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Das Thema Eiweiß ist eines der schwierigsten überhaupt. Denn so wie Eiweiß auf der einen Seite lebenswichtig für unseren Organismus ist, so kann es auf der anderen Seite auch unserem Körper schaden, wenn wir über einen längeren Zeitraum zu große Mengen Eiweiß zu uns nehmen.
Kaum ein Thema polarisiert in den Ernährungswissenschaften so stark wie der Fleischkonsum. Sind wir Menschen von Natur aus Vegetarier, oder sind wir auch als Fleischesser geschaffen worden? Die Befürworter des Fleischkonsums argumentieren damit, dass Fleisch und dessen Eiweiß ein wichtiger Energielieferant für uns Menschen seien. Kritiker behaupten genau das Gegenteil. Wir werden diese Frage im Rahmen dieses Buches nicht klären können - das möchte ich hier mit ein paar Sätzen zu diesem Thema auch gar nicht erst versuchen.
Fakt ist jedoch, dass der Konsum tierischer Eiweißprodukte genauso krank machen kann wie eine Unterversorgung mit Eiweißen, so wie sie bei Vegetariern und Rohköstlern häufig vorzufinden ist.
Daher gibt es kein zutreffenderes Zitat für diese Thematik als das folgende:
Was uns am Leben erhält, kann uns auch krank machen.
Hippokrates
Unser Körper benötigt zum einen geeignete Nahrung, um Energie für seine Organfunktionen und Stoffwechselaktivitäten zu gewinnen. Zum anderen benötigt er jedoch auch Nahrung, die er als Baustoffe verwerten kann. Etwa 90 % unserer Nahrung dienen alleine der Energiegewinnung, nur etwa 10 % werden als Baustoffe zur Erhaltung des Körpers benötigt.
Kohlenhydrate und Fette sind hierbei die Energiespender, während Eiweiße, entgegen aller Behauptungen, lediglich als Bau- und Erhaltungsstoffe vom Körper verwendet werden. Idealerweise sollte auch die tägliche Ernährung in diesem Verhältnis gestaltet werden, also 90 % unserer Nahrung sollte aus Kohlenhydraten und Fetten und nur etwa 10 % aus Eiweißen bestehen. Die Realität sieht heute jedoch leider ganz anders aus!
Dr. med. Klaus Jürgen Mielke hat in seinem Buch "Droge Wohlstandskost: Chronisch krank durch Fehlernährung" eine Faustformel für die Zusammensetzung unserer Ernährung veröffentlicht. Demnach benötigt ein Erwachsener bei leichter bis mittlerer körperlicher Betätigung täglich nur etwa 0,5 g Eiweiß pro kg Körpergewicht. Demgegenüber benötigt er jedoch etwa das Zwölffache an Kohlenhydraten, nämlich 6,0 g Kohlenhydrate pro kg Körpergewicht. Für Fette gibt er einen Wert von 0,8 g pro kg Körpergewicht an.12
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) ist etwas vorsichtiger mit ihren Empfehlungen. Sie empfiehlt Erwachsenen ab 19 Jahren täglich 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht.
Wenn wir dies betrachten, dann müssen wir feststellen, dass man also weitaus weniger Eiweiße benötigt, als viele Menschen in der Regel täglich zu sich nehmen - vor allem gerade die, bei denen große Mengen an Fleisch, Wurst, Fisch, Eiern oder Milchprodukten auf dem täglichen Speiseplan zu finden sind.
Der Eiweißkonsum liegt in der Bevölkerung heutzutage teilweise bei 200 g Eiweiß und mehr pro Tag! Das ist sehr viel, wenn man bedenkt, dass einer 80 kg schweren Person bei leichter bis mittlerer körperlichen Betätigung 64 g Eiweiß nach Empfehlungen der DGE beziehungsweise 40 g Eiweiß nach Dr. med. Mielke genügen würden. Damit werden die Werte um das Drei- beziehungsweise Fünffache überschritten!13
Und das belastet unseren Organismus sehr, denn er kann überschüssiges Eiweiß nicht direkt speichern oder einfach ausscheiden. Er muss es zunächst in der Leber zu Glukose und Fettsäuren abbauen. Dies ist ein ausgeklügeltes Schutzprogramm der Natur. Bei Hungersnöten könnte man auf diese Weise durch den Verzehr tierischer Produkte überleben, denn unser Körper könnte dann über Umwege aus Eiweißen auch Glukose und Fettsäuren für die Energiegewinnung bereitstellen.
Nur leider fallen bei diesem Eiweißabbauprozess eine ganze Reihe von Giftstoffen und Säuren an, die den Organismus belasten. Zu diesen zählen vor allem das Ammoniak, der Harnstoff und die Harnsäure, die wiederum entgiftet, neutralisiert und ausgeschieden werden müssen.
Problematisch wird dieses wunderbar ausgeklügelte System der Natur, wenn wir uns nicht in einer Hungersnot befinden und dem Körper neben den überschüssigen Proteinen zusätzlich noch ausreichende Mengen an Kohlenhydraten und Fetten zur Verfügung stehen. Oder aber wenn die Leber durch eine jahrelange Fehlernährung oder durch Umweltgifte einfach überfordert ist und eine Funktionsschwäche aufweist.
Unser Körper lagert dann nämlich die überschüssigen Proteine im Körpergewebe ein, zunächst im Bindegewebe. Ist dessen Aufnahmekapazität jedoch irgendwann erschöpft, weil über einen sehr langen Zeitraum hohe Eiweißmengen konsumiert wurden, so muss unser Organismus die überschüssigen Proteine in die lebenswichtigen Körperorgane einlagern, um das Blut damit nicht übermäßig zu belasten. Das Resultat dieser Übereiweißung sind Funktionsstörungen und chronische Krankheiten. Dies trifft in aller Regel jedoch nur auf den Fleischkonsum zu, denn über pflanzliche Nahrungsmittel wird es kaum möglich sein, solch große Eiweißmenge aufzunehmen, die unserer Gesundheit schaden könnten. Daher ist es sehr empfehlenswert, den Konsum tierischer Lebensmittel stark einzuschränken. Es gibt genügend Alternativen, um den Eiweißbedarf zu decken, beispielsweise Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und auch Milchprodukte. Letztere sind allerdings aus meiner Sicht noch problematischer für unseren Organismus als Fleisch. Ich bin der Auffassung, dass ein geringer Konsum von gutem Fleisch aus artgerechter Haltung einem täglichen Konsum größerer Mengen an Milchprodukten auf jeden Fall vorzuziehen ist, da diese Produkte unseren Körper stark übersäuern und schädigen können.
Der Eiweißtabelle im Anhang (s. S. 333) können Sie entnehmen, wie viel Eiweiß in den einzelnen Nahrungsmitteln enthalten ist.
Im Hinblick auf ein gesundes Leben ist es eine Pflicht, den Konsum tierischen Eiweißes stark einzuschränken. Täglich Fleisch zu essen, ist ein weiterer großer Ernährungsfehler.
Wie ich schon erwähnt habe, halte ich aber einen geringen Fleischkonsum für keinesfalls gesundheitsschädlich, wenn wir dabei auf die biologische Qualität des Fleisches achten. Das ist oberstes Gebot. Mit Antibiotika verseuchtes Fleisch, das wir in den Supermärkten zu kaufen bekommen, ist strikt abzulehnen. Wenn Sie auf Fleisch nicht verzichten können, gehen Sie am besten in den Bioladen oder kaufen Sie direkt vom kleinen biologischen Erzeugerhof. Manchmal hat auch der Metzger vor Ort die entsprechende biologische Qualität. Das ist aber leider nicht immer gewährleistet, denn auch Metzger kaufen bestimmte Fleisch- und Wurstwaren aus nicht biologischer Produktion ein.
Wer schon einmal für eine gewisse Zeit Vegetarier war, dadurch möglicherweise in einen Eiweißmangelzustand geraten ist und dann wieder Fleisch gegessen hat, der weiß, dass das richtige Fleisch uns dann durchaus Kraft geben kann, wenn es in Maßen genossen wird.
Wir kennen dies auch von der Traditionellen Chinesischen Medizin, die behauptet, dass Fleisch warme oder heiße Temperatureigenschaften hat, je nachdem um welche Fleischsorte es sich handelt, und dass es sich besonders gut eignet, um Qi (Lebensenergie) aufzubauen oder Yang-Qualitäten zu stärken. Menschen, die ständig frieren, müde sind oder unter Konzentrationsmangel leiden, können bereits durch kleinste Mengen Fleisch eine deutliche Verbesserung ihres Allgemeinbefindens erfahren.
Aber jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er eine vegetarische Lebensweise oder eine Ernährungsform mit wenig Fleisch wählt. Schauen Sie selbst, mit welcher Ernährungsweise es Ihnen mittel- bis langfristig besser geht.
Zur Vollständigkeit möchte ich hier jedoch noch erwähnen, dass der Fleischkonsum auch eine andere negative Seite hat. Fleischkonsum verursacht nämlich Angst, Panik und andere negative psychische Eigenschaften. Das Leid, die Angst, die Panik, die die Tiere bei der Schlachtung erfahren, werden regelrecht im Fleisch des Tieres gespeichert. Und diese Energie wird mit dem Verzehr des Fleisches auf den Esser übertragen. Gerade bei einem häufigem und großem Fleischkonsum spürt man deutlich Veränderungen der Charaktereigenschaften der Person. Sie werden...
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