Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Auf den vorigen Seiten haben Sie erfahren, was ein Flyer leisten kann. Dieses Werbe- und Informationsmedium ist praktisch, vergleichsweise preiswert und schnell zu produzieren. Was brauchen Sie jetzt, um einen richtig guten Flyer zu realisieren? Das Wichtigste ist ein durchdachtes Konzept. Viele Auftraggeber, Kollegen und Studenten haben mir das bestätigt. Das Konzept schafft ein solides Fundament und lässt die Arbeit am Flyer leicht von der Hand gehen.
In diesem Kapitel erfahren Sie:
wie Sie in vertretbarer Zeit ein schlüssiges Konzept für Ihren Flyer erstellen
warum sich intensives Nachdenken über Ihre Leser bezahlt macht
welche Stolpersteine Sie beim Festlegen Ihrer Ziele leicht umgehen können
wie Sie die stärksten Argumente für Ihr Angebot finden
Im Konzept legen Sie Inhalte, Struktur und Aussehen Ihres Flyers fest. Sie treffen grundlegende Entscheidungen, meist im Team, oder Sie übernehmen mehrere Rollen. Wie auch immer: Konzeptentwickler, Texter und Grafiker einigen sich darauf, welche Informationen der Flyer in Wort und Bild transportieren soll. Das passiert, bevor auch nur eine druckreife Zeile zu Papier gebracht oder eine Schrift ausgewählt wurde.
Warum ein Konzept erstellen, wenn es auch spontan geht?
Ein Konzept hilft Ihnen, Ihre Sache überzeugend auf den Punkt zu bringen. Eine Selbstverständlichkeit? Ja. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Konzeptphase bei Flyern oft nicht ernst genug genommen wird. Mal eben einen DIN-A5-Flyer durchtexten und layouten ist doch keine große Sache im Vergleich zu einer 24-seitigen Broschüre oder einer Website.
Der sofortige Sprung ins Texten ist verlockend. Auch mich reizt das manchmal. Vor allem, wenn mir das Thema sehr vertraut ist, dann denke ich: Das Angebot des Kunden habe ich ja im Kopf, ein kurzes Brainstorming und los geht's. Aber das zahlt sich nicht aus. Ich würde riskieren, an den Lesern vorbei zu reden und das gewünschte Ziel zu verfehlen. Auch der Grafiker gerät beim Gestalten "aus dem Bauch heraus" schnell ins Schwimmen. Planen Sie also von Anfang an eine Konzeptphase ein.
Wenn Sie sich Zeit nehmen und ein gut durchdachtes Konzept für Ihren Flyer entwickeln, profitieren Sie und Ihre Leser davon. Ihre Botschaften werden klarer, Ihr Text überzeugender, Ihre visuelle Gestaltung attraktiver. Sie leisten einfach bessere Arbeit. Das merkt der Empfänger - und Sie können sich über die größere Resonanz auf Ihren Flyer freuen.
Fünf Konzept-Leitfragen für erfolgreiche Flyer
Die Methode, die Sie zu einem schlüssigen Konzept führt, ist verblüffend einfach. Sie basiert auf fünf Leitfragen:
1. Wer soll den Flyer lesen?
Das ist die Zielgruppe
2. Was wollen die Leser?
Das sind die Interessen der Zielgruppe
3. Was wollen Sie von den Lesern?
Das sind die Ziele des Flyers
4. Was genau soll angeboten werden?
Das sind die Inhalte des Flyers
5. Was überzeugt die Zielgruppe von dem Angebot?
Das sind Ihre Argumente
Der Erfolg Ihres Flyers steht und fällt mit der präzisen Beantwortung dieser einfachen Fragen. Wie Sie sie im Detail bearbeiten, lesen Sie in den folgenden Abschnitten. Sie lernen einige weiterführende Techniken kennen. Den Schlüssel zu einem erfolgreichen Flyer halten Sie aber schon jetzt in der Hand. Sie können immer wieder zu den fünf Konzept-Leitfragen zurückkehren. Diese einfache Methode hat sich in der Praxis bewährt.
Wie viel Zeit kostet die Arbeit am Konzept?
Natürlich hängt das von vielen Faktoren ab: Vor allem davon, was Sie schon alles über Ihr Thema wissen oder noch nicht wissen. Kalkulieren Sie mindestens eine Stunde für das erste Hineindenken ein sowie genug Zeit, um sich im Team zu besprechen und das Konzept kurz schriftlich festzuhalten. Ich persönlich brauche für ein einfaches Flyer-Konzept zwei bis vier Stunden. Hinzu kommt die Zeit des Grafikers. Bei komplexen Themen kann es doppelt so lange dauern. Sie ersparen sich aufwändige Korrekturen im Nachhinein und schonen Ihre Nerven, wenn Sie anfangs genügend Zeit für das Konzept einplanen.
Mindmap* erstellenPraxis-Tipp
Arbeiten Sie gerade an einem Thema, für das sich die Präsentation in Form eines Flyers anbietet? Dann springen Sie gleich in die Arbeit hinein. Beantworten Sie die fünf Konzept-Leitfragen und halten Sie Ihre Überlegungen in einer Mindmap - einer Gedankenlandkarte - fest. Am besten zunächst, ohne ausführliche Recherchen anzustellen. So kommen Sie schnell in das Thema hinein.
Ihr Konzept kann, aber muss nicht ausformuliert sein. Entscheidend ist die Denkarbeit. Versuchen Sie bei allen Antworten, den Kern der Sache zu treffen. Oft reicht eine handschriftliche Mindmap aus.
Zielgruppe - das hört sich abstrakt an. Aber darin stecken Menschen mit Wünschen, Vorlieben und Abneigungen. Haben Sie schon einmal eine Familienfeier ausgerichtet? Nehmen wir an, Sie wollen einen Kindergeburtstag organisieren: Es kommen natürlich die Kinder, aber auch Oma, Opa und andere Erwachsene. Wie gehen Sie vor? Planen Sie ein Fest für alle oder bilden Sie zeitweise kleinere Gruppen und stimmen die Feier auf sie ab? Ihre Entscheidung wirkt sich auf alle Schritte Ihrer Vorbereitungen aus. Wie arrangieren Sie den Raum? Was gibt es zu essen und zu trinken? Soll es Programm geben - nur für die Kinder oder für alle Gäste?
Wer dieses Szenario durchspielt, dem werden Marketingbegriffe wie "Zielgruppen-Definition" und "Segmentierung" sofort klar. Und auch wie schwierig es ist, es allen recht zu machen.
Ein Flyer kann nicht allen Zielgruppen eines Unternehmens oder einer Organisation gerecht werden. So wie auf dem Kindergeburtstag der Kaffee oder Kakao nicht allen schmecken wird, schmeckt ein Flyer nicht allen Menschen.
Wie denken Sie sich möglichst genau in Ihre Zielgruppe hinein?
Sie werden auf den kommenden Seiten eine wirkungsvolle Technik entdecken, die Ihnen hilft, sich optimal auf Ihre Zielgruppe einzustellen. Doch eins nach dem anderen. Sie nähern sich Ihren Lesern in zwei Schritten:
Schritt eins: Sie entscheiden, wer Ihren Flyer vor allen anderen wahrnehmen und lesen soll
Schritt zwei: Sie beschäftigen sich intensiv mit den Bedürfnissen dieser Kernzielgruppe
Die Kernzielgruppe finden
Seine Zielgruppe definieren, heißt, sich zu entscheiden: für eine Gruppe und gegen eine andere. Flyer sind immer dann am besten, wenn sie auf einen Leserkreis mit deutlichen Gemeinsamkeiten zugeschnitten sind. Wer mit einer Publikation zu viele unterschiedliche Interessen bedienen will, schreibt und gestaltet oft zu allgemein. Bezogen auf das Beispiel der Geburtstagsfeier bedeutet das: Statt den Kindern Kakao zu kochen und den Erwachsenen Kaffee, steht nur Wasser auf dem Tisch. Das schreckt vielleicht niemanden ab, aber bringt auch keine Augen zum Strahlen. Andere geben sich große Mühe und wollen auf jedes Zielgruppen-Segment eingehen.
Das könnte beim Kindergeburtstag so aussehen: Nach einem ideal auf die verschiedenen Zielgruppen abgestimmten Catering spielt ein Clown mit den Kindern. Für die Erwachsenen gibt es eine Videobeamer-Fotoshow vom letzten Urlaub. Oder zumindest für einige, denn die meisten Verwandten kennen die Bilder schon; für sie wird ein Tisch zum Kartenspielen bereitgestellt.
Diese Segmentierung ließe sich immer weiter treiben. Das führt zu Stress, nachher fragen Sie sich wahrscheinlich: Wem wollte ich mit dem Kindergeburtstag in erster Linie eine Freude machen? Das ist Ihre Kernzielgruppe. Kümmern Sie sich um diese Gruppe am intensivsten. Wen wollten Sie am Rande mit einbeziehen? Das ist Ihre Nebenzielgruppe und die sollte eine Nebenrolle spielen.
Weniger ist mehr
Übertragen auf unser Thema bedeutet das: Der kleinste gemeinsame Nenner begeistert am Ende niemanden. Eine andere Gefahr: Der Flyer wird zu ausführlich. Diesmal ist für jeden etwas Spezifisches dabei, aber ob Ihre Kernzielgruppe sich die Mühe macht, es im Text- und Bildsalat zu finden? Solche Flyer wirken meist sehr überladen. Zu viele Argumente, zu viele Aufzählungspunkte, zu viele Fotos machen Ihren Flyer unübersichtlich. Die Leser sind ratlos. Sie wollen bei den Empfängern des Flyers Taten auslösen oder bestimmte Gedanken hervorrufen. Deshalb ist so wichtig, sich für eine Kernzielgruppe zu entscheiden und sich deren Wünsche und Interessen konkret vorzustellen.
Der folgende Leitfaden soll Ihnen die Dimension der Frage Nummer 1 (Wer soll den Flyer lesen?) bewusst machen. Es sind nicht immer alle Fragen relevant. Manche lassen sich ohne Marktforschung nur schwer beantworten. Viele jedoch mit gesundem Menschenverstand erstaunlich leicht. Greifen Sie die Aspekte heraus, die Ihnen die Eingrenzung Ihrer Zielgruppe erleichtert.
Leitfaden "Die Kernzielgruppe finden"So geht's 2
Wer profitiert am meisten von den Informationen in dem Flyer?
Wer braucht das Angebot besonders dringend?
Wer ist der ideale Empfänger des Flyers?
Was haben diese Leute gemeinsam?
Gleichen oder unterscheiden sie sich in Bezug auf:
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Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.
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