Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Intervallfasten, Abnehm-Shakes, ketogene Ernährung oder Celebrity-Diets - die Diätindustrie boomt. Der Grund: Wir jagen einem unrealistischen Schönheitsideal hinterher - ohne Rücksicht auf unseren eigenen Körper. Was alle modernen Diäten gemeinsam haben? Sie versprechen ein tolles Körpergefühl durch schnelle Abnehmerfolge, bewirken aber oft das Gegenteil.
Die Ernährungsexpertin Holly Wilkinson weiß, wie wir den Jo-Jo-Effekt und Heißhungerattacken vermeiden und gesund leben - ganz ohne Fasten! Ihr Ansatz: intuitive Ernährung. Statt Diätfrust fördert sie Achtsamkeit und Selbstliebe für ein erfülltes und selbstbewusstes Leben.
"Genug gefastet" entlarvt toxische Ernährungsratgeber und herkömmliche Diäten. Außerdem zeigt das Abnehm-Buch, warum Kalorienzählen und Enthaltsamkeit auf Dauer schaden. Mit einer holistischen, gesunden Ernährung bringen wir Körper und Geist in Einklang und erreichen unser Wohlfühlgewicht - ohne Verzicht, aber mit Genuss!
Holly Wilkinsons Botschaft an uns alle: Genug gelitten, um einem verzerrten Ideal zu entsprechen! Was bringt es uns, die schlankeste Leiche auf dem Friedhof zu sein?
"Essen war früher gleichzeitig mein bester Freund und mein größter Feind. Dank Holly konnte ich Kalorienzählen und Selbstverurteilung hinter mir lassen!"
Julia Brandner, Comedienne & Autorin
"Keine Tabus, dafür schonungslose Ehrlichkeit und viele sinnvolle Anregungen und Tipps, die auch im Alltag funktionieren - so geht Ernährungsberatung."
Pia Kruckenhauser, Der STANDARD
In diesem Teil möchte ich einiges an fundierter Kritik loswerden. Ich werde populäre Maschen, Diäten und Ernährungsformen infrage stellen und dabei trotzdem versuchen, möglichst pragmatisch zu bleiben. Manche Dinge müssen einfach endlich ausgesprochen und angesprochen werden. Meine Ungeduld und mein (Miss-)Mut machen es mir hier jetzt einfach möglich, meine Gedanken niederzuschreiben.
Insgeheim wissen wir doch alle, dass diverse Diäten (maskiert als »Ernährungsformen«), Apps oder sogar von prominenten Persönlichkeiten vorgelebte Ernährungsroutinen nicht das Gelbe vom Ei sind bzw. nicht das sind, was sie zu sein vorgeben. Wenn der Hut jedoch brennt und wir das Gefühl haben, es geht nichts mehr voran, das Wohlbefinden im Keller ist und die Kraft nicht mehr ausreicht, weil wir gefühlt alles schon probiert und gemacht haben, neigen wir alle dazu, in der Verzweiflung gut vermarktete Empfehlungen auszuprobieren. Ich möchte in diesem Teil die gängigsten Fallen vorstellen, mit denen sowohl meine Kundschaft und Community wie auch ich selbst schon zu kämpfen hatten - und bitter enttäuscht wurden. Ich möchte dir den Ärger ersparen, damit du dir nicht mehr den Kopf zerbrechen musst.
Wir alle verlangen nach Beziehungen und Austausch auf Augenhöhe. Wir alle wollen respektvoll behandelt werden. Wir alle wollen in Frieden gelassen und nicht verurteilt werden. Dennoch beobachten wir Folgendes:
Wir können es nicht lassen, uns ständig und überall für die eigene Ernährung und das eigene Aussehen zu rechtfertigen. Wir kommentieren trotzdem ungefragt die Entscheidungen anderer, wenn es um die Ernährung und Gesundheit geht. Wir fühlen uns angegriffen, wenn sich jemand gesünder ernährt oder sportlicher zeigt als wir selbst. Wir beglückwünschen andere zu einer sichtbaren Gewichtsabnahme, ohne die Hintergründe zu kennen. Wir hinterfragen bedenkliche Werbeslogans nicht und kaufen Produkte, die schnelle Ergebnisse für das Körpergewicht oder Aussehen versprechen. Wir nehmen andere nicht in Schutz (z. B. bei Familientreffen), wenn diskriminierende Aussagen über Essenskonsum und Aussehen fallen.
Wir können nur das praktizieren und kommunizieren, was wir selbst (er)leben. Zugegeben, es ist alles andere als einfach, sich den fest verankerten Glaubenssätzen und Normen zu widersetzen. Wir laufen damit ja Gefahr, anderen nicht mehr so gut zu gefallen. Wir riskieren Streit und Diskussionen, die anstrengend werden könnten. Wir könnten die eine oder andere Freundschaft damit opfern. Ist es aber nicht viel schlimmer, über Jahre hinweg die eigene Lebensqualität zu beschneiden, indem wir ausschließlich den Erwartungen anderer entsprechen möchten? Ist es nicht viel schlimmer, mit angezogener Handbremse zu fahren, als darauf zu pfeifen, was alle anderen denken, und dafür mit uns selbst im Reinen zu sein?
Je früher wir bereit sind, uns zu wehren, desto besser. Denn, sind wir doch ganz ehrlich: Wir können es ohnehin nicht allen recht machen. Die Schönheitsbilder ändern sich ständig, also warum das eigene wunderbare Sein immer wieder infrage stellen? Wenn wir uns die Gesellschaft als Spiegel ansehen, können wir ja nie zufrieden sein.
Gesundheit und Wohlbefinden lassen sich nicht an der Kleidergröße oder einer Zahl definieren. Das heißt nicht, dass du nicht abnehmen »darfst«. Dein Körper, dein Leben, deine Entscheidung! Dabei musst du dir aber trotzdem immer die Fragen stellen: Wie will ich mich langfristig fühlen? Um welchen Preis möchte ich etwas erreichen? Wie möchte ich in zehn, 20 oder 30 Jahren sein?
Im letzten Teil des Buchs findest du Impulsfragen, um deine Denkweise und deine Lebensträume zu reflektieren. Ich bin mir sicher, dass dir das helfen wird, das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren!
Menschen dabei zu helfen, ihr Wohlbefinden zu optimieren und ihr Leben zu verbessern, gehört zu den schönsten Seiten meines Jobs. Zum Glück gibt es auch jede Menge Fachkräfte, die sich dieser Mission ebenso annehmen und Gutes bewirken möchten.
Gesundheit ist ein hochkomplexes, vielschichtiges Thema. Mit einem einfachen Ernährungsplan oder mit Lebensmittellisten ist es sicher nicht erledigt.
Leider werden das Thema Ernährungsumstellung und seine begleitenden individuellen Ziele wie Gewichtsmanagement oft zu stark vereinfacht. Hinzu kommt, dass selbst unter den Ländern im DACH-Bereich keine einheitlichen Regelungen für das Berufsbild der »Ernährungsberatung« vorliegen.
In Deutschland reicht ein Wochenendkurs, um sich Ernährungscoach bzw. Ernährungscoachin nennen zu dürfen. In der Schweiz und Österreich sieht es da schon besser aus - Ernährungsberater bzw. Ernährungsberaterin darf sich die Person nennen, die Diätologie oder Ernährungswissenschaften mit Abschluss studiert hat. Als Fitness- oder Personal Trainer bzw. Trainerin ist man nicht befugt, eine Ernährungsberatung anzubieten und dafür Geld zu verlangen.
Mir ist an dieser Stelle klar, dass eine ganz klare Abgrenzung oft nicht möglich ist. Ich finde es sehr wohl wichtig, dass andere Gesundheitsfachkräfte über gewisse Basics verfügen, um ihr Klientel sorgfältig betreuen zu können. Natürlich dürfen sie über Lebensmittel und Nährstoffe aufklären. Hier müssten sie aber im Einzelfall schauen, wo ihre Kompetenzen anfangen und aufhören.
In jedem Gebiet gibt es großartige Profis und schwarze Schafe. Als Laie oder Konsumentin ist es grundsätzlich sehr schwer, zu unterscheiden, was stimmt und was nicht. Vor allem, wenn wir unser Wissen nur aus dem Netz beziehen. Folgende Attribute sind leider keine Garantie dafür, dass die Person, die dir gerade etwas empfiehlt, auch recht hat bzw. die richtige Informationsqualität bieten kann: Die Reichweite auf Social Media sagt nichts über die Qualität der Seite aus, auch ein akademischer Titel oder die Kooperation mit namhaften Marken sind keinerlei Gütesiegel. Schon gar nicht sollten häufige Auftritte in öffentlichen Medien, die (erfundenen?) Empfehlungen anderer oder optisch bzw. technisch gepushte, anscheinend hochwertige Inhalte deine Entscheidung beeinflussen.
Die Gesundheitsbranche boomt, dazu zähle ich auch die Fitness- und Wellnessindustrie bis zu einem gewissen Grad. Ich finde es wunderschön, dass sich so viele Menschen berufen fühlen, anderen zu helfen. Es ist auch dringend notwendig, der Bedarf ist sehr groß und scheint immer größer zu werden.
Das Leid der Konsumenten und Konsumentinnen wird bedauerlicherweise aber häufig als Werkzeug genutzt, um viel Geld zu verdienen. Denn wenn es uns schlecht geht, sind wir bereit, viel zu tun, um unsere Situation zu verbessern. Daher haben Menschen, die in diesem Bereich und in dieser Branche tätig sind, eine große Verantwortung.
Don't get me wrong - wir wollen alle ein gutes, sicheres Leben genießen und unsere Rechnungen zahlen. Es ist auch nichts daran verwerflich, mehr Geld verdienen zu wollen. Wenn wir uns jedoch dafür entscheiden, unser Geld mit den Hilferufen anderer Menschen zu machen, ist Vorsicht geboten. Die mentale und physische Gesundheit ist komplex - kleine Fehltritte und Empfehlungen, die zwar gut gemeint sind, aber bei der letztendlichen Kundschaft alles Mögliche auslösen können, sind zu bedenken.
Hiermit möchte ich folgende (Warn-)Hinweise aussprechen:
Der Erfolg einer Ernährungsberatung bzw. eines Ernährungsplans hängt nicht davon ab, wie schnell wir damit abnehmen, sondern wie gut und lange wir etwas davon haben und wie viel wir dabei lernen - weit über die Gewichtsreduktion hinaus.
Eine Ernährungsberatung bzw. ein Coaching sollte dich von deinen Fragen und Unsicherheiten befreien - nicht weitere hinzufügen.
Wenn eine angebotene Ernährungsberatung damit steht und fällt, dass du Kalorien zählst und dich täglich wiegen sollst, wirst du höchstwahrscheinlich nicht glücklich damit, sondern entwickelst im schlimmsten Fall ein gestörtes Verhältnis zu Lebensmitteln und deinem Körperbild.
Ernährungsberatende sind nicht besonders gut, nur weil ihre Kundschaft sehr schnell abnimmt. Traue Vorher-nachher-Bildern bitte nicht blind. Keiner weiß, was die Wahrheit dahinter ist.
Wenn dich eine »Fachkraft« fürs (schnelle) Abnehmen lobt und dich eher tadelt, wenn du zunimmst, lauf bitte weg.
Wenn dir ein Coach oder eine Fachkraft im Zuge der »Ernährungsumstellung« Stoffwechseltabletten und teure Shakes verordnet, lauf noch schneller weg und zeige dazu noch den Mittelfinger.
Gesundheit definiert sich nicht über dein Körpergewicht. Leider wird nicht darüber geredet, dass Lebensstil-Interventionen und Gesundheitsförderung langfristige Prozesse sind, die nicht in vier Wochen zu schaffen sind. Der Weg zu einem gesunden, entspannten und vor allem selbstbewussten Essverhalten und Lebensstil braucht viel mehr Zeit, als einem häufig versprochen wird. Die meisten Lebensstil-Interventionen und -Optimierungen scheitern an der fehlenden Geduld und am selbst auferlegten Perfektionismus.
Liebe Kollegschaft und die, die gern Teil davon werden wollen:
Ja, der Job als Ernährungsfachkraft ist sehr spannend und abwechslungsreich. Es ist toll, Menschen aufzuklären und dabei zusehen zu dürfen, wie sich ihre Lebensqualität verbessert. Bedenkt bitte jedoch, dass jede Person eure volle Aufmerksamkeit benötigt. Klar helfen vorgefertigte Tabellen und allgemeine Infos, die Beratungen zu strukturieren. Das macht alles viel Sinn. Aber bitte seid euch im...
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