste nie und schlug alle Einladungen und Berufungen an andere Orte aus, um sich ganz seinem Werk zu widmen. Doch durch Briefe, Besucher, Zeitungen und Bücher war er bestens über das Geschehen im Rest der Welt informiert. So versorgte ihn sein Schüler Johann Kiesewetter, in Berlin Erzieher der preußischen Prinzen, nicht nur mit den von Kant geschätzten Teltower Rübchen, sondern auch mit Hofklatsch und Neuigkeiten aus der preußischen Politik. Auch in viele andere deutsche Städte und bis nach England, Frankreich und Russland reichte Kants Netz von Korrespondenzen und Informationsquellen.[3]
Dass Kant einmal ein berühmter und international vernetzter Denker werden würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Er stammte aus einer ehrbaren Handwerkerfamilie, die aber im Laufe seiner Kindheit zunehmend verarmte. Stipendien und die Unterstützung eines Onkels ermöglichten ihm den Besuch eines angesehenen Gymnasiums, des Collegium Fridericianum, und dann ab 1740 ein Studium an der kurz «Albertina» genannten Königsberger Universität, wo Kant vor allem philosophische Vorlesungen hörte, aber auch solche über Mathematik, Physik, Theologie und Dichtkunst. Bereits 1737 starb seine geliebte Mutter, 1746 der Vater, sodass er sich gegen Ende seines Studiums um seine vier Geschwister kümmern musste. Wie viele seiner Kommilitonen arbeitete Kant in den ersten Jahren nach dem Studium bei wohlhabenden Familien in der ostpreußischen Provinz als Hauslehrer. Erst 1755 kehrte er an die Universität Königsberg zurück, wo er von nun an 82 Semester lang ununterbrochen lehren sollte. Anfangs hielt er Vorlesungen über Logik, Metaphysik, Mathematik und Physik, dann kamen weitere Fächer hinzu: physische Geografie, Mineralogie, Mechanik, philosophische Enzyklopädie, praktische Philosophie, Ethik, Anthropologie, Naturrecht, natürliche Theologie und Pädagogik. Die Studenten scherzten, dass Kant ganz allein die Vorlesungen der gesamten Philosophischen Fakultät halten könne - das waren damals alle Fächer außer Jura, Medizin und Theologie. Als «Magister», nach heutigen Begriffen also als Privatdozent, lebte Kant zunächst von Hörergeldern, die aufgrund seines großen Lehrerfolges in ausreichendem Maße flossen. Seine (ausschließlich männlichen) Studenten hingen an seinen Lippen, wenn er in seinen Vorlesungen von fernen Ländern und Sitten berichtete, metaphysische Fragen diskutierte oder religiöse und gesellschaftliche Vorurteile kritisierte. Kant konnte sich bald zwei Zimmer und einen Diener leisten.[4]
Abb. 1: Zeichnung des jungen Kant von Caroline von Keyserlingk, etwa 1755
Die intensive Lehrtätigkeit hielt Kant nicht davon ab, sich seit Anfang der 1760er Jahre als origineller und produktiver Autor im deutschen Sprachraum einen Namen zu machen. Dabei waren die Themen seiner Schriften ähnlich weit gefächert wie die seiner Vorlesungen. Während seine ersten Veröffentlichungen vor allem naturphilosophische Themen betrafen, die man heute zum Teil der Physik, Astronomie und Geologie zuordnen würde, wendet sich Kant in den 1760er Jahren vor allem metaphysischen, erkenntnistheoretischen und ethischen Fragen zu. Kant stand nun mit vielen bedeutenden Köpfen seiner Zeit im Austausch. Zugleich war er in Königsberg ein angesehener Dozent mit einem großen Kreis von Freunden und Bekannten. In dieser Zeit war er, wie sein damaliger Student Herder schreibt, «der galanteste Mann von der Welt». Stets modisch gekleidet, war Kant ein lebenslustiger Mensch, der gerne ausging und beim Billard oder Kartenspiel Geld gewann. Vor allem aber war er ein glänzender Gesellschafter, der seine Gesprächspartner bezauberte und auch eine große Runde geistreich unterhalten konnte. Er verkehrte in der vornehmen Königsberger Gesellschaft und hat in dieser Zeit angeblich auch daran gedacht, zu heiraten.[5]
Mit seinem vierzigsten Geburtstag im Jahr 1764 begann sein Lebensstil sich jedoch zu verändern. Er ging weniger aus und unterwarf sein Leben strikten Regeln. So stand er nun jeden Morgen um fünf Uhr auf, um gleich mit der Arbeit zu beginnen. Auslöser dieser Veränderung soll der Tod seines Freundes Johann Daniel Funk gewesen sein. Auch der Einfluss eines neuen Freundes, des in Königsberg lebenden englischen Kaufmanns Joseph Green, könnte eine Rolle gespielt haben. Doch das sind bloße Vermutungen. Die Zeugnisse aus Kants Leben in dieser Zeit sind spärlich. Fest steht, dass Kant im Rückblick dem vierzigsten Geburtstag eines Menschen, also auch seinem eigenen, eine besondere Bedeutung beigemessen hat: «Der Mensch», so Kant 34 Jahre später, «der sich eines Charakters in seiner Denkungsart bewusst ist, hat ihn nicht von der Natur, sondern muss ihn . erworben haben». Dazu sei eine «Art der Wiedergeburt», ja eine «Explosion» und «Revolution» nötig: «Vielleicht werden nur wenige sein, die diese Revolution vor dem 30sten Jahre versucht, und noch wenigere, die sie vor dem 40sten fest gegründet haben» (7:294). Mit zwanzig, so Kants Überlegung, ist man ein bloßes Produkt von Erziehung und Umwelt, mit dreißig immer noch abhängig vom Urteil anderer. Erst mit vierzig ist man reif genug, «einen Charakter zu erwerben» - was heißt: selbst zu bestimmen, wie man sein Leben führt. Eine solche «Umwälzung» scheint auch Kant mit 40 Jahren, also etwa in der Mitte seines Lebens, vollzogen zu haben. Sie bestand darin, dass er sein Leben von nun an ganz bewusst nach festen Grundsätzen führte - nach «Maximen».[6]
In seinem Buch Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft von 1793 begründet Kant die Notwendigkeit einer solchen Revolution folgendermaßen: Wir alle neigen dazu, für uns selbst unzulässige Ausnahmen zu machen. Eine Lüge zum eigenen Vorteil und zum Nachteil anderer zum Beispiel ist...
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